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Um Kapitalmarkttrends frühzeitig zu erkennen, blicken wir bei TradeCentre über den Tellerrand hinaus. Zur Auswahl und Analyse der interessantesten Aktien sprechen wir direkt mit den Vorständen, schauen uns die Zusammenhänge zwischen fundamentalen und charttechnischen Entwicklungen akribisch mit Hilfe von Pivotal-Charts an, werfen einen detaillierten Blick auf die bilanzielle Situation der Unternehmen und entwickeln in den Big Picture Gedanken aktiv Zukunftsszenarien.

Unser Ziel: Wir wollen bei TradeCentre die interessantesten Aktienentwicklungen frühzeitig erkennen und unsere Einschätzungen nachvollziehbar und transparent für Sie aufbereiten.  Dadurch können Sie Ihre Lernkurve deutlich erhöhen.
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Big Picture Perspektiven
Vom großen Bild zum erfolgreichen Trade

Dienstag, 11. Oktober 2011

Intermarket Report mit Volumenanalyse

Liebe Leser,

die Aktienmärkte zeigten sich in der vergangenen Woche fast schon resistent gegenüber schlechten Nachrichten und starteten am Dienstag einen markanten Aufwärtsimpuls. Im Intermarket Report haben wir uns dieses Marktverhalten aus volumentechnischer und marktpsychologischer Sicht etwas näher angeschaut. Bitte beachten Sie, dass diese Analyse bereits am Samstag erstellt wurde und die jüngsten politischen Entwicklungen deswegen nicht berücksichtigt.

Die Volumenanalyse zeigt, dass die Bullen den Ball auf dem Elfmeterpunkt haben

Im Nebenwerte Investor Nr. 35 wurde an dieser Stelle der 8. August als "Vater der Paniktage" herausgearbeitet, der die untere Range im S&P500 abstecken sollte. Bislang hat dies mustergültig funktioniert und der kurzfristige Bruch der Marke am vergangenen Dienstag trägt momentan noch den Anschein eines Fehlausbruches. Da Tagen mit extremem Volumenverhalten oft eine größere Bedeutung zukommt, wollen wir uns die auffälligsten Tage seit Anfang August noch einmal genauer anschauen.

Seit dem Panik-Peak am 8. August (siehe NWI 35) gab es 4 Handelstage mit Volumenspitzen und einen weiteren Tag, der durch ein besonders hohes Abwärtsvolumen auffiel. Diese Tage sind im Chart markiert. Am 18. August wurden an der NYSE 1,62 Milliarden Aktien gehandelt, wovon rund 99% Kursverluste verbuchen mussten; die Put-Call-Ratio, ein Angstbarometer, erreichte mit 1,49 ein Spitzenniveau und den höchsten Wert seit der Flash-Crash-Korrektur, als die PCR am 20. Mai 2010 bei 1,53 schloss. Der Abwärtsdruck war also enorm groß, reichte jedoch nicht aus um den Index auf ein neues Tief zu drücken. Dies sagt uns, dass die Bären hier kräftig Pulver verschossen hatten, aber nicht mehr erfolgreich waren. Und so führten auch die folgenden hochvolumigen 96- und 97-prozentigen Abwärtstage nicht mehr zu einer Fortsetzung des Abverkaufs und einem nachhaltigen Bruch des Paniktiefs vom 8. August. Treten an Widerständen oder Unterstützungen hohe Volumina auf, ohne dass es zu weiteren Kursgewinnen oder -verlusten kommt, so spricht dies in der Regel für ein Ende oder zumindest eine deutlich nachlassende Dynamik der vorangegangenen Trendbewegung.

Am vergangenen Mittwoch erlebten wir sodann einen fast mustergültigen Turnaround-Tag in den wichtigen US-Indizes. Diese eröffneten zu Handelsbeginn entweder mit einem Down-Gap oder wurden stark abverkauft. Im Tagesverlauf drehte sich das Blatt allerdings völlig, sodass die Kurse am Abend deutlich über den Eröffnungen und vor allem weit oberhalb der Tiefkurse schlossen. Da an diesem Tag mit 1,66 Milliarden gehandelten Aktien das dritthöchste Handelsvolumen seit der Crashbewegung Anfang August gemessen wurde, ist die Umkehrbewegung als signifikant einzustufen. Dass an diesem Tag 86% der gehandelten Aktien Kursgewinne verzeichneten, bestätigt das positive Szenario.

