SAP: Deutschlands Software-Haus Nr. 1 meldet überraschend gute Zahlen für das Geschäftsjahr 2020 und macht Fortschritte beim Wandel zum Anbieter von Cloud-basierten Lösungen

Seit SAP (WKN: 716460) am 1. April 1972 als Fünfmannbetrieb gegründet wurde, hat sich der Konzern in den folgenden 45 Jahren zu einem internationalen Softwareriesen gewandelt, der als führender Anbieter von Software zur Unternehmenssteuerung rund um den Globus 425.000 Kunden gut 180 Ländern zählt. Mit heute über 101.000 Mitarbeitern an Standorten in über 140 Ländern bietet der Konzern aus Walldorf für über 25 Wirtschaftszweige zahlreiche Lösungen an, die branchenübergreifend einsatzfähig sind. Ziel der SAP-Produkte ist es, Unternehmen in die Lage zu versetzen, Geschäftsprozesse effizient und flexibel zu gestalten, Unternehmensentscheidungen zeitnah zu treffen und die betriebliche Wertschöpfungskette zu verbessern. Mit einer Marktkapitalisierung von gegenwärtig rund 129,7 Mrd. Euro hat sich SAP mit Abstand an die Spitze der größten DAX-Konzerne gesetzt.

Am 14. Januar veröffentlichte SAP die Zahlen für das Gesamtjahr 2020. Der Software-Konzern konnte die Cloud- und Software-Erlöse leicht um 1 % von 23,01 auf 23,23 Mrd. Euro steigern. Der Gesamtumsatz ging um 1 % von 27,55 auf 27,34 Mrd. Euro zurück. Das Betriebsergebnis legte um 48 % von 4,47 auf 6,62 Mrd. Euro zu. Nach Steuern erhöhte sich der Gewinn um 57 % von 3,37 auf 5,28 Mrd. Euro. Die operative Marge betrug 24,2 % gegenüber 16,2 % im Vorjahr.

Der große deutsche Software-Konzern SAP stecke laut DER AKTIONÄR mitten im Wandel. Die Walldorfer hätten ehrgeizige Pläne, um ihre Kunden zum Umstieg auf Cloud-basierte Produkte zu bewegen. Größtes Argument für den Umstieg dürfte die Möglichkeit einer schnelleren und kostengünstigeren Wartung sein. Aber leider habe die Corona-Pandemie SAP bei diesem Vorhaben im Geschäftsjahr 2020 einen Strich durch die Rechnung gemacht. Angesichts einer ungewissen Wirtschaftslage hätten viele Kunden des Softwarehauses ihre Ausgaben in Software reduziert bzw. zurückgestellt. Umso erfreulicher seien die am 14. Januar für das 4. Quartal und Gesamtjahr 2020 veröffentlichen Zahlen ausgefallen. Die Umstellung laufe offensichtlich an. Die Nachfrage nach digitalen SAP-Lösungen für die Logistikkette seien gefragt. Selbst die oft kritisierten Qualtrics-Lösungen hätten zuletzt im Bereich Marktforschung Wettbewerber ausstechen können. Das dürfe bei dem Vorhaben, Qualtrics vom Konzern abzuspalten und an die Börse zu bringen helfen. SAP gehe von einem IPO-Erlös von rund 1,5 Mrd. USD aus. Das wäre ein sehr gutes Ergebnis. Außerdem arbeite SAP daran, die eigenen Lösungen noch enger in das Microsoft-Produkt Teams zu integrieren. Mit der in den letzten Tagen erfolgten Übernahme von Signavio stärke SAP die Kompetenz im Bereich Prozessmanagement. SAP werde mit zu einem noch kompletteren Partner für die Kunden auf dem Weg der digitalen Transformation. DER AKTIONÄR rät mit einem Kursziel von 135 Euro zum Kauf (27 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von SAP hat ihren massiven Kursverlust aus dem Spätherbst 2020 zum Teil wieder aufgeholt. Dynamisch war diese Erholung allerdings nicht. Oberhalb von 90 Euro könnte die Annäherung an die alten Rekordhochs bei 140 Euro aber weitergehen.

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