Köln, 8. Dezember 2021. Der schnelle und massive Preisanstieg bei vielen Rohstoffen traf die meisten Unternehmen unvorbereitet. Doch nicht nur die Preise belasten die Betriebe, auch stehen nicht immer alle Materialien in benötigter Menge zur Verfügung. Für die kommenden Monate hoffen Entscheider:innen auf Stabilisierung in den Lieferketten, rechnen aber weiterhin mit steigenden Preisen. Dies sind die zentralen Ergebnisse der INVERTO-Rohstoffstudie. Das gleiche Bild zeigt sich bei den Energiekosten: 27 Prozent der Befragten erwarteten steigende Strompreise, 23 Prozent rechneten mit einem Anstieg der Gas- und Ölpreise. Jeweils fünf Prozent befürchteten Versorgungsengpässe. Jetzt, kurz vor dem Winter, sorgen die massiv erhöhten Energiepreise für Diskussionen innerhalb der europäischen Politik. Die Gasspeicher sind leer wie selten zuvor, mancherorts werden gar kalte Wohnungen und Blackouts befürchtet. "Die Volatilität ist infolge der Pandemie drastisch gestiegen", stellt Lars-Peter Häfele, Rohstoffexperte und Managing Director bei INVERTO, fest. Sinkende Gewinne befürchtet Die am häufigsten von Unternehmen ergriffene Maßnahme, um die Versorgung zu bestmöglichem Preis sicherzustellen, ist die Analyse der Supply Chain und der Aufbau von Lagerbeständen. Dies handhaben gut zwei Drittel der Befragten so. Mehr als die Hälfte der Befragten (55 Prozent) hat - auch in Folge der Pandemie - neue Lieferanten angesprochen, während knapp die Hälfte (43 Prozent) Bestellvolumina zwischen bereits bekannten Lieferanten verschoben hat. Starke Änderungen bei Preisvereinbarungen mit Lieferanten Auf Lieferantenseite indes können Unternehmen den gestiegenen Kosten nicht ausweichen: So haben Festpreismodelle im Vergleich zu den Vorjahresstudien abgenommen, oder Lieferanten akzeptieren nur noch kurze Zeitspannen, in denen sie Festpreise garantieren. Zugenommen haben demgegenüber Preismodelle, bei denen für den Rohstoffanteil Gleitklausen oder Zuschläge definiert wurden. Über 40 Prozent der Befragten sind außerdem gezwungen, zumindest für einige der benötigten Materialien Spotpreise zu zahlen. Häfele: "In Zeiten von Knappheit und Preisrallye ist das definitiv die teuerste Lösung." Was Unternehmen tun können Auch empfiehlt er, einen kühlen Kopf zu bewahren: "Die Rohstoffkrise trifft alle - sowohl international als auch die direkten Wettbewerber." Das wichtigste sei jetzt, die Versorgung zu sichern, um lieferfähig zu bleiben. "Unternehmen, die weiter produzieren können, haben jetzt die Chance, Marktanteile zu gewinnen", sagt Häfele. Ferner sei es hilfreich, viel Zeit in Verhandlungen zu investieren: "Wer geschickt agiert und deswegen geringere Preisaufschläge hinnehmen muss, ist profitabler." Künftig mehr Risikomanagement und größere Lager Studiendesign 5.488 Zeichen Seit 2017 Tochter der Boston Consulting Group, unterstützt INVERTO Unternehmen bei der Strategieentwicklung, Effizienzsteigerung sowie Digitalisierung des Einkaufs und hilft ihnen wettbewerbsfähig zu bleiben. Zu den Kunden zählen internationale Konzerne, führende Mittelständler aus Industrie und Handel sowie die weltweit führenden Private Equity Unternehmen. INVERTO verfügt derzeit über neun Standorte in acht Ländern. Weitere Informationen unter www.inverto.com.
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1255596 08.12.2021