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Martin Niebuhr
martin.niebuhr[at]mastertraders.de

In diesem Blog werden wachstumsstarke Branchen und Unternehmen besprochen, deren Aktien das Potential haben, sich zu vervielfachen. Aufgrund der unternehmerischen Dynamik liegt der Fokus dabei auf dem chancenreichen US-Markt.

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Hinweis nach WPHG §34b zur Aufklärung über mögliche Interessenskonflikte: Martin Niebuhr handelt regelmäßig mit in diesem Blog besprochenen Wertpapieren und besitzt eventuell Positionen in den genannten Papieren.
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Der Wall Street Trader
Die stärksten Wachstumsaktien der Welt
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Mittwoch, 21. August 2013

Zwei markttechnisch motivierte Trading-Ideen (NFLX, GMCR)

Liebe Leser,

"Börse ist keine Einbahnstraße" lautet ein bekannter Börsenspruch. Was aber sehen wir seit 2 Jahren? Die Aktienmärkte bewegen sich getrieben von der Liquiditätsflut immer weiter nach oben. Jeder kleinere oder größere Rücksetzer wird sofort zum Positionsaufbau genutzt: Seit Oktober 2011 ist der breit gestreute S&P500 im der Spitze um knapp 60% gestiegen. Seit März 2009 sind es schon über 150%. Ein solcher Anstieg ist prinzipiell gefährlich für die Aktienmärkte, da Börse wie oben genannt dauerhaft eben keine Einbahnstraße sein kann. Aktien zu besitzen gehört außerdem inzwischen auch schon wieder zum "guten Ton" - sämtliche Banken empfehlen in ihren monatlichen Kapitalmarktausblicken die Übergewichtung von Aktien aufgrund der starken ökonomischen Entwicklung der immer noch stärksten Volkswirtschaft USA sowie einer möglichen Abkehr von der Rezession in Europa. Auch dass die FED das QE-Programm drosselt und in inzwischen absehbarer Zukunft den Leitzins wieder erhöhen könnte, wird positiv für die Wirtschaft und für die Aktienmärkte gewertet. Doch wie sieht die Realität aus? Aufgrund der FED-Ankündigungen notieren 10-jährige US-Staatsanleihen inzwischen wieder bei fast 3%. Das ist zwar unattraktiv, wenn man - wie alle größeren Finanzinstitute - von einer anziehenden Inflation ausgeht. Sollte sich dieses Szenario aber nicht bewahrheiten (und die Szenarien der Banken sind nicht unbedingt aussagekräftig - schließlich war man auch Anfang 2008 noch der Ansicht, die USA werde nicht in eine Rezession stürzen und daher seien Aktien unter- und Staatsanleihen überwertet; Das Ende der Geschichte ist bekannt), stellen Staatsanleihen in Zeiten eines Anlagenotstands und langfristig absinkender Zinsen in entwickelten Volkswirtschaften eine attraktive Alternative dar. Was spricht also gegen eine gute Entwicklung der Aktienmärkte? Ansteigende Zinsen sind trotz Indikation einer starken Wirtschaft ein negatives Signal und das Sentiment für Aktien wird immer positiver - zumal es auch keinen stärken Rücksetzer in der jüngsten Vergangenheit gab und somit eine hohe Risikobereitschaft vorherrscht. Auch die Euro-Krise ist trotz aktuell positiver Medienberichte immer noch nicht wirklich gelöst und könnte sich wiederholt zu einem Pulverfass entwickeln.

Obwohl ich damit langfristig das bullische Bild vieler Finanzinstitute nicht in dieser Vehemenz teile, bin ich dennoch der Ansicht, dass man durch ausgewählte mittelfristige Trading-Chancen durchaus wahrnehmen kann. Aussagekräftig halte ich persönlich vor allem Relative-Stärke-Signale - diese kann man allerdings in Zeiten stetig steigender Aktienmärkte nur schwer eindeutig ausmachen. Aber auch aus kurzfristiger Sicht hat die Relative Stärke einzelner Aktien eine - wenn auch nicht allzu große - Relevanz. Heute möchte ich Ihnen zwei Aktien vorstellen, die sich kurzfristig gegenüber dem leicht schwachen Gesamtmarkt behaupten konnten.

Eine dieser Aktien ist Netflix (NFLX). Netflix ist ein Anbieter eines internetbasierenden Video-on-Demand- Streaming-Dienstes, bei dem der Nutzer auf ein sehr großes Film- und Serienangebot zugreifen können. Die Aktie war schon seit 2009 einer der großen Highflyer der laufenden Hausse, musste aber einen starken Rückgang hinnehmen, weil sich das Management mit seinem Geschäftsmodell etwas verkalkuliert hat. Seit einigen Quartalen ist man aber nun wieder auf dem alten Wachstumskurs - dieser wird von einem neuartigen und einzigartigen Geschäftsmodell getragen. Zum Beispiel sichert sich Netflix unter anderem schon gegen TV-Sender Exklusiv-Rechte einzelner Serien wie etwa für die Erfolgsserie "House of Cards" mit Kevin Spacey. Dadurch und durch das Angebot einer Gratis-Probezeit konnte man im ersten Quartal die Abonnentenbasis deutlich ausbauen. Auch im zweiten Quartal konnte man die positive Entwicklung fortsetzen. Der Vorteil gegenüber TV-Sendern ist außerdem, dass Netflix auf eine große Datenbank mit Nutzerverhalten zugreifen kann. Diese könnte für das Unternehmen sehr wichtig sein, wie dieser Artikel in der FAZ erklärt.

Charttechnisch bildete die Aktie nach Verkündung der Q1-Zahlen ein Breakaway-Gap, welches den Neubewertungsprozess der Aktie andeutete: Dieses Gap wurde anschließend nicht mehr geschlossen und die Aktie konnte ihren Aufwärtstrend fortsetzen. Jüngst zeigte der Kurs eine hohe relative Stärke gegenüber dem Gesamtmarkt, was auf eine dynamische Fortsetzung des Trends hindeuten könnte. Der Stopp sollte bei diesem kurz- bis mittelfristigen Trade nicht unterhalb der 50-Tageslinie platziert werden.



Eine weitere Aktie mit hoher relativen Stärke und einer ansprechenden Chartkonstellation ist Green Mountain Coffee Roasters (GMCR). Das Unternehmen Entwickelt und verkauft Spezial-Kaffee (Bio, Fair-Trade etc.), Tee sowie Einmal-Kaffees und passende Kaffeemaschinen an Supermärkte und Restaurants. Auch diese Aktie zeichnet sich durch eine sehr hohe relative Stärke aus und ist nun drauf und dran, ihre Seitwärtskonsolidierung nach oben zu verlassen. Beachten Sie hier auch die anziehenden Umsätze während der letzten Handelstage. Sollte der Ausbruch gelingen, kann auch hier eine Tradinposition eröffnet werden. Stopp für diese Position anschließend bei maximal 72 USD. Die Zahlen zum dritten Quartal des Fiskaljahres 2013 wurden am 07.08. veröffentlicht und können hier eingesehen werden:



Viel Erfolg,
Martin Niebuhr
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