Fresenius Medical Care: Dialyse-Spezialist sieht sich gewappnet für Neuregelungen in den USA

Für Menschen mit Nierenversagen führt kein Weg an der Dialyse vorbei. Der weltweit führende Anbieter von Produkten und Dienstleistungen für Dialysepatienten ist Fresenius Medical Care (FMC). Der DAX-Konzern (WKN: 578580) ist rund um den Globus aktiv und betreut in über 3.900 Dialysekliniken mehr als 336.000 Patienten. Neben der Produktion von Dialysegeräten und Dialysatoren liefert Fresenius Medical Care auch das notwendige Einweg-Zubehör für die Therapie. Größter Einzelaktionär der Gesellschaft ist der DAX-Konzern Fresenius SE mit einem Anteil von 30,75 %. Die Aktien der Gesellschaft sind ebenfalls im DAX gelistet. Fresenius Medical Care wird an der Börse gegenwärtig mit knapp 21,5 Mrd. Euro bewertet.

Vom 2. Mai stammen die Zahlen für das 1. Quartal 2019 von FMC. Der Dialyse-Spezialist aus dem DAX konnte den Umsatz um 4 % von 3,98 auf 4,13 Mrd. Euro steigern. Das operative Ergebnis (EBIT) erhöhte sich um 8 % von 497 auf 537 Mio. Euro. Das bereinigte EBIT legte sogar um 9 % von 506 auf 551 Mio. Euro zu. Das Konzernergebnis gab allerdings um 3 % von 279 auf 271 Mio. Euro nach.

Vom krassen Kurseinbruch am Jahresende als die Aktie von gut 90 auf knapp 55 Euro abstürzte, habe ich Fresenius Medical Care (FMC) laut EURO am SONNTAG inzwischen halbwegs erholt. Der DAX-Konzern, Tochter es Gesundheitsunternehmens Fresenius, agiere mit Dialysegeräten in einem komplizierten Marktumfeld. Das Problem liege vor allem in den USA, das zum Hauptgeschäftsgebiet des Dialyse-Spezialisten aus Bad Homburg zähle. In den USA leide FMC unter der Neuregelung der Erstattungskosten für Dialyseaufwendungen. Laut "Washington Post" denke Präsident Donald Trump über ein Dekret nach, das die Förderung von Organtransplantationen bevorzugen solle. Außerdem solle die Blutwäsche von chronisch Nierenkranken künftig vermehrt im eigenen Zuhause stattfinden. Diese Ankündigung sei Anlass für die Talfahrt der FMC-Aktie gewesen. Doch die Konzernleitung betone, dass so eine Neuregelung der Dialyseversorgung das Unternehmen gar nicht so gravierend treffen werde, wie befürchtet. Denn FMC habe sich auf diese mögliche neue Entwicklung in den USA vorbereitet und im Februar den US-Anbieter NxStage übernommen, der sich auf Heimdialysegeräte spezialisiert habe. Wenn es – wie vom Researchhaus M.M. Warburg erwartet – in den kommenden Jahren zu einer Verdopplung der Heimdialysezahlen kommen sollte, dann dürfe auch FMC von diesem Trend profitieren. EURO am SONNTAG rät mit einem Kursziel von 82 Euro zum Kauf (17 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Nachdem Kurssturz am Jahresende 2018 von 91 auf 54,80 Euro hat sich die Aktie von Fresenius Medical Care inzwischen wieder erholt. Seit Monaten läuft der Titel zwischen 66 und 76 Euro seitwärts. Anleger warten einen Ausbruch aus dieser Handelsspanne ab.

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