EnviTec Biogas AG: Hauptversammlung wählt Franz-Josef Wiese zum neuen Aufsichtsrat und kritisiert THG-Referentenentwurf
Lohne/Saerbeck, 4. Juli 2025 ? Die EnviTec Biogas AG (ISIN: DE000A0MVLS8) hat heute ihre ordentliche Hauptversammlung in Form einer virtuellen Veranstaltung abgehalten. Die Aktionärsversammlung wählte Franz-Josef Wiese zum ordentlichen Mitglied des Aufsichtsrats für eine Amtszeit bis zur Beendigung der ordentlichen Hauptversammlung im Jahr 2027. Franz-Josef Wiese war bereits am 9. Mai 2025 vom Amtsgericht Oldenburg als gerichtlich bestelltes Ersatzmitglied bis zur Hauptversammlung eingesetzt worden, da Silvia Breher als neue Staatssekretärin beim Bundesminister für Landwirtschaft, Ernährung und Heimat ihr Aufsichtsratsmandat niedergelegt hatte. Zudem stimmten die Aktionäre dem Dividendenvorschlag von Vorstand und Aufsichtsrat in Höhe von 0,50 Euro je dividendenberechtigter Stückaktie zu. Alle anderen Tagesordnungspunkte erhielten ebenfalls breite Zustimmung. Jörg Fischer, Finanzvorstand der EnviTec Biogas AG: ?Das vergangene Geschäftsjahr hat wie erwartet eine Normalisierung nach den von außergewöhnlichen Sondereffekten geprägten Vorjahren mit sich gebracht. Gleichzeitig haben wir bewiesen, dass sich unser Unternehmen nach starkem Wachstum auch unter veränderten Rahmenbedingungen und in unseren neuen Einsatzfeldern erfolgreich bewährt. Angesichts der derzeit vorherrschenden ambivalenten Rahmenbedingungen sowie des fortlaufenden Investitionsprogramms haben wir eine maßvolle Dividendenpolitik gewählt. So bewahren wir uns die notwendige finanzielle Flexibilität, um auf veränderte Rahmenbedingen zu reagieren.? Im ersten Quartal 2025 erzielte EnviTec in allen Segmenten eine gute, planmäßige Performance, die den eingeschlagenen Kurs bestätigt. So erzielte EnviTec auf Konzernebene eine Gesamtleistung in Höhe von 85,3 Mio. Euro (Q1 2024: 80,8 Mio. Euro). Das Ergebnis vor Steuern (EBT) lag bei 8,5 Mio. Euro (Q1 2024: 14,5 Mio. Euro). Für das Gesamtjahr 2025 werden eine Gesamtleistung (oder Umsatz) in einer Bandbreite von 330 bis 370 Mio. Euro sowie ein EBT in einer Bandbreite von 25 bis 35 Mio. Euro erwartet. Der Rückgang gegenüber dem Geschäftsjahr 2024 erklärt sich vor allem durch Einmaleffekte im Bereich Energy, die im laufenden Geschäftsjahr in dieser Form nicht mehr zum Tragen kommen sowie Konsolidierungseffekte und eine abgeschwächte Ertragsentwicklung im Segment Anlagenbau. Die Ertragskraft wird gleichzeitig 2025 weiterhin deutlich über dem Niveau früherer Jahre liegen. Jörg Fischer stellte in seinen weiteren Ausführungen die erfolgreiche Umsetzung des größten Investitionsprogramms der Unternehmensgeschichte vor. Das ursprünglich auf 200 Mio. Euro veranschlagte Programm wurde aufgrund der anhaltenden politischen Unsicherheiten in Deutschland zuletzt auf 175 Mio. Euro reduziert. Nach der Bio-LNG- und LCO?-Großanlage in Güstrow werden vier weitere Eigenbetriebsanlagen zu Gasaufbereitungsstandorten mit integrierter CO?-Verflüssigung umgebaut. Zwei dieser Projekte konnten im ersten Quartal 2025 fertiggestellt werden. Als besondere Leistung hob Fischer zudem die Inbetriebnahme der 100. EnviThan-Gasaufbereitungsanlage hervor, die das Unternehmen als führenden Anbieter von Biomethan-Technologie positioniert. Olaf von Lehmden, Vorstandsvorsitzender der EnviTec Biogas AG, konzentrierte sich in seinem Bericht auf die Konzernstrategie sowie die Perspektiven auf den internationalen Biogasmärkten. ?Wir vollziehen einen fundamentalen Wandel vom Strom- zum Biomethanproduzenten. Während wir im laufenden Jahr 2025 noch 1.300 GWh Biogas für die Stromerzeugung im Rahmen des EEG und 500 GWh Biomethan produzieren werden, planen wir bis 2031 auf dieser Basis eine Umschichtung auf 1.100 GWh für Biomethan und nur noch 700 GWh für die Stromproduktion?, erläuterte von Lehmden die strategische Ausrichtung. Mit Blick auf die aktuelle Marktlage betonte der Vorstandsvorsitzende anhaltend komplexe Rahmenbedingungen: ?Die THG-Quotenpreise verharren weiterhin auf niedrigem Niveau, und der aktuelle Referentenentwurf des Bundesumweltministeriums zur Treibhausgasminderungsquote bleibt hinter den Erwartungen zurück. Während positive Ansätze wie die Verlängerung des Gesetzesrahmens bis 2040 zu begrüßen sind, unterläuft die Abschaffung der Doppelanrechnung zum 1. Januar 2026 bei gleichzeitiger Beibehaltung der Dreifachanrechnung für Elektromobilität die versprochene Technologieoffenheit. Zudem werden die Möglichkeiten der Betrugsbekämpfung im THG-Quotenmarkt leider nicht voll ausgeschöpft. Sollte der Entwurf in der vorliegenden Form umgesetzt werden, stellt dies einen massiven Eingriff in bestehende Geschäftsmodelle dar ? mit gravierenden wirtschaftlichen Folgen. Das zerstört Vertrauen in politische Zusagen, führt zu Investitionszurückhaltung in der gesamten Branche und schadet insbesondere den Unternehmen, die frühzeitig Verantwortung übernommen und in fortschrittliche Biokraftstoffe investiert haben.? Gleichzeitig betonte von Lehmden die erheblichen Chancen: ?Wir haben allein in Deutschland ein Biomethanproduktionspotential von 200 TWh. Gerade für uns als führender Anbieter sehen wir daher in verschiedensten Anwendungsbereichen von Biomethan vielfältige Wachstumspotenziale. Entscheidend ist, dass positive Impulse in Deutschland wie auf unseren internationalen Märkten durch stabile Rahmenbedingungen dauerhaft gefestigt werden.? Weitere Informationen zur diesjährigen Hauptversammlung einschließlich der Abstimmungsergebnisse unter: https://www.envitec-biogas.de/unternehmen/investor-relations/hauptversammlung/2025. Über die EnviTec Biogas AG Kontakt EnviTec Biogas AG:
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