Information zum Blog
Um Kapitalmarkttrends frühzeitig zu erkennen, blicken wir bei TradeCentre über den Tellerrand hinaus. Zur Auswahl und Analyse der interessantesten Aktien sprechen wir direkt mit den Vorständen, schauen uns die Zusammenhänge zwischen fundamentalen und charttechnischen Entwicklungen akribisch mit Hilfe von Pivotal-Charts an, werfen einen detaillierten Blick auf die bilanzielle Situation der Unternehmen und entwickeln in den Big Picture Gedanken aktiv Zukunftsszenarien.

Unser Ziel: Wir wollen bei TradeCentre die interessantesten Aktienentwicklungen frühzeitig erkennen und unsere Einschätzungen nachvollziehbar und transparent für Sie aufbereiten.  Dadurch können Sie Ihre Lernkurve deutlich erhöhen.
Archiv
2 Beiträge
Februar 2014
3 Beiträge
Januar 2014
3 Beiträge
Dezember 2013
3 Beiträge
November 2013
4 Beiträge
Oktober 2013
2 Beiträge
September 2013
5 Beiträge
August 2013
3 Beiträge
Juli 2013
4 Beiträge
Juni 2013
4 Beiträge
Mai 2013
3 Beiträge
April 2013
4 Beiträge
März 2013
3 Beiträge
Januar 2013
2 Beiträge
Dezember 2012
3 Beiträge
November 2012
4 Beiträge
Oktober 2012
3 Beiträge
September 2012
3 Beiträge
August 2012
5 Beiträge
Juli 2012
4 Beiträge
Juni 2012
1 Beitrag
Mai 2012
3 Beiträge
März 2012
4 Beiträge
Februar 2012
4 Beiträge
Januar 2012
3 Beiträge
Dezember 2011
5 Beiträge
November 2011
4 Beiträge
Oktober 2011
4 Beiträge
September 2011
4 Beiträge
August 2011
1 Beitrag
Juli 2011
1 Beitrag
Mai 2011
2 Beiträge
April 2011
3 Beiträge
März 2011
3 Beiträge
Februar 2011
4 Beiträge
Januar 2011
4 Beiträge
Dezember 2010
8 Beiträge
November 2010
Big Picture Perspektiven
Vom großen Bild zum erfolgreichen Trade

Montag, 23. Juli 2012

Als Italien die 7-Prozent-Marke knackte, schritt die EZB ein - same procedure?

Liebe Leser,

pünktlich bevor die Aktienindizes auf ein neues Hoch hätten durchbrechen können, flammt die Euro-Krise wieder in ihrer ganzen Wucht auf. An dieses Bild sind wir mittlerweile gewohnt. Die Märkte reagieren zum einen panisch auf Befürchtungen, dass der IWF keine neuen Hilfsgelder an Griechenland mehr ausgeben wird, weil das Land seine Verschuldung bis 2020 augenscheinlich nicht, wie zugesichert, auf 120 Prozent vom BIP wird senken können. Ende des Jahres soll die Schuldenquote laut der EU-Statistikbehörde Eurostat bei 160 Prozent liegen. Bekommt Griechenland jedoch kein frisches Geld, kann der Staat seine Beamten und Renten laut Handelsblatt nur noch bis September  bezahlen - dann ist Schluss und eine Staatspleite kann das Land alleine unmöglich abwehren. Es stellt sich hier immer wieder die Frage, wie ein Staat sich sanieren soll, wenn seine Bürger auf der einen Seite zwar durch Gehaltskürzungen und Wuchersteuern geschröpft werden, sie auf der anderen Seite aber kaum Möglichkeiten haben, Wertschöpfung zu betreiben und neues Geld zu verdienen.

Zum anderen brachten Meldungen aus Spanien, wonach insgesamt 7 der 17 autonomen Regionen unter akuter Finanznot leiden und die Regionen Valencia und Murcia bereits Gelder aus einem kurzfristig eingerichteten nationalen Rettungsfonds beantragt haben, das Fass zum Überlaufen. Diese Probleme sind jedoch keineswegs neu und die Summen um die es sich handelt eher überschaubar. So sollen die Regionen laut Berenberg Bank Ende 2011 insgesamt € 140 Mrd (13 Prozent des BIP) ausstehende Schulden gehabt haben und Valencia soll eine Finanzlücke von über € 2 Mrd und Murcia von € 433 Mio haben. Katalonien, die mit € 42 Mrd am höchsten verschuldete Region, soll eine Finanzierungslücke von € 3,5 Mrd haben und kurz davor stehen, dieses Geld zu beantragen. Da Spanien bereits vorletzte Woche einen € 18 Mrd schweren Fonds für solche Fälle eingerichtet hat, sehen wir aufgrund der Berichte keine wirkliche Notwendigkeit, die Lage in Spanien völlig neu zu bewerten. Dennoch erreichten die Renditen auf 10-jährige Staatsanleihen neue Rekordstände und sind über die kritische Marke von 7% gestiegen, wodurch sich Spaniens Refinanzierungsproblem deutlich verschärft hat und das Land hier nicht mehr selbstständig rauskommen wird.

An diesem Punkt sollten wir uns unbedingt eines in Erinnerung rufen: In Italien waren die Risikoaufschläge auf 10-jährige Schuldverschreibungen bereits im November 2011 über diese Marke geklettert, hatten neue Rekordwerte erreicht und die Aktienmärkte in den Crashmodus versetzt. Wenige Wochen später schritt dann die EZB ein und gab den notleidenden europäischen Banken massive Liquiditätshilfen in Form der bekannten Tender. Ein solches Szenario sollte auch dieses Mal das einzige sein, welches die Lage tatsächlich entschärfen kann, d.h. die EZB steht nun massiv unter Handlungsdruck, da Spanien auf keinen Fall kippen darf. Schließlich ist das BIP des Landes mit $ 1491 Mrd fünf Mal so groß wie das griechische. Sollten sich nun zusätzlich auch noch die Probleme in Italien (BIP $ 2195 Mrd) weiter verschärfen, wäre hier eine Rettung schier aussichtslos. Zum Vergleich: Deutschland verfügt über ein BIP von $ 3571 Mrd und liegt damit weltweit hinter den USA ($ 15094 Mrd), China ($ 7298) und Japan ($ 5867 Mrd) an vierter Stelle.

Da die italienischen und spanischen Börsenaufsichten als Konsequenz auf die heutigen Kursverluste Leeverkaufsverbote ausgesprochen hatten, wurden v.a. die Finanz-Titel anderer europäischer Länder abverkauft und auch der DAX kam seit dem Zeitpunkt des Verbots massiv unter Druck. Der Euro konnte sich nach seinem Rutsch auf ein neues 2-Jahres-Tief wieder etwas stabilisieren und auch die US-Indizes konnten sich, genau wie Kupfer, wieder etwas von ihren Tagestiefs erholen. Im Gesamtbild erscheint es so, dass aufgrund der sich wieder verschärfenden Krise immer stärker mit baldigen Interventionen durch die EZB gerechnet werden kann bzw. muss, genau so, wie es Ende letzten Jahres geschehen war, als die italienischen Renditen die 7-Prozent-Marke überschritten hatten. Die Pistole sitzt der Notenbank also auf der Brust und eine umfassende Maßnahme wird die nächste handelbare Börsenrallye einleiten.

Lesen Sie im aktuellen Nebenwerte Investor, wie wir uns konkret in diesem Markt positionieren und lernen Sie ausführlich recherchierte und besonders aussichtsreiche Nebenwerte kennen.
bewerten3 Bewertungen
Durchschnitt: 3,7