TeamViewer: MDAX-Konzern werde mit KGV von 9 inzwischen recht günstig bewertet

TeamViewer (WKN: A2YN90) ist ein Anbieter von Lösungen für Fernzugriff und Remotesupport. Über das globale Netzwerk könnten sich User sicher und schnell mit anderen Geräten verbinden und kommunizieren. In der Coronapandemie legt die Nachfrage nach Lösungen für das Arbeiten von zu Hause einen Fokus auf das Unternehmen aus dem MDAX. Die Gesellschaft wird gegenwärtig mit rund 1,5 Mrd. Euro kapitalisiert.

Im 1. Halbjahr des Geschäftsjahres 2022 verzeichnete TeamViewer einen Anstieg der Billings um 11,7 % von 268,1 auf 299,6 Mio. Euro. Der Umsatz legte um 12,8 % von 241,2 auf 272,0 Mio. Euro zu. Das bereinigte EBITDA gab um 3,9 % von 147,0 auf 141,3 Mio. Euro nach. Die Umsatzmarge betrug 47,2 % gegenüber 54,8 % im Vorjahr.

Wenig Grund zur Freude habe laut DER AKTIONÄR der Spezialist für Fernwartungs- und Videokonferenzsoftware den Anlegern gegeben. Bei dem MDAX-Konzern würden explodierende Kosten und schrumpfende Einnahmen zu einem gefährlichen Mix aufeinandertreffen. Doch womöglich gebe es ein "Licht am Ende des Tunnels". Die TeamViewer-Leitung unterziehe die Marketingstrategie einem Check. Der neue Finanzchef Michael Wilkens arbeite an der operativen Trendwende. Gegenwind erfahre der ehemalige Telekom-Controller dabei aber durch das aktuelle Marktumfeld. Angesichts von Rezessionsängsten würden IT-Budgets bei den Kunden erst einmal zusammengestrichen. Es sei nicht unmöglich, dass TeamViewer die Jahresprognose noch einmal nach unten korrigieren müsse. Anderseits verbessere sich die Finanzierungsstruktur des Konzerns durch einen starken Cashflow. Eine EBITDA-Marge von mehr als 45 % sei ebenfalls stark. Das KGV sei mit 9 inzwischen selbst bei einem antizipierten moderaten Wachstum als günstig zu bezeichnen. Eine Belebung der Nachfrage in den nächsten Quartalen könne daher für eine Trendwende sorgen. Steigende Notierungen wiederum könnte den Großaktionär Permira dazu veranlassen, den Anteil von rund 20 % an einen Finanzinvestor zu veräußern. Der Großaktionär werde sicherlich darauf achten, einen ordentlichen Aufschlag zum jetzigen Kursniveau zu realisieren. DER AKTIONÄR rät mit einem Kursziel von 12,50 Euro zur Turnaround-Spekulation (55 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von TeamViewer steckt im Abwärtssog. Auf Sicht von einem Jahr hat der Titel über 45 % an Wert verloren und notiert im Bereich des Allzeittiefs. Seit dem Allzeithoch im Jahr 2020 hat die Aktie über 85 % zurückgesetzt. Anzeichen einer Trendwende sind noch nicht auszumachen. Unter 7,60 Euro dürfte eine neue Verkaufslawine ausgelöst werden.

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