TUI: Tourismuskonzern könnte von Boeing hohe Entschädigung erhalten

Mit einem großen Portfolio an starken Veranstaltern, 1.600 Reisebüros und führenden Online-Portalen, sechs Airlines mit rund 150 Flugzeugen, über 380 Hotels, 16 Kreuzfahrtschiffen und unzähligen Zielgebietsagenturen rund um den Globus sieht sich die TUI Group (WKN: TUAG00) als führender Touristikkonzern der Welt. Der Konzern kann Kunden Reisen in 180 Zielgebieten der Erde anbieten. Die Gesellschaft weist derzeit eine Marktkapitalisierung von rund 5,6 Mrd. Euro auf.

Mitte Mai veröffentlichte TUI den Halbjahresbericht 2019. In den ersten sechs Monaten des Fiskaljahres 2019 konnte der Tourismuskonzern den Konzernumsatz um 1,7 % von 6,566 auf 6,676 Mrd. Euro steigern. Das bereinigte EBITA brach um 84,7 % von -169,7 auf -300,6 Mio. Euro ein. Das Konzernergebnis auf fortzuführenden Geschäftsbereichen reduzierte sich 36,4 % von -210,6 auf -287,2 Mio. Euro.

Die überraschende Gewinnwarnung im Februar habe den Reisekonzern TUI laut DER AKTIONÄR stark unter Druck gebracht. Bislang habe die Aktie den Aktionären noch keine richtige Freude im Börsenjahr 2019 machen können. Selbst Gegenbewegungen seien schnell wieder verpufft. Aber nun gebe es einen neuen Hoffnungsschimmer. Der US-Flugzeugbauer Boeing habe angekündigt, alle Airlines, die vom Grounding der 737-MAX-Maschinen nach den Flugzeugunglücken mit diesem Modelltyp betroffen sind, zu entschädigen. TUI habe die durch diesen Umstand herbeigeführten Kosten bzw. Einnahmeausfälle mit rund 150 Mio. Euro beziffert. Werde diese Summe von Boeing komplett ersetzt, könne sich das Krisenjahr für den Reisekonzern noch zum Guten wenden. Es sei ein Ergebnis von über 500 Mio. Euro denkbar. Diese Entwicklung werde vom starken Geschäft im Hotelgeschäft (Robinson Club, Magic Life Club oder RIU) sowie aufgrund des boomenden Kreuzfahrtgeschäfts möglich gemacht. Setze sich diese Entwicklung fort, könne TUI im kommenden Fiskaljahr 760 Mio. Euro verdienen und das KGV würde auf ein attraktives Niveau von 7 sinken. Die positiven Aussichten würden von Insidern geteilt, denn das Management habe in 2019 bereits eigene Aktien im Volumen von über 5 Mio. Euro gekauft. DER AKTIONÄR rät beim stark in attraktiven Märkten positionierten Tourismuskonzern mit einem Kursziel von 13,50 Euro zum Kauf (42 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Mit einem nachhaltigen Ausbruch über 10 Euro könnte die TUI-Aktie die Bodenbildung abschließen und den Weg für eine Erholung in Richtung von 13,50 Euro frei machen. Absicherungen sind unter 8 Euro zu platzieren.

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