InnoTec TSS: Bauzulieferer profitiert von Trend zu energetischer Gebäudesanierung

Allzu viele Aktionäre werden den Bauzulieferer InnoTec TSS nicht auf dem Kurszettel haben. Die Gesellschaft konzentriert sich über ihre Tochtergesellschaften auf die beiden Geschäftsbereiche Türsysteme und Bauspezialwerte. Im Segment Türsysteme reicht das Angebotsspektrum von der Serientürfüllung bis zur Einzelanfertigung in den Materialien Aluminium, Edelstahl, Holz und Kunststoff inklusive aller Varianten von Türverglasungen. Bei der Tochter Rodenberg Türsysteme AG handelt es sich laut Unternehmenshomepage um die Nummer 1 in Europa für hochwertige Haustürfüllungen. Die Tochterunternehmen im Segment Bauspezialwerte produzieren Produkte für die Hochbauindustrie. Zur Anwendung kommen diese bei der Gestaltung und Sanierung von Beton sowie zur "standfesten Lagerung" von Brücken und Hochbauten. An der Börse wird InnoTec TSS mit rund 54 Millionen Euro bewertet.

Am 14. November gab die InnoTec TSS AG Geschäftszahlen zur Entwicklung in den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2011 heraus. Nachdem die Unternehmen des Konzerns im Vorjahreszeitraum einen Umsatz in Höhe von 54,3 Millionen erzielten, konnte für 2011 ein Anstieg von 14,8% auf 62,3 Millionen Euro vermeldet werden. Die positive Geschäftsentwicklung schlug sich auch nieder in einem deutlich verbesserten Betriebsergebnis. Das Konzern-EBIT konnte im Neun-Monats-Zeitraum um 34,7% von knapp 8,3 Millionen Euro auf rund 11,2 Millionen Euro gesteigert werden. Mit einem Plus von 43,8% fiel das Ergebnis beim EBT noch deutlicher aus (von knapp 7 Millionen Euro auf 10 Millionen Euro). Damit wurde mit 10 Millionen Euro bereits nach neun Monaten das Ergebnis des gesamten Vorjahres übertroffen. Daher geht das Management für das Gesamtjahr 2011 von einer operativen Ergebnissteigerung gegenüber dem Vorjahr aus.

Optimistisch sei auch der Blick des Unternehmens auf die Geschäftsentwicklung im kommenden Jahr, schreibt BÖRSE ONLINE in der aktuellen Ausgabe. InnoTec TSS rechne sich große Chancen auf "eine Sonderkonjunktur in Deutschland" aus, weil hohe Energiepreise die Hauseigentümer verstärkt zur energetischen Sanierung ihrer Gebäude veranlasse. Noch mehr Grund dazu hätten sie ab dem kommenden Frühjahr, wenn sie dafür staatliche Zuschüsse erhalten würden. Nur ein konjunktureller Einbruch könne dem Bauzulieferer das Geschäft vermiesen, doch bislang sei davon noch nichts bei InnoTec TSS zu spüren. Die Orderbücher wiesen aktuell einen hohen Auftragsbestand auf und die bisherigen Geschäftszahlen für 2011 würden auf einen deutlich gestiegenen operativen Konzerngewinn für das Gesamtjahr deuten. Zwar sei davon auszugehen, dass das Ergebnis unter einer stark erhöhten Steuerquote leiden werde, weil alle "nutzbaren körperschaftssteuerlichen Verlustvorträge" vollständig aufgebraucht seien. Dennoch sei der Nischenplayer mit einem von BÖRSE ONLINE erwarteten Ergebnis je Aktie von 0,85 Euro für 2011 und 0,70 Euro für 2012 immer noch günstig bewertet. Außerdem dürften sich Anleger auf eine Dividendenrendite im Bereich von gut sechs Prozent einstellen. BÖRSE ONLINE empfiehlt die Aktie daher mit Kursziel von 7,00 Euro zum Kauf; Aufwärtspotential von rund 23%.

Charttechnische Einschätzung: Die InnoTec-Aktie befindet sich im langfristigen Zeitfenster in einem vollkommen intaktem Aufwärtstrend. Selbst der jüngste Rücksetzer in den letzten Monaten ist nur als eine Korrektur bzw. Annäherung an die Trendlinie zu deuten, die ihren Anfang im Jahr 2008 hat. Mit den Kursgewinnen im November stehen die Chancen gut, dass der Kurs erfolgreich von der Trendlinie abgeprallt ist und eine mögliche Topbildung abgewendet wurde. Nach dem Kursanstieg über 5,40 Euro sollte nun als nächstes das Jahreshoch bei 6,70 Euro attackiert werden. Gelingt ein Ausbruch über diese Marke, könnte das weitere Kursgewinne zur Folge haben. Absichern lassen sich Investments jetzt mit einem Stopp knapp unter 4,60 Euro.

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