Airbus: Airlines müssten trotz Krise spritsparende Flugzeuge ordern, um zu sparen und um Umweltauflagen zu erfüllen

Die Airbus Group (WKN: 938914) ist Europas größtes Luft- und Raumfahrtunternehmen und einer der bedeutendsten Rüstungskonzerne der Welt. Der Konzern gliedert sich in die Divisionen "Airbus, Airbus Defence and Space sowie Airbus Helicopters". Die Airbus Group ging im Jahr 2000 aus der Fusion der deutschen DASA, der französischen Aérospatiale-Matra und der spanischen CASA hervor. Abgesehen von der weltweit führenden Position als Hersteller von Verkehrsflugzeugen zählen zivilen Hubschraubern, Trägerraketensystemen und Lenkflugkörpern, Militärflugzeugen, Satelliten und Verteidigungselektronik zum Produktportfolio. Größter Konkurrent des europäischen Marktführers ist der US-amerikanische Boeing-Konzern. Die aktuelle Marktkapitalisierung des MDAX-Konzerns beträgt rund 72 Mrd. Euro.

Der europäische Flugzeugbauer bekam im zurückliegenden Geschäftsjahr die Auswirkungen der weltweiten Pandemie zu spüren. In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres ging der Konzernumsatz bei Airbus um 35 % von 46,17 auf 30,16 Mrd. Euro zurück. Das bereinigte EBIT rutschte von einem Plus von 4,13 Mrd. Euro mit -125 Mio. Euro in die roten Zahlen. Unterm Strich wurde ein Verlust von 2,69 Mrd. Euro ausgewiesen, nach einem Gewinn von 2,19 Mrd. Euro im Vorjahr.

Man möge es kaum glauben, es sei aber wahr – trotz Corona-Pandemie und weitreichenden Einschränkungen des globalen Flugverkehrs inkl. Reisewarnungen und -verboten würden Fluggesellschaften laut EURO am SONNTAG immer noch neue Maschinen beim europäischen Flugzeugbauer Airbus kaufen. Im letzten Ausblick habe Airbus davon gesprochen, im Jahr 2020 rund 560 neue Flugzeuge ausliefern zu wollen. Letztendlich hätten sogar 566 Maschinen die Fertigungshallen verlassen. Allerdings seien die Zahlen im Vergleich zum Vorjahr um 34 % rückläufig gewesen. Airbus habe zudem einen Rückgang beim hohen Auftragsbestand um rund 300 Mio. Euro auf immer noch beachtlich 7.18 Mrd. Euro verzeichnen müssen. Dennoch verbreite Konzernchef Guillaume Faury vorsichtigen Optimismus für das laufende Geschäftsjahr. Obwohl zahlreiche Airlines durch die Pandemie tief in die Verlustzonen gerutscht seien, es auch Insolvenzen in der Branche gegeben habe und die Notwendigkeit zum Sparen so groß wie selten sei, liege gerade darin eine Chance für Airbus. Denn um zu sparen, seien neue Flugzeuge mit geringerem Kerosinverbrauch gefragt und angesichts sich verschärfender Klimaschutzvorgaben auch nötig. Nach einem Ende der Covid-19-Krise dürfe Airbus mit deutlich steigender Nachfrage nach ebendiesen Maschinen rechnen. Dennoch dürfe es laut Analystenschätzungen bis zum Jahr 2023 dauern, damit Airbus beim Nettogewinn wieder das Niveau des Vorkrisenjahres 2019 übertreffen könne. EURO am SONNTAG rät mit einem Kursziel von 110 Euro zum Kauf und zur Spekulation auf ein Ende der Krise (20 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Airbus hat sich vom starken Einbruch im Frühjahr 2020 inzwischen teilweise wieder erholt. Zuletzt lief die Aktie oberhalb von 90 Euro seitwärts. Sollte der MDAX-Titel dieses Kursniveau behaupten können, besteht eine Chance auf weiteres Kurspotenzial. Unter 85 Euro dürfte eine Korrektur erfolgen.

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