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Martin Niebuhr
martin.niebuhr[at]mastertraders.de

In diesem Blog werden wachstumsstarke Branchen und Unternehmen besprochen, deren Aktien das Potential haben, sich zu vervielfachen. Aufgrund der unternehmerischen Dynamik liegt der Fokus dabei auf dem chancenreichen US-Markt.

Archiv - Wall Street Trends (PDF-Ausgaben):
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Hinweis nach WPHG §34b zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte: Martin Niebuhr handelt regelmäßig mit in diesem Blog besprochenen Wertpapieren und besitzt eventuell Positionen in den genannten Papieren.
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Der Wall Street Trader
Die stärksten Wachstumsaktien der Welt
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Donnerstag, 19. September 2013

2 Trading-Ideen für die kommenden Handelstage

Liebe Leser,

vor einigen Wochen war das bestimmende Thema der mögliche Ausstieg der FED aus der ultralockeren Geldpolitik: Noch im Juni stellte der Notenbankchef Bernanke in Aussicht, die Anleihekäufe noch während dieses Jahres zurückzufahren - falls sich die Konjunktur weiterhin gut entwickelt. Für die meisten Börsianer war dies beschlossene Sache, fraglich war nur, wann genau und in welchem Umfang das aktuell monatlich 85 Mrd. USD umfassende Programm reduziert wird. Daraufhin legten die haussierenden Aktienmärkte eine Pause ein, die Anleiherenditen gaben nach und der Dollar wertete auf. Und nun die überraschende Nachricht am gestrigen Mittwoch: Die "Zinswende" ist erneut verschoben und das Anleiheaufkaufprogramm wird weiterhin mit 85 Mrd. USD Geld in die Wirtschaft pumpen. Der Grund: Die US-Konjunktur habe sich seit der Ankündigung im November nicht wie erhofft entwickelt. Was heißt das für Anleger? Solange die Zentralbanken weiterhin aufs Gaspedal treten, ist eine Fortsetzung der Hausse das wahrscheinlichste Szenario. Doch auch US-Anleihen könnten nach der Ankündigung wieder gesucht sein und ihren Boden gefunden haben. Es lohnt sich also wieder, sich auf die stärksten Wachstumsunternehmen mit den besten charttechnischen Setups zu konzentrieren. Zwei interessante Kandidaten sollen in dieser Ausgabe kurz vorgestellt werden.

Eine dieser Aktien hatte ich Ihnen bereits Anfang Juli vorgestellt, da sie kurz unter einer entscheidenden Widerstandszone notierte. Nach dem Breakout konnte die an der Nasdaq notierte, aber operativ in China tätige, YY Inc. (YY) nun um inzwischen 60% zulegen. Nach einer kurzen Konsolidierung könnte nun der Aufwärtstrend fortgesetzt werden. Das Unternehmen betreibt die beiden Web-Portale YY.com und Duowan.com sowie zahlreiche mobile Smartphone-Apps, welche soziale Plattformen sowie Online-Echtzeit-Gruppenaktivitäten anbieten. Damit hat sich das Unternehmen seit dem Start der China-Aktivitäten in Form von Voice- und Text-Chatangeboten für Online-Spieler nun zu einem breiten Anbieter sozialer und medialer Angebote für Jedermann entwickelt: Über die Websites bietet man neben schon genannten Services auch Online-Spiele, Video-Streams, Lerninhalte und einen speziellen Karaoke-Kanal, in dem man mit anderen Usern zusammen über das Internet singen kann. In letzter Zeit hat sich YY beispielsweise den eigenen Online-Lerninhalten gewidmet und zahlreiches "How to"-Material zur Verfügung gestellt. Diese Offenheit des Unternehmens gegenüber neuen Expansionsmöglichkeiten sollte sich langfristig auch in hohen Wachstumsraten bezahlt machen.

Eckdaten zum Unternehmen:
Marktkapitalisierung: 2,62 Mrd. USD
Umsatz/Umsatzwachstum (letztes Geschäftsjahr): 132 Mio. USD, +156%
EPS/EPS-Wachstum (letztes Geschäftsjahr): 0,57 USD, +1325%
Umsatz- und EPS-Wachstum (letztes Quartal): +126% / +169%
KUV (2012/2013e): 19,8; 9,8
KGV* (2012/2013e/2014e): 84; 41; 27
*Berechnungsgrundlage ist das non-GAAP EpS.

Charttechnisch befindet sich der Kurs in einer kurzfristig angelegten Tassen-Henkel-Formation, die nun demnächst nach oben verlassen werden könnte. In den USA ist das Börsenklima für China-Stocks derzeit außerdem sehr gut. Schauen Sie sich beispielsweise Qihoo (QIHU), Baidu (BIDU), Vipshop (VIPS) und andere Branchenvertreter an. Die positive Stimmung könnte nun auch auf YY überschwappen. Bricht die Aktie über 50 USD aus, wird ein erneutes Kaufsignal generiert. Der Stopp kann anschließend bei 45 USD auf Schlusskursbasis platziert werden. Aufgrund der hohen Schwankungsbreite des Kurses bietet sich eine eher kleinere Positionsgröße an.



