Dr. Hönle: Spezialist industrieller UV-Technologie überzeugt mit Entkeimungsanlagen

Die Produkte der in Gräfelfing bei München beheimateten Dr. Hönle AG (WKN: 515710) sind weltweit gefragt. Das Technologieunternehmen ist einer der international führenden Anbieter im Bereich der UV-Technologie. Zum Einsatz kommen die Systeme in der Farb- und Lacktrocknung sowie bei der Härtung von Kleb- und Kunststoffen. Weitere bedeutende Einsatzgebiete sind die Oberflächenentkeimung und die Sonnenlichtsimulation. Außerdem beschäftigt sich das Unternehmen mit Entwicklung und Vertrieb industrieller Klebstoffe und Vergussmassen. Auch die Herstellung von UV-Strahlern für die Wasserentkeimung sowie die Produktion von Rohren und Halbfabrikaten aus Quarzglas gehören zum Angebotsspektrum der Unternehmensgruppe. Mit 50 Standorten in mehr als 20 Ländern ist das Unternehmen weltweit präsent. Derzeit wird die Aktiengesellschaft mit rund 210 Mio. Euro an der Börse bewertet.

Am 7. August veröffentlichte Dr. Hönle die Zahlen für die ersten neun Monate des Fiskaljahres 2020. In den Monaten Oktober 2019 bis Juni 2020 ging der Konzernumsatz um 11,7 % von 81,2 auf 71,7 Mio. Euro zurück. Das operative Betriebsergebnis gab um 52,6 % von 13,3 auf 6,3 Mio. Euro nach. Die EBIT-Marge betrug 8,8 % gegenüber 15,9 % im Vorjahr. Das Vorsteuerergebnis sank um 53,6 % von 13,1 auf 6,1 Mio. Euro und unterm Strich verbuchte der Konzern einen Rückgang beim Ergebnis um 48,7 % von 9,2 auf 4,7 Mio. Euro.

Zweifelsohne werde Dr. Hönle laut FOCUS-MONEY von der Corona-Pandemie schwer getroffen. In den ersten neun Monaten seien sowohl Umsatz als auch Ergebnis spürbar eingebrochen. Die Konzernleitung rechne für den Rest des am 30. September endenden Fiskaljahres auch nicht mehr mit einem großartigen Aufschwung. Anderseits gebe es auch Lichtblicke für den Spezialisten von UV-Technologie. Die leistungsstarken UV-C-Luft- und Oberflächenentkeimungssysteme des Konzerns seien in der Lage, Sars-Cov-2-Viren innerhalb von Sekunden durch energiereiche UV-C-Bestrahlung zu 99,99 % abzutöten. Dieser Nachweis habe die weltweite Nachfrage nach der Technologie extrem steigen lassen. Dr. Hönle habe schnell das Produktangebot in der Oberflächenentkeimung für die Lebensmittelindustrie entsprechend ergänzt. Neben dem Kerngeschäft mit industriellen Klebstoffen und Vergussmassen, Technologien, die bei der Herstellung von optischen Geräten, Displays und Smartphones zum Einsatz kommen, sei Dr. Hönle nun mit der Entkeimungstechnologie dabei, ein zweites, wachstumsstarkes Standbein aufzubauen. Zudem verfüge Konzern über genügend finanziellen Spielraum, um kurz- bis mittelfristig die Krise auch für Zukäufe zu nutzen. FOCUS-MONEY rät mit einem Kursziel von 60 Euro zum Kauf (27 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Nach dem Corona-Tief konnte die Aktie von Dr. Hönle wieder bis an die Abwärtstrendlinie der letzten zwei Jahre zurücklaufen. Doch im Bereich von 50 Euro prallte der Titel zunächst nach unten hin ab. Nun läuft der zweite Ausbruchsversuch über diese Hürde. Anleger sichern ihre Positionen mit einem Stopp unter 40 Euro ab.

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