Augusta Technologie: Nach Verkauf von Sensortechnics dürften eigene Übernahmen anstehen

Schon seit längerem befindet sich die Augusta Technologie AG im Umbau. Die ehemals als Beteiligungsholding vielschichtig aufgestellten Münchner haben sich in den letzten Jahren von mehreren Geschäftsfeldern getrennt. Teilweise offensichtlich so schnell, dass sie selbst auf der eigenen Homepage mit dem Aktualisieren nicht nachkommen. Dort präsentiert sich Augusta immer noch als Unternehmen mit dem Fokus auf die Nischenmärkte der digitalen Bildbearbeitung (Vision) und der Sensorik. Dabei hat die Augusta Technologie AG die Sensortechnics-Gruppe im Oktober an den Wettbewerber First Sensor verkauft und konzentriert sich nun auf den verbliebenen Unternehmensschwerpunkt Vision, der zum größten Teil der Umsatzerlöse und Ergebnisse beiträgt . Die Marktkapitalisierung der im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notierten Gesellschaft beträgt derzeit rund 130 Millionen Euro.

Bei der Präsentation der Neunmonatszahlen stand nach der Trennung von der Sensorik-Sparte ganz und gar die Bedeutung und strategische Weiterentwicklung der Augusta Technologie AG auf den Ausbau des Kernsegments Vision Technologie im Vordergrund. Bereinigt um die Sensortechnics-Gruppe stieg der Unternehmensumsatz um rund 39% von 54,4 Millionen Euro auf 75,8 Millionen Euro. Deutlich überdurchschnittlich war auch der Anstieg beim Betriebsergebnis. Das EBITDA sprang im Vergleich zu den ersten neun Monaten 2010 um 63% von 8,3 Millionen Euro auf 13,5 Millionen Euro in die Höhe. Die EBITDA-Marge konnte um 2,5 Prozentpunkte von 15,3% auf beachtliche 17,9% verbessert werden. Explosiv war auch die Entwicklung des Periodenüberschusses aus fortgeführten Segmenten (Vision, sonstige Geschäftsbereiche) für den Neunmonatszeitraum. Er stieg um 79% von 3,3 Millionen Euro auf 5,9 Millionen Euro. Die liquiden Mittel am Stichtag 30. September 2011 beschrieb die Unternehmensführung mit "hohen 26,9 Millionen Euro.

Nachdem der Augusta Technologie AG durch den Verkauf der Sensortechnics-Gruppe aber mittlerweile mit 47 Millionen Euro ein großer Teil des Verkaufserlöses von insgesamt 67 Millionen Euro zugeflossen sei, vermutet BÖRSE ONLINE in der aktuellen Ausgabe, dass die Gesellschaft nach einem Schuldenabbau um 10 Millionen Euro auf einem Cash-Polster von 74 Millionen Euro sitze. Wenn man davon noch die verbliebenen 34 Millionen Euro an Finanzschulden abziehe, besitze das Unternehmen eine aktuelle Nettoliquidität von 40 Millionen Euro. Damit verfüge das Augusta-Management über jede Menge finanziellen Spielraum für Akquisitionen. Hier plane das Unternehmen neue Übernahmen, um die Kernsparte Vision auszubauen. Insbesondere der stark wachsende Sicherheitsmarkt mit Überwachungstechnik stehe dabei im Vordergrund. Nicht vergessen werden solle auch, dass die Augusta Technologie AG mit den Geschäftsfeldern Mikrosystemtechnik und mobile Messsysteme noch über zwei "Verkaufskandidaten" verfüge, die im Zuge des nun laut Vorstandschef Harman als "zu zwei Drittel" abgeschlossenen Firmenumbaus durchaus noch zu Geld gemacht werden könnten. BÖRSE ONLINE rät mit Kursziel 18,00 Euro zum Kauf der Aktie, mithin ein Aufwärtspotential von rund 18%.

Charttechnische Einschätzung: Mit dem gestrigen Kursanstieg auf 15,30 Euro könnte die Augusta-Aktie den Anfang für eine weitere Erholungsrallye gemacht haben. Dies würde umso mehr gelten, wenn jetzt auch zügig die Marke von 16,00 Euro überwunden werden kann. Nach einem ersten Rallyeziel bei 18,00 Euro muss die Aufwärtsbewegung nicht zu Ende sein. Darüber bietet sich noch das Jahreshoch von 20,85 Euro als Ziel an, wenn denn die Märkte insgesamt mitspielen. Jetzt neu eingegangene Positionen kann man je nach Risikotoleranz bei 14,00 Euro oder 13,00 Euro absichern.

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