Mensch und Maschine: CAD/CAM-Spezialist verdient mit maßgeschneiderten Autodesk-Lösungen

Mensch und Maschine Software SE (MuM) hat sich weltweit einen Namen gemacht als einer der führenden europäischen Anbieter von Computer Aided Design/Manufacturing (CAD/CAM). Die Gesellschaft hat Standorte in Deutschland, Österreich, der Schweiz, Frankreich, Italien, England, Belgien, Polen, Rumänien, Spanien, USA, Brasilien, Japan und im asiatisch-pazifischen Raum. Die MuM-Produktpalette ist breit gefächert. Das Unternehmen bietet CAD/CAM-Lösungen in zahlreichen unterschiedlichen Preis- und Leistungsklassen für die wichtigsten Kundenkreise aus Maschinenbau, Elektrotechnik, Architektur und Geographie an. Aktuell weist die Gesellschaft eine Marktkapitalisierung von rund 324 Mio. Euro auf.

Vom 24. Juli stammen die Halbjahreszahlen von MuM. Der Umsatz des CAD/CAM-Spezialisten ging im 1. Halbjahr 2017 um 4,8 % von 87,8 auf 83,6 Mio. Euro zurück. Im Software-Geschäft stiegen die Erlöse um 9,1 % von 23,1 auf 25,2 Mio. Euro. Das Systemhaus-Geschäft sank hingegen um 9,8 % von 64,7 auf 58,4 Mio. Euro. Das Betriebsergebnis EBITDA erreichte mit 9,1 Mio. Euro einen neuen Rekordwert (Vorjahr: 8,3 Mio. Euro, +9,5 %). Das Nettoergebnis nach Anteilen Dritter erhöhte sich aufgrund fallender Abschreibungen und Finanzkosten um 26 % von 3,5 auf 4,4 Mio. Euro.

Fehlplanungen wie die des neuen Berliner Flughafens BER, dessen ursprünglicher Eröffnungstermin im Jahr 2011 schon lange in Vergessenheit geraten sei, ließen sich laut EURO am SONNTAG mit dem neuen Softwarestandard BIM vermeiden. Mensch und Maschine (kurz MuM) sei ein spannender Anbieter von Software dieser Art. In Großbritannien dürfe inzwischen kein Bauvorhaben ohne Bauwerksdatenmodellierung realisiert werden. In Deutschland sei die Einführung von BIM inzwischen zumindest beschlossene Sache. MuM biete entsprechende Lösungen basierend auf der Software des US-Konzerns Autodesk. Wachstumspotenzial gebe es reichlich: Bis 2025 dürften die Ausgaben für solche Planungssoftware von aktuell rund 120 auf 525 Mrd. USD steigen. Das Software-Segment von MuM stehe daher vor einem statten Wachstumsschub und dürfe die Umstellung des Autodesk-Vertriebmodells von dem Verkauf von Lizenzen per Einmalzahlung zum cloudbasierten Abomodell kompensieren. MuM mache aus der Autodesk-Software auf Kundenbedürfnisse angepasste individualisierte Komplettlösungen, z. B. Systeme zum Management von Bahnbetrieben oder zur Verwaltung von Energieinfrastruktur von Versorgern. Dank eigener Softwarelösungen habe MuM das für 2019 selbstgesteckte Margenziel von 25 % bereits jetzt mit zuletzt 27,6 % übertreffen können. In den kommenden Jahren wolle MuM weiter aus eigener Kraft wachsen. Vorstandschef Adi Drotleff, selbst größter Aktionär mit 44,6 % aller Anteile, habe auch die Aktionäre im Blick. Die Dividende fließe regelmäßig und steige zudem. Nach 35 Cents je Aktie plane MuM für 2017 die Ausschüttung auf 45 Cents je Aktie zu erhöhen. Der operative Gewinn solle 2017 zwischen 17,5 und 18,5 Mio. Euro liegen. Nach dem starken 2. Quartal könne MuM laut Analystenschätzungen sogar die Jahresprognose übertreffen. EURO am SONNTAG rät mit einem Kursziel von 22 Euro bei dem soliden Dividendentitel zum Kauf (rund 13 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Mensch und Maschine kann einen starken Aufwärtstrend vorweisen. Seit Anfang 2016 konnte sich der Titel in der Spitze verdoppeln. Seit Juni konsolidiert die Aktie den letzten Anstieg und läuft zwischen 17,50 und dem Fünfjahreshoch bei 20 Euro seitwärts. Bei einem Ausbruch über 20 Euro sollte die nächste Kaufwelle folgen. Stopps können unter 17 Euro platziert werden.

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