SAP: Walldorfer stärken Cloud-Geschäft mit Übernahme von Qualtrics

Seit SAP (WKN: 716460) am 1. April 1972 als Fünfmannbetrieb gegründet wurde, hat sich der Konzern in den folgenden 45 Jahren zu einem internationalen Softwareriesen gewandelt, der als führender Anbieter von Software zur Unternehmenssteuerung rund um den Globus 425.000 Kunden gut 180 Ländern zählt. Mit heute über 96.000 Mitarbeitern an Standorten in über 140 Ländern bietet der Konzern aus Walldorf für über 25 Wirtschaftszweige zahlreiche Lösungen an, die branchenübergreifend einsatzfähig sind. Ziel der SAP-Produkte ist es, Unternehmen in die Lage zu versetzen, Geschäftsprozesse effizient und flexibel zu gestalten, Unternehmensentscheidungen zeitnah zu treffen und die betriebliche Wertschöpfungskette zu verbessern. Mit einer Marktkapitalisierung von gegenwärtig rund 122,5 Mrd. Euro hat sich SAP an die Spitze der größten DAX-Konzerne gesetzt.

Im zurückliegenden Geschäftsjahr 2018 konnte SAP den Konzernumsatz um 4,5 % von 13,634 auf 14,244 Mrd. Euro steigern. Das Betriebsergebnis gab um 14,6 % von 2,246 auf 1,987 Mrd. Euro nach. Vor Steuern schrumpfte das Ergebnis um 31,5 % von 3,991 auf 2,732 Mrd. Euro. Nach Steuern verbuchte SAP ein Minus von 32,3 % beim Ergebnis, das von 3,991 auf 2,732 Mrd. Euro sank.

Bei Cloud-Diensten herrsche laut EURO am SONNTAG ein wahrer Boom. Datenspeicher, Rechenleistung und Software-as-a-Service hätten global in 2018 einen Umsatz von 182 Mrd. USD erreicht. Das Geschäft mit der Cloud dürfe bis 2022 um gut 80 % auf 331 Mrd. USD weltweit zulegen. DAX-Schwergewicht SAP habe die Zeichen der Zeit erkannt und frühzeitig mit der Umstellung des Geschäfts auf ein Abo-Modell begonnen. Zuletzt habe SAP den US-Konzern Qualtrics kurz vor dessen geplanten Börsengang übernommen, um den Abstand auf den Branchenprimus Salesforce bei Cloud-Software für Marketing und Vertrieb zu verkürzen. Der Kaufpreis von 8 Mrd. USD sei die größte Summe der Walldorfer für eine Übernahme gewesen. Qualtrics habe 2017 knapp 290 Mio. USD Umsatz erzielt und habe im Geschäftsjahr 2018 die Erlöse wahrscheinlich um 40 % steigern können. Die Wachstumsrate werde die neue SAP-Tochter auch 2019 beibehalten. SAP-Chef Bill McDermott treibe indessen schon die nächste Phase des Konzernumbaus seit seinem Amtsantritt voran. Es laufe eine Einstellungsoffensive, um Spezialisten für das Wachstumsfeld Künstliche Intelligenz anzuwerben. Damit solle die starke Position in der Branche verteidigt werden. Nachdem sich der Börsenwert des DAX-Konzerns unter der Ägide von McDermott auf gut 120 Mrd. Euro verdreifacht habe, gehe der Amerikaner davon aus, dass die Marktkapitalisierung bis 2023 auf rund 300 Mrd. Euro zulegen könne. Angesichts dieser Möglichkeit einer Verdopplung des Börsenwertes rät EURO am SONNTAG mit einem Kursziel von 120 Euro zum Kauf (20 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von SAP befindet sich in einem intakten langjährigen Aufwärtstrend. Mit knapp 100 Euro notiert der Titel aktuell in Schlagdistanz zum Allzeithoch bei 108 Euro. Die Käufer sollten im Vorteil sein, solange der Titel zeitnah nicht unter 85 Euro rutschen sollte, denn damit würde nach derzeitigem Kursbild eine bärische Schulter-Kopf-Schulter-Formation ausgebildet werde.

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