Dermapharm: SDAX-Konzern hat bereits im September eine Liefervereinbarung mit BioNTech zur Produktion des Covid-19-Impfstoffs geschlossen

Dermapharm (WKN: A2GS5D) dürfte den meisten Anlegern immer noch kein Begriff sein. Das Unternehmen wagte im Februar 2018 den Sprung an die Börse. Bei dem 1991 gegründeten Konzern handelt es sich um einen führenden Hersteller patentfreier Markenarzneimittel in Deutschland. Neben der hausinternen Entwicklung von Produkten vertreibt Dermapharm auch Arzneimittel und andere Gesundheitsprodukte. Der Konzern verfügt über mehr als 1.300 Arzneimittelzulassungen für über 380 Wirkstoffe. Ein Parallelimportgeschäft, das unter der Marke "axicorp" betrieben wird, rundet das Geschäftsmodell von Dermapharm ab. Die Gesellschaft wird gegenwärtig mit rund 2,9 Mrd. Euro an der Börse bewertet.

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres 2020 konnte Dermapharm den Konzernumsatz um 11,5 % von 517,6 auf 577,2 Mio. Euro steigern. Das bereinigte Konzern-EBITDA erhöhte sich um 4,4 % von 133,1 auf 139,0 Mio. Euro. Die EBITDA-Marge betrug 24,1 % gegenüber 25,7 % im Vorjahr.

Der Hersteller rezeptfreier Markenarzneimittel Dermapharm habe sich laut DER AKTIONÄR längst als feste Größe im deutschen Arzneimittelhandel etabliert und erhalte durch die Erfolge der Covid-19-Impfstoff-Forschung neue Kursfantasie. Der SDAX-Konzern könne durchaus nach der Zulassung von Impfstoffen mit Teilen der Herstellung beauftragt werden. Eine Liefervereinbarung diesbezüglich habe Dermapharm bereits im September mit BioNTech vereinbart. Am Standort in Brehna habe Dermapharm in Kooperation mit Kollegen des Mainzer Biotechunternehmens bereits die nötigen Vorbereitungen zur Aufnahme der Impfstoff-Produktion getroffen. Auch mit der eigenen Produktpalette habe Dermapharm in den zurückliegenden Corona-Quartalen profitieren können. Insbesondere die Nachfrage nach dem Vitamin-D-Präparat Dekristol sei stark gestiegen. Im laufenden 4. Quartal könne ein Wachstumsimpuls bei Dermapharm durchaus aufgrund eines Zukaufs erfolgen. Bereits Ende März habe man Allergopharma vom DAX-Konzern Merck übernommen und schließe derzeit die Integration in den Konzern ab. Um die Expansion ins Ausland voranzutreiben, sehe sich Dermapharm auch international nach Übernahmekandidaten um. Außerdem gebe es ja auch noch die Cannabis-Fantasie. Bereits im März 2019 habe sich Dermapharm an einem niederländischen Unternehmen aus der Branche beteiligt, um bei einer Freigabe des Cannabis-Handels sofort am Geschäft beteiligt zu sein. DER AKTIONÄR rät Anlegern langfristig mit einem Kursziel von 75 Euro zum Kauf (38 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Dermapharm hat einen starken Aufwärtstrend ausgebildet und notiert nahe dem Allzeithoch. Oberhalb von 48 Euro sollten die Käufer im Vorteil bleiben.

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