Die Bullen haben den Ball also auf dem Elfmeterpunkt liegen und müssen nun liefern. Aus preislicher Sicht haben sie dies auch getan, da bis zum Wochenschluss konstante Kursgewinne zu verzeichnen waren. Das Volumen hatte zwar wieder abgenommen, verharrte jedoch bis zum Wochenschluss bei steigenden Notierungen über 1,1 Milliarde gehandelten Aktien. An den beiden Folgetagen nach dem Umkehrtag wurde sogar ein Aufwärtsvolumen von 83% bzw. 94% verzeichnet, was die Aufwärtsbewegung grundsätzlich stützt. Von dieser Warte aus stehen die Chancen also nicht schlecht, dass das nächste Preistief ein höheres wird und sich eine Aufwärtsstruktur ausbilden kann.

Verändertes Marktverhalten: Gute Nachrichten wirken stärker als schlechte

Immer dann, wenn die Börse trotz schlechter Nachrichten steigt, ist es Zeit inne zu halten und über einen anstehenden Paradigmenwechsel nachzudenken. Was waren die schlechten Nachrichten?
  • Der belgisch-französische Kommunalfinanzierer Dexia hatte zwar im Sommer noch den europäischen Stresstest glatt bestanden, hatte jedoch jüngst Liquiditätsprobleme und kann sich nun nicht mehr selbst helfen. Die Bank ist mit insgesamt € 21 Mrd in Anleihen europäischer Schuldenstaaten engagiert und hat hier noch deutlichen Abschreibungsbedarf. Mit einer Bilanzsumme von € 520 Mrd ist das Geldhaus systemrelevant, soll nun zerschlagen und von Frankreich und Belgien aufgefangen werden. Da Belgien aber selbst hoch verschuldet ist, drohte die Ratingagentur Moody's dem Land bereits mit einer Abstufung der Bonität.
  • Moody's stuft die Bonität der britischen Großbanken RBS und Lloyds ab und Fitch senkt den Daumen für Italien und Spanien.
  • Die Deutsche Bank korrigierte ihre Gewinnwarnung aufgrund der sich ausweitenden Staatsschuldenkrise für das 2011 nach unten.
Viel stärker fokussierte sich der Markt dagegen auf die positiven Nachrichten. So teilte EZB-Chef Jean-Claude Trichet nach seiner letzten Ratssitzung am Donnerstag mit, dass die Leitzinsen unverändert bei 1,5% verharren. Dies war keine große Überraschung und von den meisten Analysten so erwartet worden. Wichtiger war die Bereitstellung langfristiger Liquiditätslinien für Banken, wonach die Geldhäuser im Oktober bzw. Dezember für 12-13 Monate soviel Geld bekommen, wie sie benötigen. Dieser sogenannte 12-Monatstender bewährte sich bereits in der Finanzkrise und führte damals zu mehr Vertrauen der Banken untereinander. In der Krise legte die EZB insgesamt drei dieser Tender auf, wobei sich beim ersten europaweit über 1000 Euro-Banken insgesamt € 442 Mrd ausliehen. Es wird also interessant sein, wie groß die Nachfrage diesmal sein wird.

Die US-Berichtssaison wird den nächsten Impuls geben

Am Dienstag startet Alcoa traditionell die US-Berichtssaison. Es ist damit zu rechnen, dass die Zahlen und Ausblicke ein wichtiger Impulsgeber für den weiteren Kursverlauf an den Börsen sein werden, da sie den Anlegern Klarheit über die tatsächliche Situation in der Realwirtschaft geben werden. Von daher blicken wir gespannt auf die nächsten Wochen und werden abwarten, ob die Bullen ihren Elfmeter verwandeln können.

Lesen Sie im aktuellen Nebenwerte Investor, wie wir uns konkret in diesem Markt positionieren und lernen Sie ausführlich recherchierte und besonders aussichtsreiche Nebenwerte kennen. Als NWI-Abonnent erhalten Sie den Intermarket Report bereits einen Tag früher.
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