Eine interessante Entwicklung vollzieht sich derzeit auch bei der britischen ARM Holdings (ARMH). Das Unternehmen designt Chips und lizensiert diese Designs anschließend an Hardware-Produzenten wie beispielsweise Apple oder Samsung. Das Unternehmen ist damit extrem erfolgreich: 90% aller Smartphones und 80% aller Digitalkameras beinhalten Chips, die auf das Design von ARM zurückgehen. Laut Unternehmensangaben enthalten 28% aller elektronischen Devices einen ARM-basierten Chip. Das zeigt aber gleichzeitig, dass noch nicht das Ende der Fahnenstange erreicht ist und noch Märkte bestehen, die es zu erobern gilt. Weiterhin profitiert das Unternehmen von dem Trend, dass Post-PC-Devices (wie Smartphones oder Tablets) häufiger ersetzt werden als bisherige Computer. Außerdem geht der Trend zu mehreren Geräten: Während der Normal-User vor 10 Jahren nur einen Computer/Notebook und maximal noch ein Handy besaß, kommt heute noch häufig ein Smartphone und Tablet dazu, die relativ schnell veraltet sind und ausgetauscht werden wollen. Ein FullHD/3D-Fernseher, der ebenfalls mit vielen Mikrochips ausgestattet ist, rundet den modernen Haushalt ab.

Nach der - meiner Meinung nach - enttäuschenden Vorstellung der neuen iPhones seitens Apple kam die Aktie des des Unternehmens unter Druck. Allerdings gab es auf der technischen Seite einige Neuerungen: Apple setzt im neuen iPhone 5S als erster Hersteller auf den A7 Chip als Prozessor, der auch die 64-Bit Technologie unterstützt und dessen Design auf den Plänen von ARM beruht. Die neue Technologie verbraucht noch weniger Akku-Leistung und soll eine schnellere Unterstützung für sämtliche Anwendungen bieten. Die Analysten der Deutschen Bank gingen davon aus, dass die neue Technologie erst Ende 2014 Einzug hält. Inzwischen gehen die ersten Gerüchte umher, dass auch das nächste iPad auf die 64-Bit-Technologie setzen wird. Andere Hersteller wie Samsung dürften ebenfalls nachziehen, was sich nach Ansicht der Analysten alles in allem sehr positiv auf die Geschäftsentwicklung für ARM in den nächsten zwei Jahren auswirken soll.

Eckdaten zum Unternehmen:
Marktkapitalisierung: 22,6 Mrd. USD
Umsatz/Umsatzwachstum (letztes Geschäftsjahr): 992 Mio. USD, +19%
EPS/EPS-Wachstum (letztes Geschäftsjahr): 0,71 USD, +22%
Umsatz- und EPS-Wachstum (letztes Quartal): +22% / +29%
KUV (2012/2013e): 22,8; 20,7
KGV* (2012/2013e/2014e): 68; 49; 36
*Berechnungsgrundlage ist das non-GAAP EpS.

Damit stärkt ARM auch seine Stellung gegen den indirekten Konkurrenten Intel, der Platzhirsch für Desktop-PC-Prozessoren ist. Diesen Markt dominiert Intel mit einem Marktanteil von etwa 80% - ein kleinerer Konkurrent ist AMD. Die Entwicklung hin zu 64-Bit-Prozessoren in mobilen Geräten deckt sich auch mit den Gerüchten, dass Apple ab 2017 seine Macs nicht mehr mit Intel-Prozessoren, sondern mit ARM-Prozessoren ausstatten möchte: Weil die Apple-Ingenieure davon ausgehen, dass die Prozessoren von Mobilgeräten schon demnächst mit Prozessoren von "normalen" Computer mithalten können, kann sich das Unternehmen vorstellen, bald nur noch auf die Mobilchips zu setzen. Die einheitliche Verwendung von Mobil-Prozessoren in allen Produkten hätte für Apple große Vorteile: Einerseits sind solche Prozessoren deutlich stromsparender, was auch der Akkuleistung der MacBooks zugute käme. Deutlich schwerer wiegt aber der Vorteil, dass eine solche Umstellung die Arbeit von Entwicklern erheblich erleichtern würde: Momentan erfordern die unterschiedlichen Technologien noch erhebliche Programmierungs- und Portierungsarbeit, damit beispielsweise Programme sowohl auf mobilen Geräten und den herkömmlichen Notebooks/Computern laufen. Eine einheitliche Chip-Architektur wäre damit deutlich entwicklerfreundlicher. Bei einer solchen Entwicklung wäre Apple nicht mal der Vorreiter - schließlich hat Microsoft nun auch schon das neue Windows 8 ebenfalls sowohl für herkömmliche x86-Prozessoren als auch für Mobilprozessoren konzipiert.

Charttechnisch hat sich nun ebenfalls wie bei YY eine Tassen-Henkel-Formation gebildet, allerdings in einem weitaus größeren Zeitfenster. Auch das Preis-Volumen-Verhalten bei der Aktie weiß zu überzeugen. Am gestrigen Mittwoch konnte die Aktie bereits aus der Formation ausbrechen, aber hat noch kein neues Allzeithoch markiert. Mit einem Stopp bei 45 USD kann dem Ausbruch gefolgt werden.





Viel Erfolg,
Martin Niebuhr
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