Wacker Chemie: Explodierende Polysilizium-Preise und Solarboom befeuern die Rally

Wacker Chemie (WKN: WCH888) ist ein führender Hersteller anorganischer Chemieprodukte, der sich als Anbieter hoch spezialisierter Produkte für eine Vielzahl von Industrien und Branchen international etabliert hat. Ein besonderer Schwerpunkt der Geschäftstätigkeit liegt in der Verarbeitung von Silizium, das im High-Tech-Bereich zur Anwendung kommt. Mit Silikon- und Polymerprodukten ist der Münchner Konzern ein wichtiger Lieferant für die Bau- und Automobilindustrie. Mit Produktionsstandorten in Europa, Amerika und Asien ist der Konzern weltweit in den Schlüsselregionen präsent. Die im MDAX gelistete Gesellschaft wird gegenwärtig mit rund 8,6 Mrd. Euro kapitalisiert.

Am 28. Mai veröffentlichte Wacker Chemie starke Zahlen für das 1. Quartal 2022. Der Konzern konnte den Umsatz gegenüber dem Vorjahr um 52,7 % von 1,359 auf 2,076 Mrd. Euro steigern. Das EBITDA legte 113 % von 257,7 auf 643,7 Mio. Euro zu. Die EBITDA-Marge betrug 31 % gegenüber 19 % im Jahr zuvor. Auch das EBIT erhöhte sich prozentual dreistellig und stieg um 231 % von 166,2 auf 549,5 Mio. Euro. Die EBIT-Marge lag bei 26,5 %, nach 12,2 % im Vorjahr.

Wacker Chemie sei laut DER AKTIONÄR ein oft übersehener Profiteur des Energiewandels. Der Hersteller von Polysilizium profitiere von den stark angezogenen Preisen und dem Boom durch den Ausbau von Solarenergie. Polysilizium sei der Grundstoff für Solarmodule. Und die Nachfrage ziehe massiv an. China werde im Jahr 2022 aller Wahrscheinlichkeit nach die Photovoltaik-Kapazitäten gegenüber 2021 verdoppeln. Aber auch aus der Halbleiterindustrie verzeichne Wacker Chemie eine hohe Nachfrage nach Polysilizium. Deshalb baue Wacker Chemie die Rückwärtsintegration aus. Im norwegische Holla habe man mit einer Machbarkeitsstudie begonnen, um baldmöglichst die Kapazitäten für Siliziummetall (Rohstoff für die Polysilizium-Herstellung) um 50 % steigern zu können. Wacker Chemie spüre aber auch Rückenwind beim Geschäft mit Silikonen. In der Elektroindustrie, Textilherstellern und Medizinbranche seien die vielseitig verwendbaren Kunststoffe, Öle und Harze gefragt, mit denen Wacker Chemie rund 45 % des Gesamtumsatzes erziele. Spannend sei auch die Beteiligung an der Konzerntochter Siltronic. Nachdem die Übernahme des Wafer-Herstellers durch Globalwafers am Veto der Bundesregierung gescheitert ist, sei ein neues Übernahmeangebot zeitnah denkbar. Angesichts der starken Geschäftsentwicklung mit hohen Margen und anhaltendem Wachstum habe die Aktie noch weiteren Spielraum nach oben. DER AKTIONÄR rät mit einem Kursziel von 240 Euro zum Kauf (38 % Potenzial).

Charttechnische Einschätzung: Die Aktie von Wacker Chemie steht unmittelbar vor einem Ausbruch über das Fünfjahreshoch bei 185 Euro. Trader sichern ihre Positionen mit einem Stopp unter 150 Euro ab.

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