Steico: Dämmstoffspezialist kurz- und langfristig mit Gewinnplus-Fantasie

Die Steico AG ist ein ausgewiesener Dämmstoffspezialist. Das Unternehmen entwickelt, produziert und vertreibt ökologische Bauprodukte aus nachwachsenden Rohstoffen und ist Weltmarktführer im Bereich der Holzfaser-Dämmstoffe. Hierbei hält die Steico AG laut Angabe auf der firmeneigenen Homepage einen geschätzten europäischen Marktanteil von rund 50 Prozent. Außerdem stellt die Steico-Gruppe Hanf-Dämmstoffe, Stegträger (konstruktive Bauprodukte) und Hartfaserplatten her. Ein weiteres Konzernstandbein bildet der Vertrieb von Furnierschichtholz als Handelsware. Die Kunden des seit 2007 börsennotierten Unternehmens stammen aus den Bereichen Holz- und Baustoffhandel, Holzbau, Fertighausindustrie, Laminat- und Parkettbodenherstellung sowie dem Baumarktsektor. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft mit Sitz in Feldkirchen bei München beträgt gegenwärtig rund 61,5 Millionen Euro.

Die am 15. Mai von dem Unternehmen aus Feldkirchen (bei München) veröffentlichten Zahlen für das 1. Quartal 2013 standen unter dem Motto "Steico trotzt dem langen Winter". Ungeachtet der "Kältestarre am Bau" in diesem nicht enden wollenden Winter 2012/13 konnte der Dämmstoffspezialist einen Quartalsumsatz von 34,1 Millionen Euro nahezu auf Vorjahresniveau von 34,4 Millionen Euro erwirtschaften. Sehr positiv fiel die Entwicklung bei den Ertragskennziffern aus. Das EBITDA konnte gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 27,1% von 3,1 auf 4,0 Millionen Euro gesteigert werden. Das EBIT erhöhte sich um 40% von 0,67 auf 0,94 Millionen Euro. Die EBITDA-Marge verbesserte sich von 9,2 auf 11,4%, die EBIT-Marge lag nach 2,0 bei nunmehr 2,7%.

Nach einer längeren Zeit, in der die Aktie des Dämmstoffspezialisten nicht im Rampenlicht der Anleger gestanden habe, sei es laut Value-Wert-Experte Georg Pröbstl wieder an der Zeit, den Titel genauer unter die Lupe zu nehmen. Der Konzern habe im vergangenen Geschäftsjahr zwar einen Gewinnrückgang von 0,46 auf 0,22 Euro je Aktie hinnehmen müssen, verantwortlich dafür seien aber "negative Steuereffekte" gewesen und nicht ein operativer Einbruch. Nach dem überraschenden erfreulichen Jahresauftakt gehe der Konzernchef Udo Schramek von einer Belebung der Bautätigkeit im weiteren Jahresverlauf aus. Ein Umsatzplus im oberen einstelligen Prozentbereich werde erwartet. Beim Gewinn geht Pröbstl von einem dynamischen Anstieg aus. Da keine steuerlichen Sondereffekte das Ergebnis belasten sollten, könne ein "Gewinn im Bereich des 2011er-Niveaus" möglich sein. Gegenüber 2012 würde der Gewinn damit um über 100% ansteigen. Doch damit nicht genug. Es gebe weitere Wachstumsfantasie. Eine schneller als erwartet eintretende Konjunkturerholung in Europa dürfe das Geschäft beleben. Langfristig interessant sei Steico, weil ab 2020 aufgrund einer EU-Richtlinie ausschließlich Niedrigst-Energiehäuser gebaut werden dürfen. Das seien gute langfristige Rahmenbedingungen für den Dämmstoffspezialisten. Pröbstl rät daher zum Kauf des mit einem Kurs-Buchwert-Verhältnis von 0,6 günstig bewerteten Titels. In EURO am SONNTAG nennt er ein Kursziel von 7,50 Euro (rund 56% Potential).

Charttechnische Einschätzung: Nach dem Höhenflug der Steico-Aktie von knapp 1,00 Euro auf über 12,00 Euro in den Jahren 2009 bis 2011 folgte ab Mitte 2011 der jähe Absturz. Erst um die 4,00 Euro-Marke stabilisierten sich die Kursnotierungen. Seit Anfang Mai explodiert der Kurs förmlich. Fast 25% konnte der Titel innerhalb von nur 10 Handelstagen zulegen. Gelingt jetzt auch noch ein Sprung über den Widerstandsbereich von 5,00 bis 5,25 Euro, wäre viel Platz für eine Rallye. Erst im Bereich um 7,50 Euro liegen die nächsten Widerstände. Eine Absicherung lässt sich mit einem Stopp unterhalb von 3,75 Euro vornehmen.

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