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Um Kapitalmarkttrends frühzeitig zu erkennen, blicken wir bei TradeCentre über den Tellerrand hinaus. Zur Auswahl und Analyse der interessantesten Aktien sprechen wir direkt mit den Vorständen, schauen uns die Zusammenhänge zwischen fundamentalen und charttechnischen Entwicklungen akribisch mit Hilfe von Pivotal-Charts an, werfen einen detaillierten Blick auf die bilanzielle Situation der Unternehmen und entwickeln in den Big Picture Gedanken aktiv Zukunftsszenarien.

Unser Ziel: Wir wollen bei TradeCentre die interessantesten Aktienentwicklungen frühzeitig erkennen und unsere Einschätzungen nachvollziehbar und transparent für Sie aufbereiten.  Dadurch können Sie Ihre Lernkurve deutlich erhöhen.
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Big Picture Perspektiven
Vom großen Bild zum erfolgreichen Trade

Dienstag, 03. Januar 2012

Finanzmarkt-Schlaglichter seit Sommer 2011

Liebe Leser,

die großen Themen der zweiten Jahreshälfte 2011 werden den Markt auch im kommenden Jahr weiter beschäftigen und aufgrund der unaufhörlichen Warnungen von Seiten der EZB und des IWF sollten hier auch noch einige Verwerfungen auf uns zukommen. Lassen wir wichtige Ereignisse des letzten Halbjahres einmal kurz Revue passieren :

