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Dienstag, 06. Oktober 2020

Fraport: Airportbetreiber mit hohem Aufholpotenzial bei Impfstoff-Erfolg

Analyst: FOCUS-MONEY 42-2020
Den Flughafen Frankfurt kennt wahrscheinlich jeder. Als Eigentümerin und Betreiberin des viertgrößten europäischen Luftverkehrsdrehkreuzes gehört die Fraport AG (WKN: 577330) zu den international führenden Unternehmen im Airport-Business. Zum Tätigkeitsfeld der Fraport AG zählen nicht nur sämtliche Dienstleistungen rund um den Flugbetrieb, die Gesellschaft ist auch verantwortlich für das Airport-Retailing (u. a. Einkaufsmöglichkeiten, Banken, Restaurants) und die Immobilienentwicklung. Neben dem Flughafen Frankfurt managt die Fraport AG in Deutschland auch den Flughafen Hannover-Langenhagen. Über Tochtergesellschaften und Beteiligungen "exportiert" die Gesellschaft ihr Geschäftsmodell und ist an zahlreichen weiteren Flughäfen weltweit aktiv, u. a. in Griechenland (14 Regionalflughäfen), Bulgarien (Burgas und Varna), Indien (Delhi), Türkei (Antalya), Peru (Lima), Slowenien (Ljubljana) und China (Xi’an Xianyuang). An der Börse wird die MDAX-Gesellschaft gegenwärtig mit 3,2 Mrd. Euro bewertet.

Im 1. Halbjahr 2020 brach bei Fraport der Konzernumsatz um 48,9 % von 1.783 Mrd. auf 910,6 Mio. Euro ein. Das EBITDA kollabierte um 95,6 % von 511,5 auf 22,6 Mio. Euro. Das EBIT rutschte von 279,1 Mio. Euro mit -210,2 Mio. Euro tief in die roten Zahlen. Das Konzernergebnis gab um 396,3 Mio. Euro von 164,9 auf -231,34 Mio. Euro nach.

Wie alle Unternehmen aus der Luftfahrt- und Reisebranche sei auch Fraport laut FOCUS-MONEY heftig von der Corona-Pandemie getroffen worden. Allerdings gebe es durch die Pandemie auch eine Chance auf eine Gesundung der aufgeblähten Kostenstruktur und damit die Grundlage für nachhaltiges Wachstum ab 2022. Ganz eindeutig verzeichne Fraport einen Rückgang beim operativen Geschäft. Weniger Starts, Landungen, Passagier oder Verkäufe in den Flughafenläden hätten tiefe Spuren in den Geschäftszahlen des Konzerns hinterlassen. Nach einer Umsatzhalbierung im 1. Halbjahr und einer Streichung der Dividende gehe die Konzernleitung für das Gesamtjahr von einem deutlich negativen Konzernergebnis aus. Die einzig positive Nachricht des Halbjahresberichts laute, dass die Liquidität bis mindestens Ende 2021 ausreiche. Fraport könne aber gestärkt aus der Krise hervorgehen. Am Standort Frankfurt dürften 3.000 bis 4.000 von insgesamt 22.000 Stellen wegfallen. Damit dürfe Fraport künftig massiv Personalkosten einsparen. Ab 2022 dürfe sich positiv auf die Geschäftszahlen auswirken. Der Cashflow dürfe dann wieder zulegen. Eine grundsätzliche Erholung des Geschäfts sei aber eng an die Entwicklung eines Impfstoffs gegen Covid-19 gekoppelt. Der internationale Flugverkehr dürfe bis dahin weiterhin stark eingeschränkt bleiben. Das mache die Aktie von Fraport zu einer Wette auf Durchbrüche in der medizinischen Forschung, auch wenn es nach einer Impfstoff-Zulassung wohl noch immer Monate dauern dürfte, bis die Produktion in ausreichenden Mengen erfolge und große Teile der Bevölkerung geimpft würden. FOCUS-MONEY rät mit einem Kursziel von 45 Euro zu der Turnaround-Wette (28 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Obwohl sich auch die Aktie von Fraport nach dem März-Crash zwischenzeitlich deutlich erholen konnte, hat sich inzwischen wieder Ernüchterung breit gemacht. Die Aktie notiert nur unweit des März-Tiefs. Bei einem Rutsch unter 31 Euro droht eine Verkaufswelle zum Allzeit-Tief bei 22 Euro.
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