Energiekontor: Wind- und Solarparkprojektierer hat bereits weitere 16 Vorhaben in Arbeit und weitere Genehmigung vorliegen

Energiekontor (WKN: 531350) zählt zu den führenden Projektierern und Betreibern von Windparks in Deutschland. Die in Bremen ansässige Gesellschaft bietet dabei Komplettlösungen aus einer Hand. Die Wertschöpfungskette deckt von der Standortakquise, Planung, Finanzierung, Bau, Betrieb oder Verkauf der Windkraftanlagen alles ab. Neben Windparks in Deutschland betreibt Energiekontor auch Anlagen in Portugal und Großbritannien. Auch in Griechenland hat der Konzern schon Projekte realisiert. Lange Zeit sahen sich die Bremer als Vorreiter im Bereich von Projektierung großer Offshore-Windparks. Doch bis 2014 veräußerte Energiekontor die Projekt- und Ausbaurechte für geplante Offshore-Windparks in der Nordsee. Seit Gründung der Gesellschaft im Jahr 1990 wurden 131 Windparks und 13 Solarparks mit einer Gesamtleistung von über 1 Gigawatt realisiert. Die aktuelle Marktkapitalisierung beträgt rund 1,26 Mrd. Euro.

Am 12. August meldete Energiekontor die Zahlen für das 1. Halbjahr 2022. Der Konzern konnte den Umsatz um 30,6 % von 40,2 auf 52,5 Mio. Euro steigern. Das Ergebnis der gewöhnlichen Geschäftstätigkeit (EBIT) legte im Vergleich mit dem Vorjahr um 52,5 % von 8,0 auf 12,2 Mio. Euro zu. Massiv in die Höhe schoss der Ergebnisbeitrag des Segments Stromerzeugung mit konzerneigenen Wind- und Solarparks mit einem Anstieg von 0,02 auf 13,5 Mio. Euro. Das Konzernergebnis erhöhte sich um 49,1 % von 5,7 auf 8,5 Mio. Euro.

Energiekontor verzeichne laut FOCUS-MONEY eine starke Geschäftsentwicklung in einem Marktumfeld, in dem sich sogar Hersteller von Windkraftanlagen schwertäten. Der Betreiber von Wind- und Solarparks hingegen verzeichne operativ ordentlich Rückenwind und habe einen bullischen Jahresausblick abgeliefert. Vor Steuern erwarte Energiekontor für das Gesamtjahr 2022 ein Plus zwischen 10 und 20 %. Die große Spanne der Prognose sei allerdings dem hohen Maß an Ungewissheit geschuldet, dem sich derzeit viele Unternehmen gegenübersehen. Energiekontor agiere zweigleisig. Die Bremer seien Projektierer, die neue Solar- und Windparks von der Planung bis zur Inbetriebnahme begleiten. Doch nicht alle Projekte würden verkauft. Einige behalte Energiekontor im eigenen Portfolio zur Stromerzeugung. Zwei Windparks habe man im 1. Halbjahr veräußert. Kurz nach der Jahreshälfte sei aber der Windpark Alfstedt in den Bestand aufgenommen worden. Energiekontor werde dadurch 8 % mehr Strom produzieren können als zuvor. Nachdem im 1. Halbjahr die Projektpipeline um 0,5 auf 9 Gigawatt vergrößert worden sei, habe Energiekontor auch für die Zukunft noch viel vor. Aktuell befänden sich 16 neue Wind- und Solarparks im Bau. Baugenehmigungen für weitere Vorhaben seien bereits vorhanden. Angesichts der starken Perspektiven und vollen Projektpipeline rät FOCUS-MONEY mit einem Kursziel von 122,33 Euro zum Kauf (35 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Energiekontor befindet sich seit 2020 in einem steilen Aufwärtstrend. Zuletzt hat sich der Titel im Bereich von 100 Euro mehrfach schwergetan. Dieser Widerstand muss nachhaltig überwunden werden, damit neues Aufwärtspotenzial entsteht. Langfristanleger sichern ihre Positionen im Bereich von 75 Euro ab.

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