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Um Kapitalmarkttrends frühzeitig zu erkennen, blicken wir bei TradeCentre über den Tellerrand hinaus. Zur Auswahl und Analyse der interessantesten Aktien sprechen wir direkt mit den Vorständen, schauen uns die Zusammenhänge zwischen fundamentalen und charttechnischen Entwicklungen akribisch mit Hilfe von Pivotal-Charts an, werfen einen detaillierten Blick auf die bilanzielle Situation der Unternehmen und entwickeln in den Big Picture Gedanken aktiv Zukunftsszenarien.

Unser Ziel: Wir wollen bei TradeCentre die interessantesten Aktienentwicklungen frühzeitig erkennen und unsere Einschätzungen nachvollziehbar und transparent für Sie aufbereiten.  Dadurch können Sie Ihre Lernkurve deutlich erhöhen.
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Big Picture Perspektiven
Vom großen Bild zum erfolgreichen Trade

Freitag, 09. März 2012

Der Intermarket-Stau-Report

Liebe Leser,

wer in der Faschingswoche auf süddeutschen Autobahnen in oder aus Richtung der Alpenländer unterwegs war, konnte in den allgegenwärtigen Staus ein unglaubliches Aufgebot an ebenso neuwertigen wie hochpreisigen Automobilen der Marken Mercedes, BMW, Audi, Porsche oder auch des VW Passat bestaunen. Im Stau herrscht zwar naturgemäß eine sehr hohe Dichte an Kraftfahrzeugen, eine solch enorm hohe Dichte an Premiummodellen im Stop-and-Go-Modus regt allerdings zum Nachdenken darüber an, wie viele Menschen für ein solches Auto tatsächlich € 40.000 oder meist deutlich mehr zahlen. Man könnte auch börsenspezifisch die Frage stellen, welche Käufergruppe der Haupttreiber hinter den Rekord-Absatzzahlen der deutschen Premiumhersteller ist.

Ein erster Blick in die Statistiken des Kraftfahrt-Bundesamtes zeigt bereits, dass die Altersgruppe der 40- bis 59-Jährigen für gut die Hälfte aller Pkw-Neuzulassungen verantwortlich zeichnet. Diese Personengruppe konnte in der Regel über die Jahre hinweg ein gewisses Vermögen ansparen und belohnt sich, nachdem der Hausstand weitestgehend finanziert ist, mit einem schönen fahrbaren Untersatz. Dies ist allerdings nur ein Teil der Begründung, da auch der Neukauf eines Kleinwagens in diese Statistik mit aufgenommen wird und sich nicht jeder dieser Altersgruppe gleich ein Premiummodell kaufen kann.

Schaut man sich die Januar-Statistik über Neuzulassungen von Pkw nach Marken und Modellreihen an, so kommt man der Sache wieder ein Stück näher. So wurden im Januar deutschlandweit 210.195 Pkw neu zugelassen, wovon rund 65% gewerblichen Haltern zuzuordnen sind. Bei den oben genannten Premiummodellen ist der Anteil gewerblicher Halter dann nochmals deutlich höher: Audi A4/A6/A7 ca. 90%, BMW 3er/5er ca. 90%, Mercedes C- und E-Klasse 77%, VW Passat 90%, Opel Insignia 85%. Hier wird nun also ersichtlich, welche Käufergruppe den Absatz von Oberklassemodellen in die Höhe treibt: Firmen. Da Arbeitnehmer ihre Dienstwagen aufgrund der 1-Prozent-Regelung auch privat nutzen können, ist die Frage nach einem Dienstwagen bei der Besetzung etwas gehobener Posten in Unternehmen mittlerweile fest in die Gehaltsverhandlungen integriert. Gerade gut qualifizierte Berufseinsteiger lassen sich mit einem schicken Audi oder BMW als Dienstwagen hervorragend überzeugen. Zu den gewerblichen Kunden zählen in großem Maße auch Autovermietungen wie beispielsweise Sixt, die ihre Automobilflotten dann z.T. über Leasingmodelle wiederum Firmenkunden andienen.

