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Um Kapitalmarkttrends frühzeitig zu erkennen, blicken wir bei TradeCentre über den Tellerrand hinaus. Zur Auswahl und Analyse der interessantesten Aktien sprechen wir direkt mit den Vorständen, schauen uns die Zusammenhänge zwischen fundamentalen und charttechnischen Entwicklungen akribisch mit Hilfe von Pivotal-Charts an, werfen einen detaillierten Blick auf die bilanzielle Situation der Unternehmen und entwickeln in den Big Picture Gedanken aktiv Zukunftsszenarien.

Unser Ziel: Wir wollen bei TradeCentre die interessantesten Aktienentwicklungen frühzeitig erkennen und unsere Einschätzungen nachvollziehbar und transparent für Sie aufbereiten.  Dadurch können Sie Ihre Lernkurve deutlich erhöhen.
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Big Picture Perspektiven
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Sonntag, 17. November 2013

Kann man eine Unternehmensinsolvenz kommen sehen?

Liebe Leser,

es ist wieder passiert. Ein Unternehmen, das noch vor wenigen Monaten erfolgreich um das Vertrauen von Investoren geworben hatte und über eine Mittelstandsanleihe rund € 40 Mio Kapital einsammelte, ist insolvent. Das Geld der Investoren ist damit vernichtet. Es geht konkret um die Getgoods AG, vor deren Anleihen wir Sie schon sehr frühzeitig eindringlich gewarnt hatten (siehe Seite 3). Es lohnt sich also, unsere regelmäßigen Analysen und Einschätzungen zu Mittelstandsanleihen zu verfolgen. Wenn ein solcher Fall eintritt, stellt sich jeder Betroffene die Frage, ob man das nicht hätte vorher wissen können. Man kann nicht jede Insolvenz kommen sehen (Beispiel Hess AG), aber oftmals gibt es handfeste Hinweise in der Bilanz. Einmal verfügen insolvenzgefährdete Unternehmen über wenig Eigenkapital (EK). Dabei ist eine niedrige EK-Quote, bei Getgoods lag diese zum H1 bei 21%, nur ein erster Hinweis. Die wichtigste Kennzahl zur Beurteilung der finanziellen Stabilität ist das Gearing, also der Quotient aus Netto-Finanzver-bindlichkeiten (Finanzverbindl. - liquide Mittel) und EK. Getgoods hatte zwar € 41 Mio zu verzinsende Schulden, in der Kasse lagen aber nur noch € 802.000 (!), sodass man netto mit € 40 Mio verschuldet war. In Relation zu den € 26 Mio EK ergibt sich ein Gearing von 154%. Das  ist viel zu viel! Den Sargnagel rammten bei diesem Finanzierungsfiasko nun die negativen Cashflows hinein. Während man im H1-Bericht das Wort "Cashflow" vergeblich sucht, wurde zum 31.12.12 en operativer Cashflow von € -35 Mio (Free CF € 36 Mio) ausgewiesen. D.h. obwohl der Konzern quasi nichts direkt ins Geschäft investiert hatte, flossen € 36 Mio aus der Kasse heraus. Die Anleihe diente also nicht wirklich der Wachstumsfinanzierung, sondern dem Überleben. Der Cashflow ist deshalb wichtiger als der Konzerngewinn, weil er aufzeigt, welche Mittel tatsächlich zahlungswirksam waren und nicht nur buchhalterisch in der GuV auftauchen. Werfen Sie also vor jedem Investment einen Blick in die Bilanz.

Viel Erfolg und viel Freude an der Börse wünscht,
Frank Notar

(Dies ist das Editorial der neuen TradeCentre-Ausgabe)
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