MEDIENMITTEILUNG Chancen und Perspektiven bei der Therapie des Prostatakarzinoms ? Diskussion mit Expert*innen aus Medizin, Patientenvertretung und Industrie
Nürnberg, 27. Mai 2025 ? Auf Einladung von Novartis Deutschland diskutierten Expert*innen aus Medizin, Patientenvertretung und Industrie im Rahmen eines virtuellen Pressegesprächs über die Therapiemöglichkeiten beim Prostatakarzinom und beleuchteten die Herausforderungen und Chancen für die Diagnose und Behandlung aus verschiedenen Blickwinkeln. In ihren Vorträgen betonten Ernst-Günther Carl, Bundesverband Prostatakrebs Selbsthilfe e. V., Bonn, und PD Dr. med. Sebastian Frees, Facharzt für Urologie, FEBU, Mainz, vor allem die Notwendigkeit der Aufklärung und frühen Diagnose sowie der interdisziplinäreren Zusammenarbeit der betroffenen medizinischen Fachbereiche. Mit rund 70.000 Neuerkrankungen pro Jahr ist das Prostatakarzinom die häufigste Krebserkrankung bei Männern in Deutschland.1,2 Obwohl die Krankheit oft nur langsam voranschreitet, ist sie damit bei Männern die zweithäufigste Todesursache.1 Bei etwa 10-15% der Patienten mit Prostatakarzinom liegt bereits zum Zeitpunkt der Erstdiagnose eine metastasierte Erkrankung vor.³ Insbesondere die Behandlung des metastasierten kastrationsresistenten Prostatakarzinoms (mCRPC) kann langwierig und belastend für die Patienten sein, die häufig durch den Krankheitsverlauf und vorangegangene Therapien bereits geschwächt sein können. Die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachbereichen ist besonders in diesen fortgeschrittenen Stadien von zentraler Bedeutung für die Versorgung der Patienten. ?Betroffene Männer berichten häufig über mangelnde Kommunikation zwischen den Fachdisziplinen, lange Wartezeiten auf Termine und Befunde sowie die damit einhergehende, starke psychische Belastung. Es gebe immer wieder Situationen, in denen sie den Eindruck hätten, niemand habe mehr das große Ganze im Blick?, gab Patientenvertreter Ernst-Günther Carl zu bedenken, der selbst 2008 die Diagnose Prostatakrebs erhalten hatte und erfolgreich behandelt werden konnte. Facharzt Dr. med. Sebastian Frees ergänzte: ?Für Patienten mit fortgeschrittenem Prostatakarzinom sind die interdisziplinären Fallbesprechungen von zentraler Bedeutung. Bei der Begleitung der Patienten und besonders bei der Kommunikation zwischen den Fachdisziplinen und auch mit dem Patienten ist allerdings noch Verbesserungspotenzial vorhanden. Dieses sollte ausgeschöpft werden, um Patienten optimal versorgen zu können.? Zusammenarbeit zwischen den Fachdisziplinen kann neue Perspektiven eröffnen Für eine gute Patientenversorgung mit individuell abgestimmten Behandlungsoptionen kann die enge Zusammenarbeit zwischen verschiedenen Fachbereichen neue Perspektiven eröffnen. So kann eine gute Vernetzung zwischen den Disziplinen Urologie, Onkologie, Radiologie und Nuklearmedizin zeitnahe Überweisungen sicherstellen, während der gemeinsame Austausch in interdisziplinären Tumorboards einen schnelleren Therapiewechsel für Patienten mit metastasiertem kastrationsresistentem Prostatakarzinom ermöglichen kann. Insbesondere im fortgeschrittenen Stadium können nuklearmedizinische Therapien weitere Behandlungsoptionen darstellen. ?Wenn die Fachbereiche zusammenarbeiten, profitieren die Patienten ? diese erfolgreiche Partnerschaft sollte weiter wachsen.? so Frees. Das Plenum verwies zudem auf den Bedarf an struktureller Förderung zur Verbesserung der Therapiebedingungen und einer flächendeckenden Verfügbarkeit der Diagnostik, um Wartezeiten für Patienten zu verkürzen. Verschiedene Therapieoptionen stehen zur Verfügung In Abhängigkeit von Therapiephase, Krebsstadium und Tumorgrad stehen zur Behandlung des Prostatakarzinoms verschiedene Behandlungsoptionen zur Verfügung. Dazu zählen bei einem