Soweit unser kleiner Exkurs in und aus den Tiefen süddeutscher Staus. Wirft man einen Blick auf den US-amerikanischen Automobilmarkt, so erholen sich die Autoverkäufe hier weiter deutlich, sodass im Januar 14,18 Mio Autos verkauft werden konnten. Seit dem Ende der Rezession 2009 stiegen die Autoverkäufe hier sehr dynamisch um rund 50% an. Diese positive Tendenz bestätigten auch die jüngsten Absatzzahlen des Volkswagen-Konzerns, der in den USA im Januar 27.200 (+48%) Autos der Marke VW und 9.400 (+20%) Wagen der Marke Audi ausliefern konnte. Getrieben wurde der überraschend hohe Autoabsatz im traditionell eher schwachen Januar durch den hohen Ersatzbedarf. Da das Durchschnittsalter der Fahrzeuge in den USA, dem nach China zweitgrößten Pkw-Markt, etwa 11 Jahre beträgt, müssen die US-Bürger in neue Automobile investieren um mobil zu bleiben. Von daher sollte die Pkw-Nachfrage in den USA mittelfristig nicht sehr stark einbrechen sondern tendenziell stabil bleiben.

die Märkte zeigen sich weiterhin sehr robust und der Dow Jones arbeitet sich stoisch an der 13.000 Punkte-Marke ab. Auch der DAX unternahm vergangene Woche den zweiten Anlauf auf die runde Marke von 7.000 Punkten. Das wichtigste aber natürlich lange erwartete Ereignis der letzten Woche war die Vergabe des zweiten 3-Jahres-Tenders der EZB. Nachdem sich mit dem ersten Tender vom 20. Dezember noch 523 Banken mit € 489 Mrd zum Zinssatz von 1% versorgt hatten, teilten am 29. Februar ganze 800 Banken € 529 Mrd zum gleichen Zinssatz unter sich auf. Damit übertraf die Notenbank die Erwartungen der meisten Marktbeobachter, die mit einem etwas geringeren Ausgabevolumen gerechnet hatten. Dass die wichtigen Aktienindizes mit der Tendervergabe vergangenen Mittwoch per Tagesschluss allesamt niedriger schlossen und Dow Jones, S&P 500 und DAX Shooting-Star-Muster ausbildeten zeigt, dass hier ein Sell the news Verhalten an den Tag gelegt wurde. Am Tag der Vergabe des ersten Tenders am 20. Dezember waren hingegen durchweg sehr bullische Kerzen zu beobachten gewesen.

Immer wieder rückte auch der hohe Ölpreis in den Fokus der Anleger und Befürchtungen bezüglich seiner Konjunktur abwürgenden Wirkung waren im Wochenverlauf ein regelmäßiger Diskussionspunkt. Trotz diesem Unsicherheitsfaktor ist die Widerstandsfähigkeit der Märkte sehr beeindruckend, was sich beispielsweise an der relativen Stärke nach der Bekanntgabe des größten Einbruchs der US-Auftragseingänge seit drei Jahren zeigte (News vom 28.2.). Die Anleger vertrauten am Ende doch den Worten von US-Notenbank-Chef Ben Bernanke, der sich laut Beige Book für die Konjunktur in naher Zukunft weiterhin "moderat optimistisch" zeigte. Bernanke wies auch auf das sich weiterhin verbessernde Umfeld für Banken hin, gab allerdings gleichzeitig zu verstehen, dass die USA keine weiteren geldpolitischen Maßnahmen einleiten werden. Daraufhin wurde Gold brachial abverkauft und erlitt den größten Tagesverlust in mehr als drei Jahren, weil die Anleger an der Notwendigkeit das Edelmetall als Inflationsschutz im Depot halten zu müssen zweifelten. Zu Bernankes positivem Bankenkommentar passt die Empfehlung der Investmentbank Goldman Sachs, wonach auch europäische Banken wieder auf den Kaufzettel gehören.

Halten wir also fest: Die EZB hat Banken über € 1 Billion (1.000.000.000.000 !) zu 1% geliehen. Wenn man Geld zu diesem Zinssatz aufnehmen kann muss man schon außerordentlich unbeholfen sein, um daraus keinen Gewinn zu erwirtschaften (zumal ausdrücklich erwünscht ist, davon südeuropäische Ramschanleihen mit Renditen von 5% zu kaufen. Zwar wird augenscheinlich ein nicht unbeträchtlicher Teil des Geldes wieder für 0,25% bei der EZB geparkt, da die Einlagenfaszilität am Freitag um mehr als € 300 Mrd auf den Höchststand von € 777 Mrd angestiegen war. Es ist aber sehr wahrscheinlich, dass ein Teil des Geldes auch weiterhin in die Aktienmärkte fließen wird. Im Kontext der weiter positiven Konjunkturaussichten sollte die Liquiditätsrallye an den Aktienmärkten also anhalten und etwaige Einbrüche, selbst aufgrund einer Iran-Israel-Eskalation, stellen für uns klare Kaufaufforderungen dar.

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