Klöckner & Co: Stahlkonzern verzeichnet starkes Wachstum bei digitalen Erlösen

Klöckner & Co. (WKN: KC0100) zählt nach eigenen Angaben zu den größten produzentenunabhängigen Stahl- und Metalldistributor in Europa und Nordamerika und sieht sich selbst als Bindeglied zwischen Stahl- und Metallproduzenten sowie kleinen und mittelgroßen Kunden. Zu den vertriebenen Produkten zählen Profil-/Langstahl, Flachstahl, Rohre und Qualitätsstahl/Edelstahl. Dazu kommt noch der Handel mit Aluminium und Nicht-Eisen-Metallen sowie mit Produkten für den professionellen Handwerkermarkt. Mit rund 8.700 Mitarbeitern ist der Duisburger Stahlhändler an 170 Standorten in 12 Ländern weltweit vertreten. Der im SDAX gelistete Konzern wird gegenwärtig mit rund 1 Mrd. Euro bewertet.

Am 26. April meldete Klöckner & Co. die Zahlen für das 1. Quartal des laufenden Geschäftsjahres und freute sich mitteilen zu können, dass der Stahlkonzern das beste Quartalsergebnis seit 6 Jahren erzielt habe. Der Konzernumsatz stieg um 15,6 % auf 1,6 Mrd. Euro. Das operative Ergebnis (EBITDA) legte von 16 auf 77 Mio. Euro zu und konnte somit mehr als vervierfacht werden. Das Konzernergebnis lag nach einem Fehlbetrag von 14 Mio. Euro im Vorjahr mit einem Plus von 36 Mio. Euro wieder spürbar im grünen Bereich.

Dank einer hohen Nachfrage und eines guten Preisniveaus sei Klöckner & Co. laut BÖRSE ONLINE ein Traumstart in das Geschäftsjahr 2017 gelungen. Die positive Entwicklung zum Jahresauftakt mit einem Umsatzanstieg um 15 % und einer Vervielfachung des EBITDA dürfe noch weiter anhalten. Klöckner & Co. habe mit Friedhelm Loh einen neuen Großaktionär (Anteil von rund 25 %) gewinnen können. Der Investor und Vollblutunternehmer habe sich schon erfolgreich beim Roboterhersteller Kuka engagiert. Nun wolle er dabei helfen, die digitale Agenda des Stahlspezialisten zu beschleunigen. Erste Erfolge habe man schon im 1. Quartal beobachten können. Der Anteil der digitalen Erlöse sei um 5 Prozentpunkte auf 14 % angezogen. Setze sich diese Entwicklung fort, könne Klöckner & Co. im Geschäftsjahr über eine halbe Mrd. Euro mit der digitalen Transformation verdienen. Die eigene Wertschöpfungskette habe der Konzern zudem mit der Veredelung von Stahlprodukten erweitert. Zuletzt habe sich Klöckner & Co. dafür mit 10 % an dem 3D-Druckerhersteller BigRep eingekauft. Augenscheinlich sehe der Konzern Potenzial, diese Zukunftstechnologie im Kundenkreis zu platzieren. BÖRSE ONLINE rät bei dem aktuell unterschätzten Traditionskonzern mit einem Kursziel von 15 Euro zum Kauf und sieht damit noch viel Luft nach oben (knapp 50 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Klöckner & Co. zeigt sich hochvolatil in den letzten Jahren. In den letzten Wochen hat der Titel knapp 30 % nachgegeben und notiert nun an einer wichtigen Make-or-Break-Marke. Die Unterstützung bei 9,50 Euro muss halten, sonst wird eine Doppeltop-Formation aufgelöst und ein Verkaufssignal mit Ziel bei zunächst 8,50 Euro und später womöglich 7 Euro ausgelöst.

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