Kriterien für Leader-Aktien

Innovation: In unserem vorherrschenden Wirtschaftssystem - der Marktwirtschaft - kämpfen Unternehmen um jeden Prozentpunkt Rendite. Konkurrenz belebt das Geschäft, aber führt auch dazu, dass die Unternehmensgewinne schwinden. Nur ein Unternehmen, das schneller und innovativer als die Konkurrenz handelt, ist in der Lage neue Märkte als erstes zu erschließen und somit eine überdurchschnittliche Kapitalrendite zu erzielen. Neue Produkte und neue Services können komplette Branchen auf den Kopf stellen: Die Eisenbahn revolutionierte das Transportwesen, die Informationstechnik veränderte unseren Umgang mit Daten und das Internet beeinflusste massiv, wie wir miteinander kommunizieren. Unternehmen, die in neuen Märkten als erstes erfolgreich aktiv sind, haben die Möglichkeit, zu neuen Branchenriesen emporzusteigen.

Dynamische Geschäftsentwicklung: Ein steigender Aktienkurs geht üblicherweise auch mit steigenden Unternehmensgewinnen einher. Die Historie hat gezeigt, dass die Unternehmen der besten Aktien noch vor ihrer größten Aufwärtsbewegung eine dynamische Geschäftsentwicklung in Form von stark steigenden Umsätzen und Gewinnen verkündeten.

Relative Stärke: Eine hohe Innovationstätigkeit und dynamische Geschäftsentwicklung entsteht nicht von heute auf morgen, sondern entwickelt sich über mehrere Monate oder Jahre. Leader zeichnen sich dadurch aus, dass sie schon vor ihrem größten Anstieg eine bessere Performance gegenüber dem Gesamtmarkt abliefern, weil institutionelle Anleger auf die Wachstumsstory aufmerksam werden und daher die Aktie akkumulieren. Jeder Tenbagger (eine Aktie, die sich verzehnfacht), hat sich zuvor auch verdoppelt. Es werden daher nur Aktien betrachtet, die bereits eine außergewöhnliche Kursperformance abliefern konnten.

Nach diesen Kriterien beobachte ich tagtäglich den US-Markt und versuche neue aussichtsreiche Chancen zu identifizieren. In meinem wöchentlichen PDF-Magazin "Wall Street Trends" führe ich eine Rangliste, in der die Kriterien wie folgt gewichtet werden:

Das Umsatz-Rating setzt sich aus den Umsatz- Wachstumsraten des letzten Quartals (Gewichtung: 50%) und des letzten Geschäftsahres (Gewichtung: 50%) zusammen. Bei Wachstumsraten über 50% werden 100 Punkte und bei Wachstumsraten von unter 0% werden 0 Punkte vergeben.

Das Gewinn-Rating wird aus den Gewinn- Wachstumsraten des letzten Quartals (Gewichtung: 40%) und des letzten Jahres (Gewichtung: 60%) ermittelt. Hier werden bei Wachstumsraten oberhalb von 150% 100 Punkte und bei Wachstumsraten unter 0% sowie bei negativen Zahlen 0 Punkte vergeben. Bei der Gewichtung des Gewinnwachstums bekommt das letzte Quartal einen geringeren Stellenwert, da häufig außerplanmäßige Ereignisse das Ergebnis stark beeinflussen können.

Das Innovations-Potential eines Unternehmens bemessen wir daran, ob es sich in einer wachsenden Branche befindet, neue oder einzigartige Produkte vertreibt, ein neues Geschäftsmodell aufweist und wie es sich im Vergleich zur Konkurrenz schlägt.

Zur Ermittlung des Chart-Ratings spielt der Abstand zum 52-Wochenhoch eine Rolle: Vom maximalen Wert 100 werden pro Prozentpunkt Abstand je 2 Punkte abgezogen - weniger als 0 Punkte werden jedoch nicht vergeben.

Das Gesamtrating ergibt sich anschließend aus den vier Einzelratings, die jeweils mit 25% gewichtet wurden.