Linde: Der neue Konzern wird künftig wahrscheinlich viel mehr Dividende zahlen

Nach der Fusion mit dem amerikanischen Wettbewerber Praxair hat Linde (WKN: A2DSYC) den Konzernsitz nach Dublin in Irland verlegt. Am Geschäftsmodell hat sich dadurch nicht viel geändert. Das neue Linde ist ein weltweit führendes Industriegase- und Engineeringunternehmen mit nunmehr ca. 80.000 Mitarbeitern und Kunden in über 100 Ländern. An der Börse wird die DAX-Gesellschaft aktuell mit 83,5 Mrd. Euro kapitalisiert.

In den ersten neun Monaten des Geschäftsjahres 2018 gab bei Linde der Konzernumsatz um 1,7 % von 13,28 auf 13,05 Mrd. Euro nach. Grund dafür waren in erster Linie Währungseffekte. Das operative Konzernergebnis stieg hingegen um 4,2 % von 3,17 auf 3,30 Mrd. Euro. Die Umsatzmarge betrug 25,3 % gegenüber 23,9 % im Vorjahr. Der vollständige Finanzbericht für das Jahr 2018 wird im April veröffentlicht.

Endlich habe die US-Wettbewerbsbehörde FTC laut BÖRSE ONLINE ihre finale Zustimmung zur Fusion von Linde und Praxair gegeben. Damit starte nun die operative Integration der beiden ehemaligen Konkurrenten. Für das Geschäftsjahr könne das neue Linde auf einen Konzernumsatz von 28 Mrd. USD kommen. Der neue Weltmarktführer bei Industriegasen dürfte in 2018 den Gewinn je Aktie um 8 bis 12 % steigern, weil darin bereits Teile von Synergieeffekten durch die Fusion in Höhe von insgesamt über 1 Mrd. USD enthalten seien. Der größte Teil der möglichen Sparmaßnahmen dürfe sich aber erst in der Bilanz 2020 niederschlagen. Die Bilanz sei durch die Fusion mit Praxair zudem nicht belastet worden. Weil einige andere Randbereich des Geschäfts veräußert worden seien, zeige sie sich sogar in hervorragender Verfassung. Für Anleger sei wichtig zu wissen, dass Linde aus kartellrechtlicher Sicht künftig kaum noch Übernahmen durchführen werde, dafür sei der Konzern nun zu groß. Daher werde der Konzern künftig wahrscheinlich den Großteil der Gewinne an die Aktionäre ausschütten. Neben einer Dividendenerhöhung in den kommenden Jahren stützte ein Aktienrückkaufprogramm in Höhe von 6 Mrd. USD zusätzlich den Kurs. BÖRSE ONLINE rät mit einem Kursziel von 180 Euro zum Kauf (21 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die neue Aktie von Linde hat bislang eine leichte Aufwärtstendenz ausbilden können. Oberhalb von 140 Euro ist der Titel für Trader ein Kauf. Absicherungen können unter 130 Euro erfolgen.

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