örtlichen begrenzten Karzinom ohne Metastasierung die radikale Prostatektomie, also die Entfernung der Prostata, wie auch die Hormon- und die Strahlentherapie, die aktive Überwachung, das abwartende Beobachten und die fokale Therapie, bei der gezielt nur die Tumorherde in der Prostata zerstört werden. Im fortgeschrittenen hormonsensitiven Stadium (mHSPC) greift man beispielsweise in Kombination mit einer Chemo- und Hormontherapie auf die Androgendeprivationstherapie (ADT) zurück, eine Form der Hormontherapie, die die wachstumsfördernden männlichen Geschlechtshormone (Androgene) unterdrückt oder deren Produktion hemmt. Im kastrationsresistenten Setting (mCRPC), bei dem der Tumor nicht mehr ausreichend auf den Androgenentzug reagiert, können auch zielgerichtete Verfahren wie die Radioligandentherapie, die Radionuklidtherapie und ggf. eine PARP-Hemmung zum Einsatz kommen, die gezielt die DNA-Reparatur in bestimmten Tumorzellen blockiert, um deren Wachstum zu stoppen ? ergänzt durch unterstützende und palliative medizinische Maßnahmen.4 Über das Prostatakarzinom Bei ca. 50% der Männer kommt es ab dem 60. Lebensjahr zu einer Vergrößerung der Prostata. In vielen Fällen ist das ein gutartiges Wachstum der Prostatazellen. Doch manchmal verändert sich das Erbgut einzelner Zellen und sie beginnen, sich unkontrolliert zu vermehren. Diese kleine unkontrollierte, eher langsam wachsende Gruppe von Zellen, das Karzinom, kann sich innerhalb der Prostata ausbreiten und das gesunde Gewebe verdrängen. So kann es vorkommen, dass sich erst nach Jahren oder Jahrzehnten Symptome bemerkbar machen. Wenn die Tumorzellen das Blutkreislaufsystem oder das Lymphsystem erreichen, können sie benachbartes oder entferntes Gewebe befallen und Ableger bilden ? sogenannte Metastasen. Diese können in Lymphknoten, Organen oder Knochen entstehen.5 Die Ursachen von Prostatakrebs sind bisher noch weitgehend unbekannt. Es gibt jedoch bestimmte Faktoren, die das Risiko einer Prostatakrebserkrankung erhöhen. Die wichtigsten bekannten Faktoren hierbei sind Alter und familiäre Veranlagung sowie Umwelteinflüsse, z.B. Ernährung. Ebenso spielen Lebens- und möglicherweise auch Arbeitsbedingungen eine Rolle sowie Hormone.6,7 Über Novartis Novartis ist ein Unternehmen, das sich auf innovative Arzneimittel konzentriert. Jeden Tag arbeiten wir daran, Medizin neu zu denken, um das Leben der Menschen zu verbessern und zu verlängern, damit Patient*innen, medizinisches Fachpersonal und die Gesellschaft in der Lage sind, schwere Krankheiten zu bewältigen. Unsere Medikamente erreichen über 300 Millionen Menschen weltweit. In Deutschland beschäftigt Novartis rund 2.700 Mitarbeitende an sechs Standorten. Entdecken Sie mit uns die Medizin neu: Besuchen Sie uns unter https://www.novartis.de und https://www.novartis.com/. Und bleiben Sie mit uns auf LinkedIn in Verbindung. Referenzen: 1. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs/definition-und-haeufigkeit.html, letzter Zugriff am 13.05.2025. 2.https://www.krebsdaten.de/Krebs/DE/Content/Publikationen/Krebs_in_Deutschland/kid_2021/kid_2021_c61_prostata.pdf?__blob=publicationFile, letzter Zugriff am 13.05.2025. 3. Robert Koch-Institut, Zentrum für Krebsregisterdaten, 2023, letzter Zugriff am 13.05.2025. 4. https://register.awmf.org/assets/guidelines/043-022OLl_S3_Prostatakarzinom_2024-06.pdf, letzter Zugriff am 20.05.2025 5. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs.html, letzter Zugriff am 13.05.2025. 6. https://www.krebsgesellschaft.de/onko-internetportal/basis-informationen-krebs/krebsarten/prostatakrebs/ursachen-und-risikofaktoren.html, letzter Zugriff am 13.05.2025. 7. https://www.leben-mit-prostatakrebs.de/diagnose, letzter Zugriff am 13.05.2025. # # # Pressekontakt Novartis Deutschland
|
2146128 27.05.2025 CET/CEST