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Um Kapitalmarkttrends frühzeitig zu erkennen, blicken wir bei TradeCentre über den Tellerrand hinaus. Zur Auswahl und Analyse der interessantesten Aktien sprechen wir direkt mit den Vorständen, schauen uns die Zusammenhänge zwischen fundamentalen und charttechnischen Entwicklungen akribisch mit Hilfe von Pivotal-Charts an, werfen einen detaillierten Blick auf die bilanzielle Situation der Unternehmen und entwickeln in den Big Picture Gedanken aktiv Zukunftsszenarien.
Unser Ziel: Wir wollen bei TradeCentre die interessantesten Aktienentwicklungen frühzeitig erkennen und unsere Einschätzungen nachvollziehbar und transparent für Sie aufbereiten. Dadurch können Sie Ihre Lernkurve deutlich erhöhen.
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Vom großen Bild zum erfolgreichen Trade
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Kategorie: Nebenwerte Investor - Intermarket Report |
2 Kommentare
Mittwoch, 23. November 2011
Ohne starken Pivotal-Point kein mittelfristiger Aufwärtstrend
Liebe Leser,
das Prinzip der Risikofreiheit von Staatsanleihen ist gebrochen. Wird die EZB ihr Statut nun doch noch aufgeben und unbegrenzt Anleihen von Schuldenstaaten aufkaufen? Die Forderungen nach einem solchen Schritt werden immer lauter, aber EZB-Präsident Mario Draghi gab vergangene Woche bekannt, dass sich die Zentralbank in diesem Punkt nicht unter Druck setzen lässt. Er hat damit klar gemacht, dass die EZB ihre Hauptaufgabe weiterhin in der Inflationsbekämpfung sieht und nicht als Lagerstätte für die Staatsanleihen verschuldeter Staaten. Nach Informationen der F.A.Z. hat sich die EZB eine Obergrenze für den Ankauf von Staatsanleihen i.H.v. € 20 Mrd wöchentlich gesetzt. Das Kaufprogramm wurde im Mai 2010 für Griechenland aufgelegt und später auf portugiesische, irische, spanische und italienische Anleihen ausgeweitet. Mit dem Haircut wurde der Ankauf griechischer Anleihen wieder eingestellt, die Notenbank besitzt nun aus dem Programm jedoch insgesamt Staatsanleihen für rund € 190 Mrd.
Quelle: www.faz.net
Unterdessen zogen die Risikoaufschläge bei französischen, italienischen und vor allem bei spanischen Staatsanleihen vergangene Woche wieder deutlich an. Spanien, die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone, musste auf 10-jährige Staatsanleihen mit einer durchschnittlichen Rendite von 6,975% den höchsten Zinssatz seit 14 Jahren zahlen. Deutsche Bank Chef Joseph Ackermann zeigte sich derweil über die Zukunft der Bankenbranche außerordentlich besorgt. So sieht er das Prinzip der Risikofreiheit von Staatsanleihen gebrochen, sodass mittlerweile nicht mehr klar sei, welche Anlageklasse überhaupt noch als risikofrei gelte. Die Banken haben dadurch große Probleme, ihren Geschäftspartnern angemessene Sicherheiten zu bieten und lukrative Geschäfte abzuschließen.
Die Krise wird uns noch lange begleiten
Mitte Oktober gab Felix Zulauf, Mitglied des Barron`s Roundtable, ein sehr interessantes Interview. Zulauf gehörte von Beginn an zu den Euro-Skeptikern und hatte bereits im Zuge der Finanzkrise Weitblick bewiesen, indem er das Ausmaß des Deleveraging im Bankensektor richtig eingeordnet hatte. Nach seiner Einschätzung ist die Eurozone in Gläubiger- und Schuldnerstaaten gespalten, wobei die Schuldner ein natürliches Interesse daran haben, ihre Verpflichtungen über eine Inflation zu reduzieren. Die Gläubiger wollen ihr Geld natürlich wieder zurück haben und sind von daher an einer stabilen Währung interessiert. Genau dieses Spiel können wir momentan sehr gut beobachten. Während Deutschland, als Hauptgläubiger, auf Währungsstabilität und ein konservatives Vorgehen der EZB pocht, werden die Rufe nach einem "Heli-Mario", d.h. nach einem EZB-Chef, der nach Ben Bernanke-Manier Geld aus dem Hubschrauber auf die Schuldenstaaten regnen lässt, immer lauter. Wie die oben angeführte Äußerung von Draghi allerdings zeigte, hat die Bundesrepublik hier das Blatt noch in der Hand. Zulauf erwartet demnach, dass uns die Krise noch über Jahre begleiten wird, da eine Annäherung der verschiedenen Interessenparteien viel Zeit benötigt. Er sieht für die nächsten Jahre ein zyklisch rasch wechselndes Auf und Ab, wobei sich die Positionen der Beteiligten durch jeden neuen Krisenschub einen kleinen Schritt weiter annähern werden – Druck verbindet.
