Nordex: Windanlagenbauer meldet größten Auftrag der Firmengeschichte

Nordex (WKN: A0D655) hat sich als Entwickler und Hersteller von Onshore-Windenergieanlagen weltweit etabliert, insbesondere für Windkraftanlagen der 1,5- bis 3-Megawatt-Klasse. Die Nordex SE fungiert als Managementholding für die zwei 100%igen Tochtergesellschaften Nordex Energy GmbH und Nordex B.V., wobei erstere sich im Wesentlichen dem Inlandsgeschäft widmet und die andere Tochter das Auslandsgeschäft koordiniert. Kürzlich fusionierte Nordex mit Acciona Windpower, um ein neues, schlagfertiges Unternehmen in der Windindustrie zu formen. Nordex tritt als Systementwickler am Markt auf, übernimmt Planung und Engineering, stellt die Steuerungsanlagen her und die Elektrotechnik. Ein besonderer Schwerpunkt liegt auf der Entwicklung von über 64 Meter langen Rotorblättern. Die Aktien der Gesellschaft notieren im Technologieindex der Frankfurter Wertpapierbörse, TecDAX. An der Börse wird die Gesellschaft gegenwärtig mit rund 957 Mio. Euro kapitalisiert.

Am 15. Mai veröffentlichte Nordex die Zahlen für das 1. Quartal 2018. Der Windanlagenbauer realisierte einen Umsatz von 487,9 Mio. Euro in den ersten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres. Damit ging der Umsatz um knapp 25 % gegenüber dem Vorjahreswert von 648,4 Mio. Euro zurück. Das EBITDA gab um 61,5 % von 51,2 auf 20,0 Mio. Euro nach. Die EBITDA-Marge betrug 4,1 % gegenüber 7,9 % im Vorjahr.

Am 10. Juli habe Nordex laut BÖRSE ONLINE den größten Auftrag der Firmengeschichte gemeldet. Der Windanlagenbauer werde ab Oktober 2019 den Windpark "Lagoa dos Ventos" im brasilianischen Bundesstaat Piauí für den Versorger Enel Green Power mit 191 Turbinen mit einer Gesamtleistung von 595 Megawatt ausstatten. Mit dem Errichten des Windparks im Norden Brasiliens allein ende der Auftrag nicht. Nordex werde sich anschließend mindestens 2 Jahre lang um Wartung und Service kümmern. Laut Schätzungen der Commerzbank dürfe der Auftrag ein Gesamtvolumen von etwa 400 Mio. Euro haben. Der Deal helle damit das zuletzt etwas düstere fundamentale Bild bei den Norddeutschen auf. Laut Commerzbank sorge der Großauftrag für eine deutlich bessere Auslastung der Produktionskapazitäten über das Jahr 2020 hinaus in dem südamerikanischen Land. Ein weiterer Bonus sei, dass Nordex die Abhängigkeit vom deutschen Markt weiter verringere, der aufgrund politischer Unsicherheiten beim Thema Windkraft zuletzt als schwierig eingestuft werden musste. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 13 Euro zum Kauf (31 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die jüngste Konzernmitteilung sorgte bei Nordex für einen kurzen Kurssprung. Um die Bodenbildung abzuschließen, fehlt aber noch ein Ausbruch über 11,50 Euro. Trader können nun mit einem Stopp unter dem letzten Verlaufstief bei 8,00 Euro auf die Wende spekulieren. Anleger ziehen bei einem Rutsch unter 7 Euro die Reißleine.

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