BayWa: Agrarhandelskonzern könnte beim operativen Ergebnis überraschen

BayWa (WKN: 519406) ist eine der größten europäischen Handels- und Dienstleistungsgesellschaften im Bereich Agrar, Energie und Bau. Die Geschäftstätigkeit dreht sich um den Handel mit landwirtschaftlichen Betriebsmitteln, Obst, Baustoffen, Heizöl, Diesel und Schmierstoffen. Zudem tritt der Konzern in jüngster Zeit verstärkt als Solar- und Windparkprojektierer auf den Plan. Der Konzern verfügt über ein sehr breit gefächertes Vertriebsnetz und erfährt zudem noch Unterstützung durch zahlreiche Franchisepartner. Die Marktkapitalisierung der Gesellschaft beträgt aktuell rund 845 Mio. Euro.

Vom 8. November stammen die Neunmonatszahlen für das Geschäftsjahr 2018 des Konzerns. In den ersten neun Monaten konnte BayWa den Konzernumsatz um 1,8 % von 11,98 auf 12,2 Mrd. Euro steigern. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern brach hingegen um 68,7 % von 90,3 auf 28,3 Mio. Euro ein.

Die Reaktion auf die enttäuschenden Neunmonatszahlen von BayWa sei laut EURO am SONNTAG im Spätherbst 2018 entsprechend gewesen. Die Anleger hätten den Kurs der Aktie auf Talfahrt geschickt. Mit der Umsatzentwicklung (leichtes Plus) hätte man ja noch zufrieden sein können. Grottenschlecht sei die Ergebnisentwicklung gewesen. Der Einbruch beim EBIT von 90,3 auf 28,3 Mio. Euro sei in erster Linie der schwachen Performance des Segments erneuerbare Energien geschuldet gewesen. In den ersten neun Monaten 2017 habe BayWa Solar- und Windparks mit 250 Megawatt Gesamtleistung verkauft. In 2018 seien es bis Ende September lediglich 47 MW gewesen. Aus einem operativen Gewinn in der Sparte sei ein massiver Verlust von fast 21 Mio. Euro geworden. Allerdings habe Konzernchef Klaus Josef Lutz für das Gesamtjahr 2018 angekündigt, im Schlussquartal noch Solar- und Windparks mit einer Gesamtleistung von 450 MW zu veräußern. Wenn das gelungen sein sollte, dann könne Baywa in 2018 sogar noch ein operatives Ergebnis auf dem Vorjahresniveau erreicht haben. Das wäre eine starke Leistung, denn das EBIT 2017 habe von einem positiven Sondereffekt in Höhe von 20 Mio. Euro profitiert. Bislang bekannt geworden sei der Verkauf eines Solarparks in Spanien mit einer Leistung von 175 MW. Doch selbst für den Fall, dass BayWa das angekündigte Ziel von 450 MW im Schlussquartal verfehlt haben sollte, seien die Projekte lediglich auf 2019 verschoben. Die Aktie sei daher reif für eine Aufholjagd, denn man müsse auch bedenken, dass der Titel rund 20 % unter dem Buchwert von 28,88 Euro je Aktie notiere. EURO am SONNTAG rät mit einem Kursziel von 32,50 Euro zum Kauf (35 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Im Spätherbst stürzte die Aktie von BayWa nach den Neunmonatszahlen schwer ab. Ausgehend von Kursen um 29 Euro endete die Talfahrt erst bei 20 Euro. Nun läuft ein deutlicher Rebound. Anleger behalten das Tief als mögliche Marke der Absicherung im Auge.

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