Für eine mittelfristig bullische Bewegung fehlt eine Initialzündung à la März 2009
Nach Zulaufs Auffassung wird die EZB wohl irgendwann ihre Zurückhaltung aufgeben und sich der Forderung nach Liquidität beugen (müssen). Dies könnte möglicherweise der nächste große Zwischenschritt sein, dem dann wieder eine mittelfristige Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten folgt. Denn eines scheint sicher – ohne "Initialzündung", d.h. einen positiven Event, der den Finanzmarktakteuren zeigt, dass sich die Gemengelage – zumindest für einen gewissen Zeitraum - grundlegend ändert, wird sich keine mittelfristige Zuversicht bezüglich der Aktienanlage einstellen. Dieses Bild zeichnen auch die aktuellen Sentix-Daten, welche die mittelfristige Zuversicht der Anleger für Aktien messen. Der entsprechende Datenkranz zeigt hier kein längeres Investitionsinteresse an. Da dieser Sentiment-Indikator kein Kontraindikator ist, sollten die Aktienmärkte weiter belastet bleiben.
Zurück zur "Initialzündung". Schaut man sich die Nachrichtenlage am Bärenmarkttief im März 2009 an, so ist der Funke, der den Bullenmarkt zündete, eindeutig auszumachen. Während nämlich alle Welt in Trauer lag, teilte der CEO der Citigroup, Vikram Pandit, mit, dass seine Bank nach den ersten zwei Monaten des ersten Quartals das beste Zwischenergebnis seit 2007 verzeichnet hat. Daraufhin sprangen die Citigroup-Aktien um 38% in die Höhe und der Aktienmarkt hatte seinen Tiefpunkt gesehen. In diesem Moment war dies ein starkes Zeichen dafür, dass sich Dinge tatsächlich verbessern.
Ein solch starkes Zeichen ist nach der Aussage Draghis, dass die EZB sich noch nicht gezwungen sieht als letzter Retter aufzutreten, nun nicht mehr so schnell zu erwarten. Dabei ist jedoch anzumerken, dass ein unbegrenztes Anleihekaufprogramm keineswegs die Endlösung der Schuldenproblematik bedeuten würde. Diese braucht, um Felix Zulauf wieder zu bemühen, viele weitere Krisensituationen und den Faktor Zeit. Mit einem Kaufprogramm könnte man sich allerdings für den Moment Zeit erkaufen und eine möglicherweise überdimensionierte Zuspitzung der Situation verhindern.
Lesen Sie im aktuellen Nebenwerte Investor, wie wir uns konkret in diesem Markt positionieren und lernen Sie ausführlich recherchierte und besonders aussichtsreiche Nebenwerte kennen. Als NWI-Abonnent erhalten Sie den Intermarket Report bereits einen Tag früher.
das Prinzip der Risikofreiheit von Staatsanleihen ist gebrochen. Wird die EZB ihr Statut nun doch noch aufgeben und unbegrenzt Anleihen von Schuldenstaaten aufkaufen? Die Forderungen nach einem solchen Schritt werden immer lauter, aber EZB-Präsident Mario Draghi gab vergangene Woche bekannt, dass sich die Zentralbank in diesem Punkt nicht unter Druck setzen lässt. Er hat damit klar gemacht, dass die EZB ihre Hauptaufgabe weiterhin in der Inflationsbekämpfung sieht und nicht als Lagerstätte für die Staatsanleihen verschuldeter Staaten. Nach Informationen der F.A.Z. hat sich die EZB eine Obergrenze für den Ankauf von Staatsanleihen i.H.v. € 20 Mrd wöchentlich gesetzt. Das Kaufprogramm wurde im Mai 2010 für Griechenland aufgelegt und später auf portugiesische, irische, spanische und italienische Anleihen ausgeweitet. Mit dem Haircut wurde der Ankauf griechischer Anleihen wieder eingestellt, die Notenbank besitzt nun aus dem Programm jedoch insgesamt Staatsanleihen für rund € 190 Mrd.
Quelle: www.faz.net
Unterdessen zogen die Risikoaufschläge bei französischen, italienischen und vor allem bei spanischen Staatsanleihen vergangene Woche wieder deutlich an. Spanien, die viertgrößte Volkswirtschaft der Eurozone, musste auf 10-jährige Staatsanleihen mit einer durchschnittlichen Rendite von 6,975% den höchsten Zinssatz seit 14 Jahren zahlen. Deutsche Bank Chef Joseph Ackermann zeigte sich derweil über die Zukunft der Bankenbranche außerordentlich besorgt. So sieht er das Prinzip der Risikofreiheit von Staatsanleihen gebrochen, sodass mittlerweile nicht mehr klar sei, welche Anlageklasse überhaupt noch als risikofrei gelte. Die Banken haben dadurch große Probleme, ihren Geschäftspartnern angemessene Sicherheiten zu bieten und lukrative Geschäfte abzuschließen.
