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Samstag, 26. Mai 2018

ThyssenKrupp: Aktivistischer US-Hedgefonds von Paul Singer will mitbestimmen beim DAX-Konzern

Analyst: EURO am SONNTAG 21-2018
Jahrzehnte lang stand ThyssenKrupp für Stahl. Doch inzwischen müssen Anleger umdenken. ThyssenKrupp durchläuft seit fast einem Jahrzehnt einen Wandel und will sich durch den Konzernumbau neu definieren. Der Konzern gliedert sich aktuell in fünf fortgeführte Geschäftsbereiche. Im Segment "Components Technology" werden hochwertige Stahl-Komponenten, z. B. Nockenwellen, für den Automotive-Sektor hergestellt. Bei "Elevator Technology" spielt der Konzern seine altbekannte Kompetenz als Anbieter von Personen- und Lastenaufzügen aus. Der Geschäftsbereich "Industrial Solutions" widmet sich der ganzen Bandbreite des Spezial- und Großanlagenbaus. "Material Services" konzentriert sich mit 500 Niederlassungen in 40 Ländern auf den globalen Handel von Werk- und Rohstoffen sowie technische und infrastrukturelle Dienstleistungen für produzierende und verarbeitenden Unternehmen. Die verbliebenen Stahlaktivitäten im Geschäftssegment "Steel Europe" gebündelt. Mit Steel Europe zählt ThyssenKrupp noch immer zu den weltweit technologisch führenden Qualitätsflachstahl-Produzenten. Allerdings verhandelt der Konzern schon seit 2 Jahren mit dem Wettbewerber Tata Steel über ein Joint Venture für diesen Geschäftsbereich. Der DAX-Konzern wird aktuell mit rund 14,4 Mrd. Euro an der Börse bewertet.


Am 15. Mai legte ThyssenKrupp den Bericht für das 1. Halbjahr des laufenden Fiskaljahres 2017/2018 vor. Der Konzernumsatz von Oktober bis März legte um 1 % von 20,33 auf 20,57 Mrd. Euro zu. Das bereinigte EBIT stieg gegenüber dem Vorjahr um 34 % von 703 auf 944 Mio. Euro. Das Nettoergebnis konnte ThyssenKrupp mit einem Anstieg von 58 auf 344 Mio. Euro vervielfachen. Für das Gesamtjahr erwartet der DAX-Konzern ein bereinigtes EBIT von 1,8 bis 2,0 Mrd. Euro (Vorjahr: 1,72 Mrd. Euro). Der Jahresüberschuss dürfte gegenüber dem Vorjahr deutlich zulegen.

Zwei unterschiedliche Reaktionen habe laut EURO am SONNTAG das Gerücht ausgelöst, dass ThyssenKrupp womöglich mit dem US-Hedgefonds Elliott Management einen neuen Minderheitsaktionär bekommen dürfte. Während Anleger die Nachricht feierten, dürfe sich bei Konzernchef Heinrich Hiesinger die Sorge um seinem Posten breitmachen. Elliott-Management-Gründer Paul Singer gelt als aktivistischer Investor, dem es darum gehe, Geschäftsmodell oder Strategie seiner Beteiligungen aktiv mitzubestimmen. Noch habe die durchaus "signifikante" Beteiligung an ThyssenKrupp nicht die meldepflichtige Stimmrechtsschwelle von 3 % überschritten. Sobald es aber soweit sei, dürfe es für Vorstandschef Hiesinger ungemütlich werden, denn dann seien bereits zwei Aktionäre an Bord, die mitreden wollen. 18 % aller Anteile halte der schwedische Investor Cevian schon länger. Und auch mit Cevian gebe es Streit um die die künftige Konzernstrategie. Die Abspaltung unrentabler Bereiche oder wertsteigernde Zerschlagung gehe einfach nicht schnell genug. Zum wiederholten Mal sei nun der Abschluss der Fusion des Stahlgeschäfts mit den europäischen Aktivitäten von Tata Steel für Ende Juni angekündigt worden. Erst dann wolle der ThyssenKrupp-Chef den Fokus mit aller Macht auf die lukrativen Technologiegeschäfte, z. B. der Aufzugssparte, richten. Auch ein Börsengang der Ertragsperle sei nicht ausgeschlossen. Es sei abzuwarten, ob dieser Schritt noch mit dem jetzigen Vorstandschef erfolge oder nicht. EURO am SONNTAG rät mit einem Kursziel von 27 Euro zum Kauf (17 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Langfristig gesehen konnte man als Anleger keinen Blumentopf mit ThyssenKrupp gewinnen. Die Aktie läuft seit Jahren in einer weiten Handelsspanne zwischen 13 und 27 Euro hin und her. Für Trader sieht die Sache angesichts dieser Volatilität natürlich anders aus. Derzeit besteht die Chance auf eine Annäherung an die obere Rangebegrenzung. Trader sichern ihre Positionen unter 21 Euro ab.
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