Zooplus: Online-Heimtierbedarf-Händler gewinnt viele Neukunden ohne großen Werbeaufwand

Mit nahezu 10.000 Produkten im Online-Shop aus dem Bereich Tiernahrung und Tierhaltungszubehör bezeichnet sich die 1999 gegründete Zooplus (WKN: 511170) selbst als Europas führenden Internet-Händler für Heimtierprodukte. Das komplette operative Geschäft betreibt Zooplus über die Online-Portale zooplus.de und bitiba.de. Was immer der Tierfreund sucht, kann er auf diesen Homepages bestellen und sich nach Hause liefern lassen. Mit sorgfältigen Produktbeschreibungen will sich Zooplus von der Konkurrenz absetzen. Die Kunden werden dazu animiert, Bewertungen und Fotos zu posten, um eine lebhafte Community zum Erfahrungsaustausch zu betreiben. Der Schwerpunkt der geschäftlichen Aktivitäten liegt in Deutschland, Österreich, Großbritannien, Frankreich und den Niederlanden. Seit 2011 notieren die Aktien der Gesellschaft im SDAX. Bewertet wird das Unternehmen derzeit mit rund 1,2 Mrd. Euro.

Am 17. November veröffentlichte Zooplus die Neunmonatszahlen 2020. Der Konzern konnte den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 17,6 % von 1,1 auf 1,3 Mrd. Euro steigern. Das EBITDA schoss von 6,7 auf 47,8 Mio. Euro in die Höhe. Die EBITDA-Marge betrug 3,7 % gegenüber 0,6 % im Vorjahr. Das Konzernergebnis lag bei 15,2 Mio. Euro, nachdem im Vorjahr noch ein Minus von 10,6 Mio. Euro ausgewiesen werden musste.

Europa entdecke schon seit Jahren die Liebe zum Haustier. Laut EURO am SONNTAG nehme die Zahl der Haustiere seit Jahren zu. Mit der Pandemie sei noch einmal ein Anstieg zu verzeichnen gewesen, weil Menschen der sozialen Isolation auf diesem Wege entgegen zu wirken versuchten. Für den Online-Händler aller Tierfreunde, Zooplus, gehe mit dieser Entwicklung ein Wachstumsschub einher. Der europaweit führende Online-Händler für Tiernahrung habe in den ersten neun Monaten einen deutlichen Schub beim Geschäft verzeichnet. Internet-Käufe seien nicht erst seit Covid-19 ein Trend – wer schleppt schon gerne Säcke von Katzenstreu und Hundefutter selbst ins Haus? Die Pandemie sei bei Zooplus als Boom deutlich auszumachen. Der SDAX-Konzern habe die Aufwendungen zur Gewinnung eines Neukunden von 15 auf 9 Euro senken können. Die Ausgaben für Werbung und Marketing seien von 3,3 % des Umsatzes im Jahresvergleich auf 1,6 Mio. Euro gesunken. Dennoch sei die Kundenzahl im Vergleichszeitraum der ersten neun Monate um 9 % auf 8,1 Mio. gestiegen. Und die Kunden seien treu. Die Quote der wiederkehrenden Umsätze habe in den ersten drei Quartalen von 91 auf 98 % zugelegt. Zooplus gehe angesichts der Geschäftsentwicklung in den ersten neun Monaten davon aus, in allen 30 europäischen Ländern, in denen man aktiv ist, ein zweistelliges Umsatzwachstum zu erzielen. Im Geschäftsjahr 2021 werde Zooplus mehr als 2 Mrd. Euro umsetzen und ein EBITDA zwischen 40 und 80 Mio. Euro erzielen. EURO am SONNTAG rät mit einem Kursziel von 200 Euro zum Kauf (22 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Zooplus konnte nicht zuletzt wegen der Pandemie einen zweijährigen Abwärtstrend im Frühjahr durchbrechen. Seit April zieht die Aktie dynamisch an. Aktuell läuft der Ausbruch auf ein neues Jahreshoch. Oberhalb von 140 Euro dürften die Chancen aufseiten der Käufer bleiben.

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