Bechtle: IT-Systemhaus verzeichnet einen Nachfrageanstieg für Home-Office-Systeme

Bechtle (WKN: 515870) gilt als größtes IT-Systemhaus Deutschlands. Der Konzern hat sich als starker Partner für zukunftsfähige IT-Architekturen etabliert. Bechtle ist mit 75 IT-Systemhäusern in Deutschland, Österreich und der Schweiz und zahlreichen 24 IT-Handelsgesellschaften in 14 europäischen Ländern immer nah an den Kunden. Durch die Kombination aus Direktvertrieb von IT-Produkten und umfassenden Systemhausdienstleistungen wird die Gesellschaft zu einem starken IT-Partner für mittelständische Unternehmen, überregionale Konzerne und öffentliche Auftraggeber. Die MDAX- und TecDAX-Gesellschaft wird gegenwärtig mit rund 3,9 Mrd. Euro kapitalisiert.

Bechtle bezeichnete bei der Veröffentlichung der Geschäftszahlen 2019 am 19. März das zurückliegende Fiskaljahr als eines der erfolgreichsten in der Unternehmensgeschichte. Das IT-Systemhaus konnte den Konzernumsatz gegenüber dem Vorjahr um 24,3 % von 4.32 auf 5,37 Mrd. Euro steigern. Das Vorsteuerergebnis (EBT) zog um 22,3 % von 193,3 auf 236,3 Mio. Euro an. Die EBT-Marge betrug 4,4 %, obwohl das Ergebnis unter höheren Abschreibungen gelitten hat (Vorjahr: 4,5 %).

Die Bilanzpressekonferenz habe laut EURO am SONNTAG bei Bechtle aufgrund der schwierigen Corona-Zeiten telefonisch stattgefunden. Nach einem rekordverdächtigen Geschäftsjahr 2019 habe Konzernchef Thomas Olemotz trotz der derzeit unsicheren Lage einen optimistischen Ausblick auf das laufende Jahr gegeben. Der MDAX- und TecDAX-Konzern erwarte beim Umsatz und beim EBIT mindestens ein Plus von 5 %. Manchen Marktbeobachtern mag das angesichts des sich abzeichnenden Wirtschaftseinbruch zu optimistisch erscheinen. Doch Deutschlands größtes IT-Systemhaus könne womöglich gestärkt aus der Krise hervorgehen. Bechtle habe Lösungen im Programm, die derzeit eine hohe Nachfrage haben. Der Konzern habe mit dem jüngst gemeldeten Auftrag der Landesregierung des Saarlandes zeigt, wie schnell er Kollaborationsplattformen zu Umsetzung von Home-Office-Arbeitsmöglichkeiten realisieren könne. Gerade aus dem öffentlichen Sektor komme eine hohe Nachfrage nach Kommunikations- und Videokonferenz-Lösungen. Allerdings lasse sich noch nicht abschätzen, ob es nicht zu einem Lieferengpass bei Elektronikprodukten aus China kommen könne. Generell sei aber davon auszugehen, dass die Digitalisierung von Unternehmen und Verwaltungen durch die Corona-Krise einen großen Schub erfahren werde. Und "nach Corona" erwarte der Bechtle-Chef, dass einige wegen der Pandemie aufgeschobene IT-Projekte zügig nachgeholt werden dürften. Der strukturelle Trend sei voll intakt. Schön für Anleger sei zudem, dass Bechtle die Dividende nun schon zum zehnten Mal in Folge erhöhen werde. Mit einer Ausschüttung von 1,20 Euro für das Geschäftsjahr 2019 steige die Dividende um 20 %. EURO am SONNTAG rät mit einem Kursziel von 115 Euro zu einem portionsweisen Einstieg oder Zukauf bei dem MDAX-Wert (25 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Bechtle hat in der aktuellen Marktkorrektur bislang rund 38 % vom noch Anfang 2020 markierten Allzeithoch zurückgesetzt und notiert oberhalb der Horizontalunterstützung bei 85 Euro. Rund 8 Euro tiefer würde der Titel auf den langjährigen Aufwärtstrend treffen.

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