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Um Kapitalmarkttrends frühzeitig zu erkennen, blicken wir bei TradeCentre über den Tellerrand hinaus. Zur Auswahl und Analyse der interessantesten Aktien sprechen wir direkt mit den Vorständen, schauen uns die Zusammenhänge zwischen fundamentalen und charttechnischen Entwicklungen akribisch mit Hilfe von Pivotal-Charts an, werfen einen detaillierten Blick auf die bilanzielle Situation der Unternehmen und entwickeln in den Big Picture Gedanken aktiv Zukunftsszenarien.

Unser Ziel: Wir wollen bei TradeCentre die interessantesten Aktienentwicklungen frühzeitig erkennen und unsere Einschätzungen nachvollziehbar und transparent für Sie aufbereiten.  Dadurch können Sie Ihre Lernkurve deutlich erhöhen.
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Big Picture Perspektiven
Vom großen Bild zum erfolgreichen Trade

Dienstag, 18. Oktober 2011

Intermarket Report

Liebe Leser,

am Samstag trafen sich in Paris die Finanzminister und Notenbankchefs der 20 größten Wirtschaftsnationen der Welt, um den G20-Gipfel der Staats- und Regierungschefs Anfang November vorzubereiten. Da die G20-Staaten für 85% der weltweiten Wirtschaftskraft stehen, hat eine Mahnung von Seiten dieses Gremiums Gewicht. So richtete man in der Abschlusserklärung ungewöhnlich klare Erwartungen an die Regierungen der Eurozone: "Wir freuen uns auf das Ergebnis des EU-Gipfels am 23. Oktober, die aktuellen Herausforderungen mit einem umfassenden Plan entschieden anzugehen." Im Klartext heißt dies, dass von den Regierungen der Euroländer bis zum kommenden Sonntag die Lösung der Schuldenkrise erwartet wird. Zuvor hatte bereits US-Präsident Obama im Alleingang diese Forderung laut vorgetragen, ganz zu Schweigen vom Druck, den die Kapitalmärkte schon seit geraumer Zeit auf schwache Euroländer und europäische Banken ausüben. Von Merkel und Sarkozy werden also immer vehementer konkrete Lösungsvorschläge eingefordert und sie werden unter steigendem Druck zu Kompromissen gezwungen.

So habe man sich bereits auf eine Rekapitalisierung der Banken geeinigt um die Voraussetzungen für einen Schuldenschnitt Griechenlands zu schaffen. Der Schuldenschnitt würde bedeuten, dass engagierte Banken auf 40 bis 60 Prozent ihrer Forderungen verzichten müssen. Banken, welche die dann erforderlichen Abschreibungen nicht selbst tragen könnten, würden vom Staat gestützt werden.

"Italien ist unser Brandschutz"

Dieser Satz soll von Sarkozy stammen und macht deutlich, wie sehr gerade unsere westlichen Nachbarn unter Druck stehen. Irland, Portugal, Spanien und Griechenland befanden sich bereits im Kreuzfeuer der Märkte und Italien steht gerade besonders in ihrem Fokus. Sarkozy befürchtet nun, dass nach Italien Frankreich an der Reihe wäre, da die hiesigen Banken besonders stark in griechische Schuldpapiere investiert sind. Die BNP Paribas ist mit Forderungen i.H.v. € 3,5 Mrd an den griechischen Staat mit Abstand der größte Gläubiger unter den Banken. BPCE und Société Générale fordern gemeinsam rund € 2 Mrd (Quelle: ftd.de). Man sollte aber nicht vergessen, dass auch die Commerzbank (€ 2,4 Mrd) und die Deutsche Bank (€ 1,2 Mrd) stark betroffen sind.

