Presseinformation
Ghosting im Bewerbungsverfahren: Fast zwei von drei Jobsuchenden erhalten keine abschließende Rückmeldung
- Trotz wirtschaftlicher Unsicherheit: 69 % denken regelmäßig an neuen Job
- Ghosting weit verbreitet: Sowohl Jobsuchende als auch Recruiter*innen werden häufig versetzt
- Fehlende Rückmeldung auf Bewerbungen lähmen den Arbeitsmarkt
DÜSSELDORF, 14. Juli 2025 ? Fast sieben von zehn Menschen sind derzeit bereit für eine neue berufliche Herausforderung ? und das trotz aktueller wirtschaftlicher Unsicherheiten, die sich auch auf dem Arbeitsmarkt niederschlagen. Das ist das Ergebnis einer Befragung von The Stepstone Group unter 8.100 Befragten, darunter mehr als 500 Personalverantwortliche. Doch: 64 % der Jobsuchenden berichten, dass sie schon einmal von Unternehmen ?geghostet? wurden ? also nach einer Bewerbung nichts mehr gehört haben. Am häufigsten geschieht das direkt nach dem Einreichen der Unterlagen (44 %). Knapp jede*r zehnte (9,5 %) erhält nach dem ersten Bewerbungsgespräch keine Rückmeldung mehr.
?Viele Personalabteilungen stehen unter Druck: Stellen bleiben immer länger unbesetzt, weil passende Kandidat*innen schwer zu finden sind?, sagt Dr. Tobias Zimmermann, Arbeitsmarktexperte bei The Stepstone Group. ?Umso wichtiger ist es, dass Recruiter*innen die Mittel bekommen, moderne Tools zu nutzen. KI-gestützte Hilfe etwa bei der Formulierung von Stellenanzeigen, dem automatisierten Finden passender Kandidat*innen oder beim digitalen Terminmanagement nimmt ihnen Aufgaben ab und schafft Raum dafür, was wirklich zählt.? Denn der eigentliche Engpass liegt oft nicht im Suchen passender Kandidat*innen ? sondern im Antworten. Mangelnde Rückmeldung oder Fortschrittsupdates im Bewerbungsprozess sind laut einer Stepstone-Studie der Hauptgrund für das Abbrechen einer Bewerbung (54 %). ?Transparente und effiziente Prozesse sind daher nicht nur entscheidend im Wettbewerb um Talente, sondern auch eine nachhaltige Investition in die Arbeitgebermarke?, so Zimmermann.
Auch Recruiter*innen werden geghostet
Ghosting ist dabei keine Einbahnstraße: Auch rund 70 % der Personalverantwortlichen geben an, dass sie in den letzten zwölf Monaten erlebt haben, dass Kandidat*innen sie ghosten. Der Großteil der Bewerbenden hat sich nach Einreichung der Bewerbungsunterlagen nicht mehr zurückgemeldet (27 %), fast genauso viele nach dem ersten persönlichen oder digitalen Gespräch (26 %). Die häufigsten Gründe für den Bewerbungsabbruch seitens der Kandidat*innen sind ihren Angaben zufolge ein geändertes Interesse oder ein anderes Angebot (38 %) sowie ein schlechtes Gefühl nach dem Gespräch oder ein zu langer Bewerbungsprozess (jeweils 26 %).
Bewerbende und Unternehmen nehmen Machtverhältnisse auf dem Arbeitsmarkt unterschiedlich wahr
Bewerbende verspüren also keinen großen Druck, einen Bewerbungsprozess zu durchlaufen oder einen neuen Job anzunehmen, der nicht zu 100 Prozent zu ihnen passt. Das verändert die Dynamik im Bewerbungsprozess ? und führt zu einer unterschiedlichen Wahrnehmung der Machtverhältnisse auf dem Arbeitsmarkt: Während fast die Hälfte der HR-Verantwortlichen (49 %) glaubt, dass sich Bewerbende aktuell in einer stärkeren Verhandlungsposition befinden, sehen das die Jobsuchenden selbst ganz anders. 42 % empfinden, dass die Unternehmen aktuell am längeren Hebel sitzen.
?Es zeigt die Ambiguität unserer Zeit, dass beide Seiten sich in der Defensive sehen. Die Wirtschaft steht unter Druck. Und trotzdem gibt es Fachkräftemangel. Ein schlanker, transparenter Bewerbungsprozess kann helfen, dieses Missverständnis aufzulösen?, sagt Zimmermann. ?Wenn Bewerbungen im Sande verlaufen, verlieren alle: Talente fühlen sich ignoriert, Unternehmen verpassen Chancen. Tempo und Transparenz schaffen Augenhöhe von Beginn an und sorgen für Gewinner auf beiden Seiten. Wer also zum Beispiel KI-gestützte Matching-Tools und digitale Kommunikation nutzt, verschafft sich einen entscheidenden Vorsprung im Wettbewerb um die besten Köpfe.?
Über die Studie
Die Ergebnisse stammen aus der regelmäßig erscheinenden Studienreihe ?Hiring Trends Index? von The Stepstone Group. Dafür wurden im Zeitraum vom 31. März bis 7. April 2025 8.100 Arbeitnehmende online befragt, davon über 500 Recruiter*innen. Beleuchtet wurden in der aktuellen Erhebung unter anderem die Bereitschaft bei Arbeitnehmenden, eine neue Stelle zu suchen, welche Faktoren dabei ausschlaggebend sind und welche Erlebnisse sie im Bewerbungsprozess machen. Die Ergebnisse der Arbeitnehmenden sind repräsentativ für die deutsche Erwerbsbevölkerung nach Alter, Geschlecht und Bildung.
Über The Stepstone Group
The Stepstone Group ist eine weltweit führende digitale Recruiting-Plattform, die Unternehmen mit passenden Talenten zusammenbringt und Menschen hilft, den richtigen Job zu finden. Mit Hilfe KI-unterstützter Job-Marktplätze und programmatischer Marketing-Lösungen erreichen jedes Jahr rund 140 Millionen Bewerbungen mehr als 130.000 Arbeitgeber. Im Geschäftsjahr 2024 erwirtschaftete The Stepstone Group einen Umsatz von mehr als 900 Millionen Euro. Das Unternehmen ist in mehr als 30 Ländern aktiv ? darunter mit Stepstone in Deutschland, mit Appcast in den USA und mit Totaljobs in Großbritannien. The Stepstone Group mit Hauptsitz in Düsseldorf beschäftigt weltweit mehr als 3.000 Menschen. Mehr Informationen unter: www.thestepstonegroup.com/deutsch
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