15.03.2020, Kiel. Beim 18. "Symposium Glücksspiel" der Forschungsstelle Glücksspiel an der Universität Hohenheim werden in den nächsten beiden Tagen aktuelle Aspekte des Glücksspielwesens in Deutschland diskutiert. Eines der Hauptthemen: die Besteuerung von Online-Glücksspielangeboten, denn ab 1. Juli sind virtuelle Automatenspiele, Online-Poker und Online-Casinospiele in Deutschland erstmals erlaubnisfähig. Doch Wissenschaftler, Branchenvertreter und Anwälte befürchten, dass die aktuellen Besteuerungspläne den Glücksspielvertrag in der Praxis scheitern lassen. Dr. Dirk Quermann, Präsident vom Deutschen Online Casinoverband warnt: "Das Scheitern des Glücksspielstaatsvertrags zeichnet sich schon ab noch ehe er überhaupt in Kraft getreten ist. Denn die Pläne für die Besteuerung machen die lizenzierten Angebote unattraktiv. Die Spieler*innen flüchten dann zu unlizenzierten Schwarzmarktanbietern. Jedes zweite Angebot könnte dann ein illegales sein." Hinzu käme eine Fülle restriktiver Regelungen für die Spiele selbst, die die Attraktivität der stark minderten, so Dr. Quermann. "Leidtragende dieser marktfernen Regulierung werden die Verbraucher*innen sowie die lizenzierten Anbieter sein", prognostiziert der DOCV-Präsident. Er fordert: "Wir brauchen eine Besteuerung, die die Kanalisierung der Verbraucherinnen und Verbraucher in den legalen Markt fördert, statt sie zu behindern."
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1176057 16.03.2021