Wacker Chemie: Spezialchemiekonzern könnte die Jahresprognose 2018 übertreffen

Wacker Chemie (WKN: WCH888) ist ein führender Hersteller anorganischer Chemieprodukte, der sich als Anbieter hoch spezialisierter Produkte für eine Vielzahl von Industrien und Branchen international etabliert hat. Ein besonderer Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt in der Verarbeitung von Silizium, das im High-Tech-Bereich zur Anwendung kommt. Mit Silikon- und Polymerprodukten ist der Münchner Konzern ein wichtiger Lieferant für die Bau- und Automobilindustrie. Mit Produktionsstandorten in Europa, Amerika und Asien ist der Konzern weltweit in den Schlüsselregionen präsent. Die im MDAX gelistete Gesellschaft wird gegenwärtig mit rund 6 Mrd. Euro kapitalisiert.

Am 26. Juli berichtete Wacker Chemie über die Entwicklung im 1. Halbjahr 2018. In den ersten sechs Monaten konnte der MDAX-Konzern den Umsatz um 4,5 % von 2,44 auf 2,55 Mrd. Euro steigern. Das EBITDA legte um 6,7 % von 482,7 auf 515,0 Mio. Euro zu. Die EBITDA-Marge lag bei 20,2 % gegenüber 19,8 % im Vorjahr. Das EBIT schoss um 40,9 % von 175,1 auf 246,7 Mio. Euro in die Höhe. Die EBIT-Marge betrug 9,7 % gegenüber 7,2 % im Vorjahr.

In der letzten Zeit habe Wacker Chemie laut BÖRSE ONLINE unter niedrigen Verkaufspreisen im Polysiliziumgeschäft gelitten. Das habe Umsätze und Margen schrumpfen lassen. Begründet werde diese Entwicklung mit einer drastisch rückläufigen Nachfrage für diesen Rohstoff beim Bau von Solarzellen aus China. Im Reich der Mitte habe die Regierung eine neue Obergrenze für Solarstrom beschlossen. Das habe der Nachfrage nach Wacker-Chemie-Produkten einen Dämpfer verliehen. Außerdem werde der Gewinn durch Anlaufkosten für Produktionsanlagen am US-Standort Charleston belastet. Weiterhin gut sei die Entwicklung der Silikonsparte. Hier erwirtschafte Wacker Chemie knapp 50 % des Konzernumsatzes und zwei Drittel des operativen Gewinns. Weil eine Angebotsknappheit an Silikonen vorherrsche, könne Wacker Chemie angesichts der breit gestreuten Kundenmärkte in Bau-, Auto- und Chemieindustrie höhere Preise durchsetzen. Es gebe erste Anzeichen für eine Entspannung beim Preisverfall bei Polysilizium. Sollte der Boden in diesem Bereich gefunden sein, eröffne das Überraschungspotenzial für die Gesamtentwicklung des Konzerns. Noch in diesem Jahr könne Wacker Chemie dann die Jahresprognose übertreffen. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 155 Euro zum Kauf (34 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Wacker Chemie hat zu Jahresbeginn den Rückwärtsgang eingelegt und einen großen Teil der Kursgewinne der vorangegangenen Rally von 2016 bis 2018 wieder abgegeben. Die Aktie notiert nun ziemlich direkt an der Aufwärtstrendlinie der letzten 3 Jahre und muss sich nun beweisen. Kann die Aktie vom aktuellen Kursniveau nach oben abprallen oder wird die Rally erst einmal beendet?

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