Dass die Sorge der Franzosen berechtigt ist, zeigt ein Blick auf die Entwicklung der Risikoprämien. Während sich die Renditen in Portugal und Spanien auf hohem Niveau eingependelt haben, aber nicht mehr weiter ansteigen, hatten die italienischen Renditen vergangene Woche mit 5,9 % den höchsten Stand seit der Panik-Spitze Anfang August erreicht. Und dies trotz fortgesetzter Stützungsmaßnahmen durch die EZB. Sehr viel mehr Aufwärtsdynamik war allerdings bei der Risikoprämie auf französische Schuldverschreibungen zu beobachten. Binnen zwei Wochen stieg diese um rund 0,6 Prozentpunkte auf 3,13 % an. Dies ist absolut und relativ betrachtet noch kein Besorgnis erregender Wert. Die Dynamik des Anstiegs lässt allerdings aufhorchen und ist weiter zu verfolgen.



10-jährige italienische Staatsanleihen; Quelle: bloomberg.com



10-jährige französische Staatsanleihen; Quelle: bloomberg.com

Die plötzliche Kompromissbereitschaft bei Merkel und Sarkozy kommt also nicht von ungefähr. Die internationalen Kapitalmärkte sowie die mächtigsten Regierungen weltweit fordern schnellstmöglich eine konkrete Lösung des Problems ein. Wie immer, wenn der Druck zu groß ist, werden die Politiker auch liefern und am kommenden Sonntag ihr Ergebnis präsentieren. Es wird darauf hinauslaufen, dass die Stabilität der Banken im Umfeld des Schuldenschnitts staatlich garantiert wird, was im Umkehrschluss aber auch bedeutet, dass sich manch ein Staat durch Rettungsmaßnahmen selbst in die Bredouille bringen kann. Dennoch sollte die Aussicht auf ein Ende der ewig schwelenden Schuldenproblematik die Aktienmärkte in ihrem Aufwärts-Bias weiter festigen.

Berichtssaison: Positive Impulse bei Aktien von Wirtschaftsunternehmen deuten sich an

Der Aluminiumkonzern Alcoa eröffnete die Berichtssaison am vergangenen Dienstag und konnte die Erwartungen der Analysten nicht erfüllen. Der Kurs rutschte allerdings nur sehr kurzfristig ab und stabilisierte sich rasch wieder, sodass auf Wochensicht sogar ein Plus von 2,3% verbucht werden konnte. An dieser ersten Marktreaktion ist abzulesen, dass die Anleger nicht panisch auf jedes Aufblitzen des Rezessionsgespenstes reagieren und die Abwärtsimpulse aus der Berichtssaison eher schwach ausfallen sollten. Alcoa Chef Klaus Kleinfeld hatte durchaus bemerkt, dass sich die Nachfragedynamik in Europa abschwächt, nannte als Hauptgrund dafür allerdings die Ängste wegen der Schuldenproblematik, über welche sich die Europäer selbst in eine Rezession "hineinsorgten". Aus Asien kämen ungebrochen positive Impulse, sodass der Umsatz um 21 % gesteigert werden konnte. Für dieses Jahr rechnet er trotz der Europa-Krise mit einem steigenden Aluminium-Absatz von 12 % und bis 2020 mit einem jährlichen Mehrverbrauch von 20 %. Die Weichen stehen also übergeordnet immer noch auf Wachstum.

Entsprechend dieser positiven Grundstimmung wurde Google für seinen Gewinnsprung mit einem Kursplus von 6% gefeiert und Pepsico schloss nach Zahlen 3% höher. Kritischer war man da bei JP Morgan Chase. Der Bank verzieh man die schlechten Zahlen nicht und strafte sie mit minus 4,8 % ab. Diese Differenzierung zwischen Industrie- und Bankaktien könnte sich durchaus als roter Faden durch die Berichtssaison ziehen, da die Geldhäuser noch am Freitag mit teils empfindlichen Abschlägen auf die Androhung von Herabstufungen durch Fitch reagierten und sich auch charttechnisch lange nicht so stabil zeigen, wie die Aktien der Wirtschaftsunternehmen.

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