Die Krise wird uns noch lange begleiten
Mitte Oktober gab Felix Zulauf, Mitglied des Barron`s Roundtable, ein sehr interessantes Interview. Zulauf gehörte von Beginn an zu den Euro-Skeptikern und hatte bereits im Zuge der Finanzkrise Weitblick bewiesen, indem er das Ausmaß des Deleveraging im Bankensektor richtig eingeordnet hatte. Nach seiner Einschätzung ist die Eurozone in Gläubiger- und Schuldnerstaaten gespalten, wobei die Schuldner ein natürliches Interesse daran haben, ihre Verpflichtungen über eine Inflation zu reduzieren. Die Gläubiger wollen ihr Geld natürlich wieder zurück haben und sind von daher an einer stabilen Währung interessiert. Genau dieses Spiel können wir momentan sehr gut beobachten. Während Deutschland, als Hauptgläubiger, auf Währungsstabilität und ein konservatives Vorgehen der EZB pocht, werden die Rufe nach einem "Heli-Mario", d.h. nach einem EZB-Chef, der nach Ben Bernanke-Manier Geld aus dem Hubschrauber auf die Schuldenstaaten regnen lässt, immer lauter. Wie die oben angeführte Äußerung von Draghi allerdings zeigte, hat die Bundesrepublik hier das Blatt noch in der Hand. Zulauf erwartet demnach, dass uns die Krise noch über Jahre begleiten wird, da eine Annäherung der verschiedenen Interessenparteien viel Zeit benötigt. Er sieht für die nächsten Jahre ein zyklisch rasch wechselndes Auf und Ab, wobei sich die Positionen der Beteiligten durch jeden neuen Krisenschub einen kleinen Schritt weiter annähern werden – Druck verbindet.
Für eine mittelfristig bullische Bewegung fehlt eine Initialzündung à la März 2009
Nach Zulaufs Auffassung wird die EZB wohl irgendwann ihre Zurückhaltung aufgeben und sich der Forderung nach Liquidität beugen (müssen). Dies könnte möglicherweise der nächste große Zwischenschritt sein, dem dann wieder eine mittelfristige Aufwärtsbewegung an den Aktienmärkten folgt. Denn eines scheint sicher – ohne "Initialzündung", d.h. einen positiven Event, der den Finanzmarktakteuren zeigt, dass sich die Gemengelage – zumindest für einen gewissen Zeitraum - grundlegend ändert, wird sich keine mittelfristige Zuversicht bezüglich der Aktienanlage einstellen. Dieses Bild zeichnen auch die aktuellen Sentix-Daten, welche die mittelfristige Zuversicht der Anleger für Aktien messen. Der entsprechende Datenkranz zeigt hier kein längeres Investitionsinteresse an. Da dieser Sentiment-Indikator kein Kontraindikator ist, sollten die Aktienmärkte weiter belastet bleiben.
Zurück zur "Initialzündung". Schaut man sich die Nachrichtenlage am Bärenmarkttief im März 2009 an, so ist der Funke, der den Bullenmarkt zündete, eindeutig auszumachen. Während nämlich alle Welt in Trauer lag, teilte der CEO der Citigroup, Vikram Pandit, mit, dass seine Bank nach den ersten zwei Monaten des ersten Quartals das beste Zwischenergebnis seit 2007 verzeichnet hat. Daraufhin sprangen die Citigroup-Aktien um 38% in die Höhe und der Aktienmarkt hatte seinen Tiefpunkt gesehen. In diesem Moment war dies ein starkes Zeichen dafür, dass sich Dinge tatsächlich verbessern.
Ein solch starkes Zeichen ist nach der Aussage Draghis, dass die EZB sich noch nicht gezwungen sieht als letzter Retter aufzutreten, nun nicht mehr so schnell zu erwarten. Dabei ist jedoch anzumerken, dass ein unbegrenztes Anleihekaufprogramm keineswegs die Endlösung der Schuldenproblematik bedeuten würde. Diese braucht, um Felix Zulauf wieder zu bemühen, viele weitere Krisensituationen und den Faktor Zeit. Mit einem Kaufprogramm könnte man sich allerdings für den Moment Zeit erkaufen und eine möglicherweise überdimensionierte Zuspitzung der Situation verhindern.
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Kommentar von günni:
Wann wird HTI unter die Lupe genommen?
mfg günni
Kommentar von fnotar:
Hallo günni, HTI schauen wir uns in der nächsten Ausgabe genau an.
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