Inflation, Rezessionsängste, Krieg in der Ukraine, Zinswende: Im ersten Halbjahr haben sich die Rahmenbedingungen substanziell verändert. Dennoch ist es dem Konzern BKB gelungen, sich entlang den definierten strategischen Prioritäten zu entwickeln und den Geschäftserfolg des Vorjahres zu übertreffen. Er hat seine Erträge v.a. durch das erweiterte nachhaltige Produkt- und Dienstleistungsangebot erhöht, die Produktivität gesteigert und seine hohe Bilanzqualität beibehalten.
Sieben Aspekte zeugen von der konsequenten Umsetzung der Strategie 2022+:
#1: Erfolgreiches Wachstum im Kundengeschäft
Dank einem kontinuierlichen, risikobewussten Wachstum bei den Kundenausleihungen und dem Securities Financing sowie der günstigen Refinanzierung ist das Zinsergebnis deutlich um 5,8 % auf 194,4 Mio. CHF gestiegen. Ebenso hat sich der Kommissions- und Dienstleistungsertrag positiv entwickelt (Zunahme um 7,3 % auf 70,7 Mio. CHF). Dies einerseits, weil sich die übrigen Kommissionserträge aufgrund der wirtschaftlichen Erholung nach Corona verbessert haben. Andererseits hat die 360-Grad-Betreuung der Kundinnen und Kunden mit Fokus auf mittel- und langfristige Ziele selbst in turbulenten Börsenzeiten Neugeldzuflüsse generiert. Mit dem starken Zins- und Kommissionserfolg konnte der durch die konsequente Strategieumsetzung erwartete Rückgang im Handelsertrag (um 33,2 % auf 28,9 Mio. CHF) kompensiert werden. Im Rahmen der Strategie 2022+ fokussiert sich der Handel auf die Stärken im Securities Financing, den Kundenhandel und das Emissionsgeschäft (Obligationen, Strukturierte Produkte). Unter dem Strich resultiert ein Geschäftsertrag, der mit 298,6 Mio. CHF nochmals leicht über dem Niveau des bereits sehr guten Vorjahres liegt (297,4 Mio. CHF).
#2: Produktivität und Profitabilität gesteigert
Die Fokussierung auf das Kerngeschäft und die Optimierung der Konzerninfrastruktur wirken. Sowohl der Personal- als auch der Sachaufwand sind gesunken, sodass der Geschäftsaufwand deutlich um 4,9 % auf 167,5 Mio. CHF reduziert werden konnte. Die Tatsache, dass die Kosten bei gleichzeitigem Wachstum des Geschäftsvolumens gesenkt werden konnten, zeugt von einer gesteigerten Produktivität im Konzern. Die Cost-Income-Ratio wurde dadurch erneut um 3,1 Prozentpunkte auf 56,3 % verbessert. Der Geschäftserfolg ist in der Folge um 9,9 % auf 117,3 Mio. CHF gestiegen. Die weitere Optimierung der Kundenprozesse in Bezug auf Einfachheit, Selbstbedienung, Automatisierung und Digitalisierung sind wichtige Stellhebel für die Zukunft. Ein Meilenstein wird mit der Einführung des neuen E- und M-Bankings im Frühling 2023 erreicht werden.
#3: Wachstum von innen heraus finanziert
Per 30.6.2022 wurden Reserven für allgemeine Bankrisiken in der Höhe von 48,2 Mio. CHF gebildet. Damit und mit dem bestehenden Kapitalpolster vergrössert der Konzern den strategischen Spielraum kontinuierlich. Trotz dieser erneut substanziellen Äufnung der Reserven konnte der Konzerngewinn gegenüber dem Vorjahr deutlich um 14,9 % auf 62,0 Mio. CHF erhöht werden.
#4: Hohe Bilanzqualität und Stabilität
Der Konzern richtet seine Bilanz an der Stabilität aus und steuert das Wachstum risikoorientiert. Die Bilanzsumme wuchs um 1,2 Mrd. CHF oder 2,3 % auf 54,7 Mrd. CHF. Die hypothekarisch gedeckten Kredite sind im Gleichschritt mit der Marktentwicklung um 1,7 % auf 30,3 Mrd. CHF gestiegen. Grundsätzlich wurde beim Kreditwachstum auf eine hohe Qualität des Portfolios geachtet. Zusammen mit der erhöhten Profitabilität führt dies dazu, dass die Gesamtkapitalquote weiter auf 18,1 % (Vergleichssemester 2021 17,0 %) gesteigert konnte, wobei sowohl das Stammhaus BKB mit 20,3 % als auch die Bank Cler mit 17,6 % deutlich über dem Mindesterfordernis (12,0 %) liegen.
