Centrosolar: Rund um den Photovoltaik-Anbieter brodelt die Gerüchteküche

Die Centrosolar AG liefert als Komplettanbieter ganze photovoltaische Systeme aus eigener Produktion: von Solarmodulen, Gestellen und Wechselrichtern bis zum Zubehör alles aus einer Hand. Mit den einzelnen Unternehmen der als Holding agierenden Centrosolar-Group deckt das Unternehmen die gesamte Wertschöpfungskette von der Herstellung von Solarmodulen, Zusammenstellung, Planung und Vertrieb/Vermarktung von Dach-Solaranlagen für Privathaushalte in eigener Regie ab. Mit rund 1.000 Mitarbeitern ist Centrosolar durch Niederlassungen in Spanien, Italien, Frankreich, Griechenland, der Schweiz, den Niederlanden, Großbritannien, Kanada und den USA präsent. Die gegenwärtige Marktkapitalisierung der im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notierten Gesellschaft beträgt rund 24 Millionen Euro.

Wie alle reinen Solaranlagen-Hersteller leidet auch Centrosolar unter dem hohen Preisverfall bei Photovoltaikmodulen und kämpft seit längerem mit massiven Umsatz- und Gewinneinbußen. Auch die Halbjahreszahlen signalisierten keine baldige Änderung diesbezüglich. Mit 119,5 Millionen Euro lag der Umsatz 20,5% unter dem Vergleichswert des Vorjahres von 150,5 Millionen Euro. Nach einem operativen Verlust von 0,6 Millionen Euro im Vorjahr wies Centrosolar nach sechs Monaten in 2012 einen EBITDA-Fehlbetrag von 4,4 Millionen Euro aus. Einziger Lichtblick beim EBITDA war die Tatsache, dass es dem Solaranlagen-Hersteller im 2. Quartal gelang, den Verlust von zuvor 3,0 Millionen Euro auf -1,9 Millionen Euro zu verringern. Für das Gesamtjahr rechnet das Unternehmen mit Umsatzerlösen am unteren Ende der gültigen Prognose von 250 bis 300 Millionen Euro.

In der vergangenen Woche seien es aber nicht irgendwelche Geschäftszahlen gewesen, die für Kursbewegungen bei der Centrosolar-Aktie sorgten, schreibt DER AKTIONÄR. Vielmehr habe es in der Gerüchteküche gebrodelt. Mit außergewöhnlich hohem Volumen sei ein Kursanstieg um weit über 20% zu beobachten gewesen, ausgelöst durch die Mutmaßung, dass sich ein asiatischer Investor an Centrosolar beteiligen wolle. Im Detail handle es sich um ein Aktienpaket von 26,1%, das sich "noch im Besitz der Centrotec AG befindet", so DER AKTIONÄR. Ganz aus der Luft sei das Gerücht wohl nicht gegriffen. Denn ebenfalls wurde in der vergangen Woche gemeldet, dass der Centrosolar-Aufsichtsratchef und Gründer Guido Krass seine Beteiligung von 4,3% am Unternehmen veräußert habe. Auch wenn Insiderverkäufe in der Regel kein gutes Zeichen für die Geschäftslage eines Unternehmen seien, liege hier der Fall jedoch anders. Erst durch den Verkauf seines Anteils mache Krass "den Weg für diesen Deal frei", führt DER AKTIONÄR aus und spekuliert, dass eine Vollzugsmeldung über den Einstieg des asiatischen Investors noch im September erfolgen könne. Das Kursziel für die Centrosolar-Aktie sieht DER AKTIONÄR bei 2,20 Euro. Damit bestünde die Chance auf rund 86% Kursperformance.

Charttechnische Einschätzung: Langfristig gesehen liegt die Centrosolar-Aktie buchstäblich am Boden. Vom einstigen Höchstkurs im Jahr 2006 von über 20,00 Euro ist die Aktie meilenweit entfernt. Doch kurzfristig hat sich die Situation deutlich aufgehellt. Schon seit Mitte Juni konnte der Wert ausgehend vom Tief bei 0,43 Euro deutlich zulegen. Nachdem die Aktie seit Mitte Juli mehr oder weniger zwischen 0,90 und 1,20 Euro seitwärts lief, kam es in der vergangenen Woche einmal zu einem dynamischen Ausbruch über den Widerstand. Kurzfristig orientierte Anleger können mit einem Stopp unterhalb von 0,90 Euro auf einen nachhaltigen Ausbruch über die 1,20 Euro-Marke spekulieren. Der nächste Kursschub hätte durchaus Luft bis zum Kursziel von DER AKTIONÄR.

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