SAP: Europas wertvollster Softwarekonzern will Umsatz bis 2023 verdoppeln

Seit SAP (WKN: 716460) am 1. April 1972 als Fünfmannbetrieb gegründet wurde, hat sich der Konzern in den folgenden 45 Jahren zu einem internationalen Softwareriesen gewandelt, der als führender Anbieter von Software zur Unternehmenssteuerung rund um den Globus 425.000 Kunden gut 180 Ländern zählt. Mit heute über 96.000 Mitarbeitern an Standorten in über 140 Ländern bietet der Konzern aus Walldorf für über 25 Wirtschaftszweige zahlreiche Lösungen an, die branchenübergreifend einsatzfähig sind. Ziel der SAP-Produkte ist es, Unternehmen in die Lage zu versetzen, Geschäftsprozesse effizient und flexibel zu gestalten, Unternehmensentscheidungen zeitnah zu treffen und die betriebliche Wertschöpfungskette zu verbessern. Mit einer Marktkapitalisierung von gegenwärtig rund 140 Mrd. Euro hat sich SAP mit Abstand an die Spitze der größten DAX-Konzerne gesetzt.

Am vergangenen Mittwoch veröffentlichte SAP die Zahlen für das 1. Quartal 2019. Der Konzernumsatz verbesserte sich um 16 % auf 6,09 Mrd. Euro. Wachstumstreiber war der starke Anstieg bei den Cloud-Erlösen um 45 % auf 1,56 Mrd. Euro. Das operative Betriebsergebnis litt unter Kosten des Restrukturierungsprogramms und Aufwendungen für die Übernahme von Qualtrics. Nach einem Plus von 1,03 Mrd. Euro im Vorjahresquartal fiel dadurch ein Minus von 136 Mio. Euro im Auftaktquartal 2019 an.

Alles in allem habe SAP laut EURO am SONNTAG am 24. April starke Zahlen für das 1. Quartal 2019 vorgelegt und mit der moderaten Anhebung der Gewinnprognose für das laufende Geschäftsjahr überzeugt. Wirklich spannend sei die Aktie von Europas wertvollstem Softwarekonzern aber angesichts der vollmundigen mittelfristigen Pläne. Im laufenden Geschäftsjahr erwarte SAP beim Betriebsergebnis 7,85 bis 8,05 Mrd. Euro, nachdem zuvor von 7,7 bis 8 Mrd. Euro ausgegangen worden sei. Der Konzernumsatz werde um 8,5 bis 10 % auf 22,4 bis 22,7 Mrd. Euro zulegen. Wachstumstreiber bleibe hier das Cloud-Geschäft, bei dem der Umsatz um 33 bis 39 % auf 6,7 bis 7 Mrd. Euro anziehen dürfte. Laut Konzernchef Bill McDermott sei damit das Ende der Fahnenstange aber längst noch nicht erreicht. Bis 2023 wolle der Softwareriese den Konzernumsatz auf 35 Mrd. Euro steigern. Zudem gehe man bei SAP dann dank des viel rentableren Mietmodells von Software von deutlich höheren Margen aus. Der Börsenwert des Konzerns dürfe laut McDermott dadurch bis 2023 auf 250 bis 300 Mrd. Euro steigen. Das käme einer Verdopplung gegenüber der heutigen Marktkapitalisierung gleich. EURO am SONNTAG rät mit einem Kursziel von 140 Euro weiter zum Kauf des DAX-Schwergewichts (23 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Nach den Quartalszahlen brach die Aktie von SAP auf ein neues Allzeithoch aus. Oberhalb von 105 Euro bleibt der Titel nun für Trader ein Kauf, der sich mit engem Stopp absichern lässt. Anleger behalten das Dezembertief bei 85 Euro im Blick.

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