#5: Vorreiter in Sachen Nachhaltigkeit für Firmenkunden
Die BKB begleitet ihre Firmenkunden mit einem attraktiven Anlage- und Finanzierungsangebot partnerschaftlich in eine nachhaltige Zukunft. Den KMU-Kunden hilft das Swiss Triple Impact Programm (STI), das die BKB mit vier weiteren Gründungspartnern Anfang Jahr in die Region Basel geholt hat, messbare Nachhaltigkeitsziele zu definieren und einen Massnahmenplan zu erarbeiten. Erste Kunden durchlaufen derzeit das Programm und machen damit ihr Geschäftsmodell zukunftsfähiger. Zudem unterstützt die BKB ihre Firmenkunden mit dedizierten Finanzierungsinstrumenten, den sogenannten «Green, Social und Sustainability Loans» oder dem «Sustainability Linked Loan». Insgesamt konnten sich Kunden der BKB damit bereits Mittel in der Höhe von über 780 Mio. CHF beschaffen. Ende Juni hat die BKB den Kanton Basel-Stadt bei der Lancierung des schweizweit ersten Social Bonds in der Höhe von 110 Mio. CHF begleitet mit dem Ziel, den sozialen Wohnungsbau zu fördern und einen Beitrag zur Verbesserung der Chancengerechtigkeit in Basel zu leisten.
#6: Nachhaltige Anlagekompetenz als Treiber des Wachstums
Mit den nachhaltigen Delegationsprodukten ? allen voran den nachhaltigen Anlagelösungen ? stellt der Konzern BKB seine Expertise im Bereich der ESG-konformen Anlagen bereits seit längerer Zeit unter Beweis. Seit der Lancierung der nachhaltigen Anlagelösungen vor fünf Jahren steigt deren Bedeutung kontinuierlich. Inzwischen sind bereits über 50 % (entsprechend 1,4 Mrd. CHF) der Gelder, die in einer Anlagelösung investiert sind, nachhaltig angelegt. Trotz den aktuell schwierigen Entwicklungen an den Kapitalmärkten sind netto knapp 0,3 Mrd. CHF neu in die Anlagelösungen geflossen.
#7: Partnerschaftlich zu Produktinnovationen
Mitte Juni hat die BKB in Partnerschaft mit Fairtrade Max Havelaar den ersten, mit Fairtrade Gold hinterlegten Goldfonds lanciert. Damit erhalten nachhaltig orientierte Kunden ein sicheres Anlageinstrument, mit dem sie durch die Fairtrade-Prämie in der Höhe von 2000 USD pro Kilo Gold einen klar messbaren Impact erzielen können. Ausserdem kann das Gold nun erstmals als Asset Klasse in den nachhaltigen Vermögensverwaltungsmandaten eingesetzt werden. Das gezeichnete Fondsvolumen lag per 30.6.2022 bereits bei 8,1 Mio. CHF. Aus den hinterlegten 140 kg Fairtrade Gold ist daraus eine Prämie in der Höhe von 280 000 USD an die Mine in Peru geflossen. Am Beispiel von Fairtrade Max Havelaar hat der Konzern einen weiteren Beweis dafür erbracht, wie dank Partnerschaften mehrwertschaffende Produktinnovationen entstehen können.
Ausblick
Trotz der Unsicherheiten, die das Bankenumfeld derzeit prägen, und des erwarteten Übergangs vom negativen in ein positives Zinsumfeld, rechnet der Konzern mit einer soliden Ertragsentwicklung. CEO Basil Heeb ist überzeugt, dass sich das auf Stabilität ausgerichtete Geschäftsmodell mit einer breit abgestützten und auf langfristigen Erfolg ausgerichteten Ertragsbasis bewähren wird: «Der Konzern ist solid aufgestellt und auf die Zinswende vorbereitet. Zudem hat die neue Strategie in den letzten Monaten bereits spürbare Schubwirkung gezeigt. Deshalb bin ich überzeugt, dass wir trotz der Marktturbulenzen die aktuelle Dynamik ins zweite Semester mitnehmen und das gute Ergebnis aus dem Vorjahr im 2022 wiederholen können.»