August
  • Ende Juli spitzt sich die Frage nach der Erhöhung der US-Schuldengrenze weiter zu, während auch die europäische Schuldenkrise weiter an Brisanz gewinnt. Derweil wird das zweite Rettungspaket für Griechenland verabschiedet und die Banken müssen 21% auf griechische Staatsanleihen abschreiben.
  • Mit der Herabstufung der US-Bonität und sich weiter verschlechternder Konjunkturindikatoren, startet dann Anfang August der Aktiencrash, welcher den DAX um rund 2500-Punkte nach unten drückt. Die Politik ist heillos überfordert und kann mit der chaotisch anmutenden Schulden-Debatte die Märkte nicht beruhigen – im Gegenteil.
  • Zeitgleich nehmen die Spannungen an den europäischen Finanzierungsmärkten spürbar zu und das Misstrauen der Banken untereinander wächst rapide. Diese Entwicklung (z.B. abzulesen am Libor – OIS-Spread) hält bis heute ungebrochen an. Die Investoren nehmen sogar negative Realzinsen in Kauf, um ihr Kapital zu schützen.
  • Auch beginnen die Risikoaufschläge auf griechische und italienische Staatsanleihen ihren dynamischen Anstieg und steigen auf Niveaus, welche die Staaten direkt in den Bankrott treiben würden.
  • Die EZB interveniert und beginnt mit dem Kauf italienischer und spanischer Staatsanleihen.
September
  • In den Zwischenerholungen am Aktienmarkt zeigen die Bankenwerte ausgeprägte relative Schwäche. Die Unsicherheiten der Schuldenkrise, steigende Eigenkapitalanforderungen sowie eine befürchtete Klagewelle lasten auf den Geldhäusern.
  • Der Rücktritt von EZB-Chefvolkswirt Jürgen Stark bringt bei der Gemeinschaftswährung das Fass zum Überlaufen und der EUR/USD fällt dynamisch aus der bis dato stabilen Seitwärtsrange heraus. Seither kann die bis dahin durchaus beruhigende Stabilität des Euro nicht mehr als Positiv-Argument der "Krisen-Optimisten" hinsichtlich des Fortgangs der Krise angeführt werden.
  • Die US-Notenbank hält ihr vielleicht letztes Säckchen Schießpulver, ein QE3, trocken und versucht mit der "Operation Twist" die Renditen bei lang laufenden Staatsanleihen abzusenken, damit sich die Wirtschaft günstiger mit Langfristkrediten versorgen kann.
  • Der Bundestag stimmt einer Ausweitung des EFSF zu.
Oktober
  • Der belgisch-französische Kommunalfinanzierer Dexia ist pleite und muss gestützt werden und die Deutsche Bank korrigiert ihre Gewinnwarnung für 2011 aufgrund der sich ausweitenden Staatsschuldenkrise nach unten.
  • Frankreich gerät in den Fokus der Märkte und Sarkozy steht das Wasser sprichwörtlich bis zum Hals und er mit dem Satz "Italien ist unser Brandschutz" zeigt er, als wie groß er die Bedrohung empfindet.
  • Die G20-Staaten fordern Lösungen von den Europa-Politikern und äußern Befürchtungen, dass die Schuldenkrise den Konjunkturverlauf weltweit in Mitleidenschaft ziehen wird.
  • In Griechenland wird der Schuldenschnitt durchgeführt und der EFSF wird mit einem Hebel ausgestattet.
  • Obwohl das Gros der US-Konzerne in der Berichtssaison positiv überraschen kann, bleiben nachhaltig positive Kursreaktionen aus. Die Analysten senken dagegen ihre Prognosen und der Markt gibt damit zu Protokoll, dass er den Peak des Aufschwungs erreicht sieht. Der neue Tenor lautet: Es wird schlechter und nicht mehr besser.
  • Der damalige griechische Premier Papandreou schockt die Märkte mit seinen Referendum-Plänen und stellt damit die vorab verabschiedeten umfangreichen Hilfsmaßnahmen der Euro-Staaten infrage. Nach für ihn scheinbar sehr "aufschlussreichen" Gesprächen mit Merkel und Co. weicht er allerdings schnell wieder von seinem, zu diesem Zeitpunkt irrwitzigen Vorhaben ab. Diese Aktion kann allerdings sinnbildlich für die zeitweise offensichtliche – und zum Teil auch verständliche – Orientierungslosigkeit der europäischen Politiker-Elite stehen.
November/Dezember
  • Der neue EZB-Chef Mario Draghi senkt in seiner ersten Sitzung die Leitzinsen um 0,25 Prozentpunkte auf 1,25%.
  • Italien wird unter die Vormundschaft des IWF gestellt und Mario Monti löst endlich Silvio Berlusconi an der Spitze Italiens ab. Die Risikoaufschläge auf italienische Staatsanleihen erreichen einen (vorläufigen?) Höhepunkt und übersteigen die "Scheidemarke" von 7%.
  • Während Draghi und IWF-Chefin Lagarde unaufhörlich vor enormen Abwärtsrisiken warnen, gibt die EZB einen Rekord-Tender aus, wodurch insgesamt 523 Banken € 489 Mrd zu 1% aufgenommen haben. Dies ist die größte Rekapitalisierungsaktion in der Geschichte der EZB. Die Hoffnung, dass die Geldinstitute damit Anleihen von Schuldenstaaten kaufen und die ansehnliche Zinsdifferenz als Gewinn einstreichen, erfüllt sich bis zum jetzigen Zeitpunkt allerdings nicht.
  • Die europäische Fiskalunion nimmt erste Formen an und jedes Euro-Land soll die Schuldenbremse fest in der Verfassung verankern.
Wie Sie sehen, stecken wir also immer noch bis über beide Ohren in der Schuldenkrise fest und werden sie auch so schnell nicht abschütteln können. Sehr bedenklich ist das kontinuierlich ansteigende Misstrauen der Banken untereinander, was im schlimmsten Fall – ähnlich wie 2008 – in einer Kreditklemme ausarten kann. Hinzu kommen stark gestiegene konjunkturelle Abwärtsrisiken. Positiv ist dagegen, dass die EZB eine Kreditklemme mit allen Mitteln verhindern will und die Banken dazu auch mit hoher Liquidität versorgt, was ein Schritt in die richtige Richtung ist. Ein weiteres Positivum ist die Verankerung der Schuldenbremse in den Länderverfassungen. Die Märkte lassen sich von diesen wichtigen Schritten allerdings noch nicht überzeugen. Sie erwarten ganz klar, dass die EZB die Geldschleusen öffnet und die problembehafteten Staatsanleihen quasi unlimitiert aufkauft. An einem solchen Schritt wird sie unserer Einschätzung nach auf Dauer auch nicht vorbei kommen, zumal nun auch vom scheidenden EZB-Banker Bini Smaghi eine deutliche Lockerung der Geldpolitik ins Spiel gebracht wurde. Nun gibt es sicherlich ernster zu nehmende Aussagen aus den Reihen der EZB, als die eines Mannes, der seinen Posten zum Jahresende verlässt. Aber nachdem die Aussage kurz nach der Ausgabe des Rekord-Tenders getroffen wurde, sind die weiteren Aussagen von EZB-Bankern zu diesem Thema genau im Blick zu behalten.

Das kommende Jahr steht also zunächst im Zeichen deutlich erhöhter Risiken und wir erwarten ohne starken Pivotal-Point zunächst keine mittelfristige Aufwärtsbewegung. Ob der EZB-Tender diese Funktion mit Ablauf des Jahreswechsels doch noch in der ein oder anderen Form wird einnehmen können, bleibt abzuwarten. Wir erwarten hier allerdings keine Wunder. Vielmehr könnte es den Beginn einer sich allmählich lockernden EZB-Geldpolitik darstellen.

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